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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Labyrinths…
    ***
    Fassungslos starrten William, Mostache und Lafitte den Cadillac an, der neben der Straße im hohen Gras zum Stehen gekommen war. Für das Standgas war die leichte Steigung zu stark; der Motor wurde abgewürgt. Im Automatikgetriebe begann es zu knacken und zu knarren, als das Gewicht des Fahrzeugs gegen den Vorwärtsgang zu zerren begann.
    Lafitte spurtete los, flankte einfach über die Bordwand des Wagens in den Fahrersitz und arretierte die Feststellbremse. Dann schob er den Automatikwahlhebel am Lenkrad mit leichtem Schlag in die Parkstellung. Der schwere Wagen ruckte leicht und stand dann still.
    Lafitte stieg wieder aus; diesmal ganz ordentlich unter Benutzung der Fahrertür. Er ging einmal um das Fahrzeug herum.
    Alles schien in Ordnung. Da es an dieser Stelle keinen Graben und keine Böschung gab, war dem Fahrzeug nichts passiert.
    Aber was war mit Zamorra geschehen?
    Wieso war er plötzlich aus dem fahrenden Wagen verschwunden? Wieso hatte er sich einfach aufgelöst?
    Keiner der drei Männer hatte es richtig mitbekommen. Sie waren erst aufmerksam geworden, als der Wagen nicht geradeaus den Hang hinauf zu fahren begann, sondern die Kurve weiter beschrieb und neben der Straße landete.
    Plötzlich wurde Lafitte blaß. Warum war er selbst nicht verschwunden? Er hatte genau die gleiche Stelle passiert wie zuvor Zamorra mit dem Auto!
    Aber Pascal Lafitte war nicht verschwunden…
    »So wie wir vorhin auch nicht verschwunden sind, als wir hierher kamen, Monsieur«, erinnerte William. »Mir scheint, als würde diese Falle ferngesteuert und reagierte nur auf bestimmte Personen. Zu denen wir erfreulicherweise nicht gehören.«
    »Sondern nur Zamorra, Nicole -und Eva«, murmelte Lafitte. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir fahren zum Château hinauf und tun, was der Professor tun wollte«, schlug William vor. »Nämlich im Archiv nachschauen, ob es einen vergleichbaren Fall gibt.«
    »Ich fahre da nicht mehr rauf«, winkte Lafitte ab. »Ich habe keine Lust, ebenfalls zu verschwinden. Vielleicht reagiert die Falle nämlich auch auf die Absicht, etwas gegen sie zu unternehmen. Ich werde von zu Hause aus versuchen, mich in euer Computersystem einzuloggen und suche von hier unten aus. Ich hoffe doch, daß inzwischen keiner dran herumgespielt hat und der Klapperatismus noch als Server funktioniert.«
    »Mir ist nichts Gegenteiliges bekannt«, sagte William. Er sah den Hang hinauf und war sichtlich wenig begeistert von dem Gedanken, vielleicht vom Château abgeschnitten zu sein, oder einen langen Fußmarsch den Berg hinauf unternehmen zu müssen.
    Schließlich straffte er sich.
    »Ich fahre mit dem Cadillac hinauf«, sagte er. »Ich bin davon überzeugt, daß das Fahrzeug die kritische Zone überwunden hat.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher«, glaubte jetzt auch Mostache warnen zu müssen. »Wenn diese Falle nicht nur auf Personen, sondern auch auf deren Absichten reagiert…«
    »Dann wird es auch für Monsieur Lafitte gefährlich, weil dem Gegner jetzt bekannt sein dürfte, daß er sich auf anderem Wege mit ihm befassen will.«
    »Hm«, machte Pascal Lafitte verunsichert.
    William stieg in den Cadillac. Allerdings war ihm nicht besonders wohl dabei, als er den Wählhebel betätigte, den Motor startete und das Auto einen Meter zurückrollen ließ, um dann im Vorwärtsgang zurück auf die Straße zu kommen. Mit jedem Zentimeter mehr rückwärts stieg für ihn die Gefahr, in den kritischen Bereich zu gelangen.
    Aber dann rollte der Wagen langsam die Straße hinauf und erreichte die erste Kurve, ohne daß etwas geschehen war.
    William atmete auf.
    Jetzt gab er richtig Gas!
    ***
    Nach der zehnten Abzweigung blieb Eva stehen. »Ich glaube, wir sind hier falsch«, sagte sie. »Wir hätten gleich zu Anfang in die andere Richtung gehen müssen. Das hier führt uns immer weiter von unserem Ausgangspunkt fort.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich habe ein Gefühl für Himmelsrichtungen«, erwiderte das Para-Mädchen. »Und das sagt mir, daß wir uns immer weiter von der Stelle entfernen, an der wir hierher gekommen sind. Wir müßten in die entgegengesetzte Richtung gehen.«
    »Dein Gefühl täuscht dich«, behauptete Nicole.
    »Und woher willst du das wissen?« fragte jetzt Eva. »Es ist mein Gefühl, nicht deines.«
    »Trotzdem wirst du getäuscht«, fuhr Nicole fort. »Wir sind dermaßen oft abgebogen, die Wege knicken so oft ab, daß du dich einfach nicht mehr orientieren kannst. Das ist, als würde

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