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0632 - Ruf aus der Unendlichkeit

Titel: 0632 - Ruf aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drängte, weil er möglichst bald zu den Gebäuden im Zentrum kommen wollte. „Das ist doch selbstverständlich."
    Yaa breitete die Arme aus. Ein grüner Ball beleuchtete sein Gesicht. Seine Augen leuchteten begeistert.
    „Ja, sie leben. Es könnte auch gar nicht anders sein. Ich höre ihre Stimmen. Sie kommen ständig zu mir. Es ist ein ewiges Flüstern und Wispern zwischen den Sonnen der Galaxis."
    Er blickte auf Rhodan hinab, und seine Stirn umwölkte sich.
    „Kannst du dir vorstellen, Fremder, daß es Sonnen gibt, die nicht von intelligentem Leben erfüllt sind?"
    „Eigentlich nicht, Yaa."
    Der Yaanztroner senkte sich zu ihm herab.
    Und doch ist es so, flüsterte es.
    „Es gibt Sonnen, die nicht in unserem Sinne leben. Ja, es existieren ganze Galaxien, die tot sind." Er machte eine hilflose Geste. „Das ist für uns natürlich schwer vorstellbar, aber es ist so."
    „Das Leben unter diesen Sonnen muß unerträglich sein", sagte Rhodan.
    Yaas Augen Weiteten sich überrascht.
    „Du sagst es, Fremder. Wirklich. So ist es. Kein beseeltes Wesen kann unter solchen Sternen existieren und glücklich sein."
    Er senkte den Kopf, während sich seine Füße erneut vom Boden lösten.
    Rhodan folgte langsam und vorsichtig. Er hütete sich, einen der „Sterne" zu berühren. Die Leuchtkugeln strahlten eine spürbare Hitze aus.
    „Eines Tages werden diese Sonnen belebt werden", erklärte Yaa weiter. „Aber vorher werden sie ihre körperliche Existenz aufgeben und in die Form reinen Lebens übergehen müssen.
    Erst danach werden sie glücklich sein können."
    War das nur das Gestammel eines Irren? Oder verfügte Yaa doch über Informationen, die wichtig waren? Was bedeutete das Gerede von den „lebenden Sonnen"? Rhodan war fasziniert.
    „Still", rief der Yaanztroner. Er hob beide Arme und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, als lausche er. „Hörst du, was die Sonnen sagen? Sie behaupten, daß du aus der toten Galaxis kommst. Aber das ist unmöglich, denn von dort kann es keine Lebensbrücke geben. Diese Galaxis besteht aus anderer Materie. Sie ist der unseren energetisch gegengepolt. Verstehst du?"
    Rhodan blieb stehen. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken. Er begriff sehr wohl, was Yaa mit seinen unklaren Formulierungen ausdrücken wollte. Er sprach von Antimaterie.
    Aus seiner naupaumschen Sicht bestand die Milchstraße, aus Antimaterie.
    Er konnte nicht wissen, woher Rhodan stammte.
    Plötzlich bekam sein Gerede ein ganz anderes Gesicht. Der Terraner erkannte schlagartig; daß Yaa zwar das Opfer einer fehlgesteuerten Transplantation war, aber seinen Verstand keineswegs verloren hatte. Die yaanztronischen Chirurgen hatten vielmehr ein völlig neues Geschöpf mit fremdartigen Eigenschaften geschaffen, das mit der ursprünglichen Persönlichkeit keine Ähnlichkeit mehr hatte.
    Rhodan zweifelte nicht mehr daran, daß Yaa tatsächlich gewisse Beziehungen zu den Sternen hatte. Plötzlich fügten sich alle Erscheinungen zusammen, die ihm bisher rätselhaft erschienen waren. Yaa. hatte den Energiestrahlbeschuß schadlos überstanden, und innerhalb dieser Miniaturgalaxis konnte er sich ohne Hilfsgeräte gravitationsunabhängig machen.
    Das deutete darauf hin, daß er sich als Teil eines großen Energiegefüges sah.
    Rhodan strebte auf eines der Gebäude zu, das jetzt nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Er streckte seine Hand nach einer Tür aus. Sie stieß auf keinerlei Widerstand und glitt durch die Wand hindurch. Beunruhigt drehte er sich um.
    Yaa schwebte fünf Meter über ihm und starrte mit glänzenden Augen auf ihn herab. Vor Erregung schien er die Luft anzuhalten.
    Offensichtlich wartete er auf ein dramatisches Ereignis.
    Rhodan zögerte.
    Hatte er endlich gefunden, wonach er so lange gesucht hatte?
    Gab es hier klare Hinweise auf die Milchstraße? Oder war er nur in die Falle eines Halbirren gelaufen?
    Er drehte sich um, streckte die Hände aus, durchstieß die Scheinwand und ging durch sie hindurch. Dahinter lag ein dämmriger völlig leerer Raum. Rhodan warf sich sofort zurück.
    Er flog in hohem Bogen durch die Wand hindurch. Mit geschickten Steuerungsmanövernfing er seinen Schwung ab und verhinderte so, daß er gegen eine der Miniatursonnen prallte.
    Das Gebäude löste sich in Nichts auf. Ein schwarzes Loch entstand, in dein Sekunden später eine einzelne, kleine Sonne zu leuchten begann. Jetzt fiel es Rhodan wie Schuppen von den Augen.
    Er griff nach seinem Energiestrahler und blickte sich

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