Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ich.
    Randi sieht hinüber. Dort sind riesige große Buchstaben aufgestellt.
    HOLLYWOOD.
    Ich schlage mir mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Das ist es«, sage ich. »Hollywood! Die drehen doch andauernd Filme, und die Horrorwelle ist doch momentan in! Vielleicht können die da einen Vampir gebrauchen…«
    Und wie sie können. Sie drehen gerade einen Vampirfilm, in dem der Blutgraf einer nackten Blondine um, beziehungsweise an den Hals fallen soll, und Gevatter Langzahn kommt ihnen genau passend. Der eigentliche Darsteller verlangt nämlich Gefahrenzulage, weil seine Partnerin, die er beißen soll, zuwenig Blut im Alkohol hat - sie pflegt auf den allabendlichen Künstler- und Sexpartys immer ein wenig zu wenig zurückhaltend zu sein -, und so wird er kurzerhand gefeuert. Die permanent angeheiterte Partnerin auch.
    Statt dessen bekommt Randi die weibliche Hauptrolle, und da sie bereits nackt ist, braucht sie sich nicht einmal auszuziehen.
    Und so ist allen bestens gedient: mir, weil ich die Sorge um die Unterbringung des Vampirs los bin und endlich meinen Spaziergang fortsetzen kann; Randi, weil sie ihre körperlichen Vorzüge schon lange mal beim Film präsentieren wollte - vielleicht habt ihr sie schon im Kino bewundert und euch selbst ein Urteil über die Dummheit des Vampirs gebildet -, dem Produzenten, weil er nicht nur keine höhere Gage, sondern weniger zu zahlen braucht, da der Vampir sich mit zwei Litern Blut pro Tag - pardon, pro Nacht - zufriedengibt; dem Regisseur, weil er das Gemecker des ursprünglichen Schauspielers und das trunkene Lallen seines Filmopfers nicht mehr hören muß.
    Und schließlich auch unserem Vampir, der lediglich den Verlust seines Cadillac betrauert. Aber dafür hat er eine Lebensstellung beim Film gefunden. Und wenn man ihn inzwischen nicht noch einmal gepfählt hat, dann beißt er sich noch heute durch.
    ***
    »Wie ich schon sagte«, brummte Sparks und winkte nach der nächsten Lage uisge beatha. »So einen Blödsinn habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Ich glaube dir kein einziges Wort, Druide.«
    Gryf blinzelte. »Dann frag doch Randi«, erwiderte er trocken.
    »Jetzt schnappt er endgültig über«, murmelte der Königliche Geisterjäger.
    »Da kommt sie nämlich gerade herein«, fuhr der Druide gelassen fort.
    Sparks tippte sich an die Stirn.
    Die Tür schwang nach innen auf, und ein junger Mann mit schmalem Gesicht, schulterlangen dunklen Haaren und einem bodenlangen weißen Mantel trat ein. Ihm folgte ein hübsches blondes Mädchen in Stiefeletten, Baseballmütze, einer leichten Sommerjacke, darunter einer durchsichtigen Bluse, die verriet, daß die Hübsche keinen BH nötig hatte, und einem sehr breiten Gürtel - nein, verbesserte sich Gryf, es war wohl eher ein sehr kurzer Minirock.
    »Huch, so sieht sie also angezogen aus«, flüsterte er den anderen zu. »Beinahe hätte ich sie nicht wiedererkannt.«
    »Das ist Randi?« staunte Sparks. »Unmöglich! Solche Zufälle gibt’s nicht! Kann es einfach nicht geben. Sie ist in Hollywood, Kalifornien, und wir sind in Glenstairs, Schottland. Wie sollte sie hierher kommen? Sag jetzt bloß nicht, die Welt wäre klein und Bekannte träfe man überall…«
    »Scheinbar doch. Sie ist es auf jeden Fall. Sie hat auch das gleiche Gedankenmuster.«
    »Der meint das ernst«, murmelte Sparks im Selbstgespräch. »Der glaubt tatsächlich, daß seine erfundene Geschichten-Figur echt ist und hier zur Tür hereinspaziert… Wenn sie's wirklich ist, warum gehst du dann nicht hin und begrüßt sie?«
    »Weil ich erst mal herausfinden will, warum sie hier ist«, erwiderte der Druide. »Na, erst mal lauschen.«
    Er rutschte etwas herum, so daß er einen Blick aus dem Fenster werfen konnte. Zugleich geriet er aus dem unmittelbaren Blickfeld der Neuankömmlinge, weil Fooly jetzt mit seinem breiten Körper und den Flügeln die Sicht auf ihn verdeckte.
    Draußen parkte ein langgestreckter roter Sportwagen. Damit waren wohl Randi und ihr weißbemantelter Begleiter eingetroffen.
    »Das ist aber kein Cadillac«, stellte Fooly fest. »Zumindest kein '59er wie der von Mademoiselle Nicole und der aus deiner Geschichte, von der übrigens auch ich kein Wort glaube.«
    Währenddessen begrüßte McDunn, der Wirt, die neuen Gäste herzlich und stellte zwei Gläser mit uisge beatha vor ihnen auf. »Der erste Drink geht aufs Haus«, sagte er.
    »Und von uns will er Geld haben!« empörte Fooly sich laut.
    Randi und ihr Begleiter wandten sich zu

Weitere Kostenlose Bücher