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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Calderones Kleidung und die Waffe untersucht, stirnrunzelnd registriert, daß die Pistole mit Silberkugeln geladen war, und nebenbei festgestellt, daß Calderones Sachen tatsächlich mit einer Reihe elektronischer Kleinigkeiten gespickt waren. Zamorra verstand zu wenig von dieser Technik, um sagen zu können, wozu diese Teilchen dienten, aber er konnte sich vorstellen, daß sie, geschickt zusammengesetzt, vielleicht zu elektronischen Störinstrumenten oder sogar Waffen werden konnten.
    Nacheinander pflückte er die Chips und Steckelemente heraus und steckte sie ein. »Dafür werden sich bestimmt die Leute von Satronics interessieren, oder auch unser Freund Hawk.« Er nickte Eva zu. »Könnte sein, daß deine Vorsicht berechtigt war.«
    Sie schenkte ihm ein schmelzendes Lächeln und Nicole ein triumphierendes Grinsen.
    »Ins Château bekommen wir unseren Freund also nicht«, sagte Zamorra schließlich. »Damit würden wir ihn höchstens umbringen.«
    »Hat er etwas Besseres verdient?« fragte Eva. »Immerhin wollte er uns auch umbringen.«
    »Als er auf der Straße stand?«
    »Als er uns in das Labyrinth holte!«
    »Er hat es aber nicht geschafft, oder?« versetzte Zamorra scharf. »Und selbst wenn es ihm gelungen wäre, wäre das noch längst kein Grund, sich zum Scharfrichter aufzuschwingen. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, seine Taten zu überdenken und sich zu ändern.«
    Eva stieg jetzt auch aus.
    »Dann wünsche ich euch noch viel Vergnügen«, sagte sie und schritt über die Zugbrücke in den Innenhof, verschwand in Richtung Hauptgebäude.
    »Oha«, machte Nicole. »Jetzt ist sie aber ganz schön sauer. Ich kann’s verstehen. Und als Merlins Tochter unterliegt sie wahrscheinlich einer ganz anderen ethischen Prägung als wir. Schlag mal was vor, Chef. Und sag nicht, wir sollen die Polizei rufen. Calderone ist schon mindestens zweimal aus einem Gefängnis entkommen, ohne daß jemand hinterher sagen konnte, wie das geschah. Kein Wunder, wenn Stygia ihm dabei geholfen hat.«
    Zamorra winkte ab.
    »Ich weiß, daß das Unsinn ist. Aber wir können ja wohl auch schlecht ein privates Gefängnis einrichten, nicht wahr?«
    »Hm«, machte Nicole. »Wir könnten ihn aber festsetzen. Da er eine dämonische Ausstrahlung besitzt, müßten wir ihn mit magischen Sperren in seiner Bewegungsfreiheit einschränken können. Wenn wir uns dann nicht mehr darum kümmern müssen, daß er nicht abhaut, können wir uns anschließend darum kümmern, ihn wieder zu einem Menschen zu machen.«
    Zamorra nickte.
    »Also müssen wir erst mal einen Platz finden, an dem wir ihn festhalten können. Wie schon festgestellt -im Château geht’s nicht.«
    »Bei Mostache«, schlug Nicole vor. »Eines seiner Fremdenzimmer könnten wir entsprechend präparieren.«
    »Na, der wird sich freuen«, stöhnte Zamorra.
    Im gleichen Moment begann sich Calderone zu bewegen.
    Die Paralyse ließ nach. Früher als nach der Dosierung des Strahlschusses zu erwarten, wachte er wieder aus seinem Lähmungszustand auf. Er öffnete die Augen, die ein Muskelreflex im Moment des Elektroschocks geschlossen hatte.
    »Zamorra…?« kam es leise über seine Lippen. »Professor Zamorra? Sind Sie das?«
    Zamorra trat wieder an den Wagen. Neben ihm hob Nicole erneut den Blaster und richtete ihn auf Calderone.
    Er sah sie an und lächelte verloren.
    »Zuviel der Ehre«, sagte er rauh. »Ich habe nicht vor, Sie anzugreifen. Ganz im Gegenteil. Ich möchte - hm, wie soll ich es ausdrücken? Es klingt vielleicht etwas seltsam.«
    »Nur immer raus damit«, verlangte Zamorra.
    Ganz langsam, um keinen falschen, gefährlichen Eindruck zu erwecken, setzte Calderone sich auf und registrierte dabei etwas erstaunt, daß er bis auf die Haut ausgezogen worden war. Aber er kommentierte es nicht.
    Er sah Zamorra an.
    »Ich bitte um Asyl.«
    ***
    Lucifuge Rofocale zog sich zurück. Er war vorsichtig geworden. Sein Diener befand sich jetzt im unmittelbaren Einflußbereich von Professor Zamorra. Da war es gefährlich, aktiv zu werden. Der Erzdämon hatte hinzugelernt. Er ging davon aus, daß Zamorra die Möglichkeit besaß, seine Nähe wahrzunehmen.
    Und das wollte er vermeiden. Zamorra würde so schon mißtrauisch genug sein; immerhin war Calderone sein Gegner, und wenn der nun in seiner Nähe auftauchte… Wenn dann aber auch noch die Aura des Erzdämons hinzukam, würde das Calderones Chancen auf Null reduzieren.
    Zugleich hatte es jetzt aber auch Stygia schwerer, nahe genug

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