0631 - Die fliegenden Städte
haben. Rhodan blickte dem Verfolger entgegen. Jetzt hatte er ihn und Gay-tCoor eingeholt.
„Worüber verhandeln?"
„Notfalls über mein Leben!" sagte Rhodan. „Legen Sie die Waffe weg. Sie ist hier sinnlos geworden."
Er selbst senkte den Lauf des eigenen Strahlers, bis er neben seinen Füßen zum Boden deutete.
„Es scheint, daß Sie recht haben, Fremder!" sagte der Verfolger und lehnte die schwere Waffe gegen den Maschinenblock.
Rhodan schaltete seinen Schutzschirm aus und steckte seinen Strahler in die Gürteltasche.
„Ich komme Ihnen entgegen!" rief er leise.
Der andere deutete in die Richtung, in der sich Gayt-Coor aufhielt.
„Um so leichter, als Ihr Partner dort drüben lauert. Also gut - ich werde verhandeln. Wer sind Sie?"
Er schaltete ebenfalls seinen Schutzschirm aus. Der stämmige Petraczer kam aus dem Hintergrund. Er war und blieb mißtrauisch; er hatte seinen Abwehrschirm nicht ausgeschaltet und richtete die Waffe auf den Fremden.
„Was ich über Energieschüsse gesagt habe, gilt auch für Ihren Freund!" sagte der Unbekannte.
„So ist es!"
Rhodan hob die Hand und bat dann Gayt-Coor, die Waffe wegzustecken. Sie standen sich gegenüber und schwiegen.
Schließlich klappte auch der Fremde seinen Helm zurück und schaltete die Leistung seiner Anzugversorgung kleiner.
„Wer sind Sie?" fragte er abermals.
„Das ist eine lange Geschichte. Ich bin ein Heimatloser, der nicht nur nach seiner Heimat sucht, sondern nicht einmal weiß, wo sie ist."
„Das kann ich nicht ganz verstehen."
Rhodan musterte den Fremden, der jetzt keine zehn Meter vor ihm stand, aus zusammengekniffenen Augenlidern. Er begann zu ahnen, daß auch dies kein echter Yaanztroner war. Irgendwie wirkte er entschlossener und härter. Und Rhodan ahnte ebenfalls daß dieser Mann nach etwas suchte.
„Ich habe diese Verständigung erzwungen", begann er etwas leiser und entspannte sich geringfügig. „Also ist es natürlich, wenn ich Ihnen sage, was wir hier suchen."
Der andere kam näher und lehnte sich wie Rhodan gegen ein Steuerpult.
„Ich höre aufmerksam zu, obwohl Sie beide offensichtlich meine Gegner sind."
„Das kann sich ändern!" knurrte Gayt-Coor. Rhodan warf ihm einen Blick zu, der seine Überraschung ausdrückte.
„So ist es. Wir sind auf Traether gelandet, um die Stadt Nuprel zu suchen."
Der Fremde nickte mehrmals.
„Ich auch!"
Gayt-Coor zuckte zusammen. Er starrte in die riesigen Augen des anderen und erkannte, daß er die Wahrheit sagte.
„Das paßt alles nicht zusammen!" sagte er erbittert. „Lügen Sie nicht. Die Sache ist zu ernst."
Der Mann neben ihm drehte den Kopf langsam zu Gayt-Coor herum und warf ihm einen langen Blick zu. Der Petraczer schwieg verwirrt.
Der andere Yaanztroner sagte: „Ich bin nicht das, was ich zu sein scheine. Ich bin ein fremdes Gehirn, ein anderes Ego in dem Körper eines Yaanztroners."
Rhodan zuckte zusammen, starrte den Unbekannten an und kam dann näher.
„Das ist nicht möglich!" flüsterte er.
7.
Niemand konnte glauben, was hier eben gesagt worden war.
Die drei Männer schwiegen und starrten einander voller Unglauben an. Gayt-Coor wurde unruhig und kam näher heran, stellte sich neben Rhodan, als erwarte er von ihm Hilfe und Aufklärung.
„Das bedeutet...", fing Rhodan zögernd an.
„Ja. Das bedeutet, daß mein Gehirn in einen fremden Körper.
verpflanzt wurde."
Gayt-Coor warf diesmal Rhodan einen nachdenklichen Blick zu, schwieg aber.
„Meines auch!" sagte Rhodan langsam. „Ich bin demnach hier ebenso fremd wie Sie. Obwohl es den Anschein hat, daß wir Ihnen den Weg nach Nuprel gezeigt haben. Ist es so?"
„Sie haben recht. Ich glaube, ich muß folgendes erklären: Ich bin schon seit einiger Zeit auf dem Planeten. Ich suche nach bestimmten kosmischen Daten."
Gayt-Coor grinste breit.
„Wir auch. Und deswegen haben Sie unser Raumboot vernichtet? - Mit einem einzigen gezielten Schuß!"
Der Fremde schüttelte bedauernd den Kopf und erklärte: „Ich wollte es nicht. Ich wollte fliehen. Und bei dem Versuch, das Schiff zu entern, habe ich es zerstört. Ich unterschätzte die Wirksamkeit des Schutzschirms. Habe ich Ihnen ernsthafte Schwierigkeiten bereitet?"
Rhodan nickte.
„Die Untertreibung der Galaxis. Sie haben nichts anderes getan als unseren Start verhindert. Mehr nicht. Berichten Sie uns, weswegen Sie sich zum Herrscher über die Verfahrenskrüppel gemacht haben?"
„Warum nicht? Ich hatte genügend Zeit, es zu tun. Mehrere
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