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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte sich an keinen ähnlich gearteten Fall erinnern, und ob es Fremddaten gab, die ihm zur Verfügung gestellt worden waren, war fraglich.
    Mittlerweile stand der BMW wieder auf der Fahrbahn. Während der Bergungsaktion waren etliche andere Wagen vorbeigefahren, teilweise extrem langsam, weil die Fahrer ihrer Sensationsgier nachgaben und gaffen wollten, was hier vorgefallen war - vielleicht ließ sich ja der Anblick von einer Menge Blut, Verletzten oder Toten erhaschen. Man gönnte sich ja sonst nichts… nur dachte keiner der Fahrer daran, mal eben anzuhalten und zu fragen, ob Hilfe erwünscht war. Man hätte ja tatsächlich darum gebeten werden können.
    Lafitte stieg aus dem Chevrolet und wies auf den BMW. »Sieht zwar noch ganz passabel aus, aber wir bringen ihn doch erst mal zum-Schmied, ja? Oder willst du ihn gleich in die Vertragswerkstatt bringen?«
    Angesichts der Tatsache, daß es sich um ein Leasing-Fahrzeug handelte, eine berechtigte Frage. Aber Charles, der Schmied, war nebenbei auch ein begnadeter Mechaniker; er würde zumindest feststellen können, ob eventuelle Schäden von ihm selbst gerichtet werden konnten.
    »Bringt ihn ruhig zum Schmied«, sagte Zamorra etwas geistesabwesend. »Die Werksniederlassung in Lyon ist weit…«
    »Vielleicht hätten wir auch erst die Polizei in Feurs behachrichtigen sollen«, überlegte Mostache. »Habe ich eben gar nicht daran gedacht… immerhin war das ja wohl so etwas wie ein Unfall, nicht?«
    Zamorra nickte. »Sicher«, murmelte er. »Aber es ist doch nichts weiter passiert. Niemand geschädigt.«
    »Und das Verschwinden der Insassen?«
    »Ich schätze, daß das nicht unbedingt ein Fall für die Polizei ist«, sagte Zamorra. »Was soll ich der erzählen? Die Wahrheit? Die kenne ich ja selbst noch nicht. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die Polizei die entsprechenden Suchmöglichkeiten hat. Wenn ich selbst schon im Dunkeln tappe… Auf natürlichem Wege haben die beiden das Auto jedenfalls nicht verlassen, das ist das einzige, was hier feststeht. Und damit haben wir ein Problem, das durch eine Behörde höchstens noch vergrößert würde.«
    Er betrachtete den Wagen nachdenklich. Dann nickte er Lafitte zu und bat: »Laß ihn noch ein bißchen hier stehen. Er stört den mäßigen Verkehrsfluß ja kaum. Ich will nicht nur diese Stelle, sondern auch das Auto noch einmal genau untersuchen, aber ich möchte sichergehen, daß sich nicht viel daran verändert.«
    »Verstehe«, sagte Pascal Lafitte. »Du meinst, eine Standortveränderung würde schon alles beeinflussen.«
    »Ich rechne in diesem Fall mit allem«, sagte Zamorra. »Ich fahre jetzt erst mal hinauf. Es wird vielleicht eine halbe Stunde dauern, bis ich wieder hier bin.«
    »Länger, wenn Sie das Archiv abfragen«, warnte William. »Bei der Datenmenge braucht auch unser Rechnersystem seine Zeit. Vor allem, da die Suchbegriffe eher vage sein dürften.«
    Zamorra nickte. »Das ist leider ein Problem. Wir haben ja auch so wenige Probleme…«
    »Das heißt also, daß einer von uns hier warten soll, bis du zurückkommst, Professor«, sagte Lafitte. »Eine halbe Stunde, eine ganze, zwei Stunden?«
    Zamorra winkte ab. »Das wird nicht nötig sein. Danke, daß ihr geholfen habt. Vielleicht könnt ihr euch noch ein wenig in der Umgebung umsehen, ob es Spuren gibt. Aber daran glaube ich nicht. Den Wagen kann ich später ja selbst zu Charles fahren. Ich will eure Zeit nicht über Gebühr beanspruchen.« Immerhin hatte Mostache eine Kneipe zu führen - auch wenn es durchaus üblich war, daß die Gäste sich in seiner Abwesenheit selbst bedienten und überaus ehrlich bezahlten - oder anschrieben -, und Lafitte hatte Frau und zwei Kinder, die vielleicht gerade gern mit Papa gespielt hätten.
    Der Parapsychologe stieg wieder in den Cadillac. William sah sich etwas unschlüssig um, dann entschloß er sich, vor Ort zu bleiben. Zamorra setzte den Straßenkreuzer zurück, um wieder in die Hangstraße zum Château einzubiegen. Und im gleichen Moment, in dem er einbog, verschwand er aus dem Wagen.
    ***
    Nicole Duval schritt die ersten paar Dutzend Meter recht zügig aus, wurde dann langsamer und sah sich nach Eva um. Das Para-Mädchen befand sich nur ein paar Schritte hinter ihr.
    Nicole versuchte abzuschätzen, wie weit sie sich von der Position entfernt hatten, an der sie angekommen waren. Aber es war nicht zu erkennen, ob sie überhaupt vom Fleck gekommen waren. Ihre Umgebung hatte sich nicht im

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