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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm um.
    »Bei euch ist ja auch kein so hübsches Mädchen!« rechtfertigte der Wirt sein ungerechtes Vorgehen.
    »Aber ein hübscher Drache!« donnerte Fooly.
    Der Wirt winkte heftig ab und widmete sich wieder seinen neuen Gästen. »Hören Sie nicht hin«, bat er. »Bei diesen drei Personen handelt es sich nicht um Personen, sondern um Hirngespinste.«
    »Ich bin kein Hirngespinst, sondern ein Drache!« murrte Fooly.
    »Ich sehe nur zwei Personen«, sagte Randi. »Den Mann mit dem kurzen blonden Haar und den Drachen.«
    »Daran können Sie schon ersehen, daß es wirklich Hirngespinste sind, wenn sie sogar ihre Anzahl verschleiern können.«
    »Hm«, machte der Schmalgesichtige. »Hoffentlich ist dann nicht auch dieser Whisky ein Hirngespinst. Auf Ihr Wohl, Sir.« Er trank dem Wirt zu und begann verkrampft zu husten. Randi dagegen schien der scharfgebrannte Whisky nicht das geringste auszumachen.
    Vielleicht kannte sie aber auch nur einen besonderen Trick, damit zurechtzukommen.
    »Was führt Sie denn in unser wunderschönes Glenstairs?« erkundigte sich der Wirt.
    »Die ultimate Frage, was ein Schotte denn so unter seinem Kilt trägt«, erklärte Randi.
    »Vermutlich das gleiche wie Sie, Lady«, versetzte der Wirt.
    »Blödsinn!« knurrte ihr Begleiter. »Wir suchen Laird u'Coulluigh Mac Abros.«
    Von einem Moment zum anderen verschwand die Freundlichkeit aus McDunns Gesicht. Feindselig starrte er die beiden an. »Wenn Sie jetzt den Whisky bezahlen und dann verschwinden wollen…«
    »He«, wunderte sich der Schmalgesichtige. »Was haben Sie denn?«
    »Euch Engländer wollen wir hier nicht haben«, bellte der Wirt wie ein gereizter Hofhund. Und er sah danach aus, als würde er sich auf die beiden Gäste gestürzt haben, wenn nur noch ein paar andere Einwohner von Glenstairs zur Unterstützung dagewesen wären.
    »He, wir sind keine Engländer, sondern Amerikaner!« protestierte der Schmalgesichtige. »Ich bin…«
    »Raus, Engländer!« brüllte McDunn.
    »… Fotograf und von Laird u'Coulluigh Mac Abros höchstpersönlich eingeladen worden, auf und in seinem Castle Aufnahmen zu machen«, fuhr der Schmalgesichtige ungerührt fort. »Und wenn Sie noch so laut brüllen und uns als Engländer beschimpfen, ändert das nichts daran, daß der Lord vergessen hat, uns eine vernünftige Wegbeschreibung zu geben. Wenn Sie uns also in einer Atempause verraten könnten, wo wir Glenstairs Castle finden…«
    Der Wirt schnappte nach Luft.
    »Fotos«, sagte jetzt auch Randi.
    »Aktfotos. Sehr künstlerische übrigens. Ich ausgestreckt auf der Motorhaube des Autos…« Sie deutete auf ihren Begleiter. »Das ist nämlich der berühmte Derek Saxon.«
    Der Schmalgesichtige neigte huldvoll den Kopf.
    »Nie von gehört«, brummte der Wirt.
    »Dem Lord bin ich jedenfalls nicht unbekannt, Sie barbarischer Ignorant«, sagte Derek Saxon. »Auf seine persönliche Einladung hin hat meine Agentur uns extra aus Kalifornien hierher fliegen lassen, um die Fotos in seinem Burghof zu machen.«
    »Wirklich sehr künstlerische Fotos«, ergänzte Randi. »Okay, ich ziehe mich dann schon mal aus, ja?« Und schlüpfte aus ihrer Sommerjacke, die sie achtlos über einen Stuhl warf.
    »Jetzt noch nicht, Süße!« knurrte Saxon.
    Derweil sauste die katzengroße, haarige Spinne durch den Pub; niemand schenkte ihr sonderliche Beachtung. Randis durchsichtige Bluse war schließlich viel beachtenswerter.
    »Na schön«, seufzte der Wirt. »Das konnte ich ja alles nicht ahnen, oder? Wenn Sie also wirklich keine englischen Steuereintreiber sind, fahren Sie am besten die Straße weiter geradeaus, vollführen in Höhe der Trauerweide eine Linkskehre und erreichen nach etlichen Kurven schließlich hinter dem Moorstreifen Glenstairs Castle. Sollten Sie es schließlich nicht vor sich sehen, werden Sie etwas entsetzt feststellen, daß Sie im Sumpf zu versinken im Begriff sind, keinerlei Hilfe zu erwarten haben und es in Ihrem nächsten Leben noch einmal neu versuchen müssen.«
    »Eigentlich wollten wir es schon in diesem Leben schaffen«, erwiderte Saxon.
    »Dann viel Glück«, wünschte der Wirt. Endlich brachte er es fertig, die vorhin von Sparks bestellten Getränke zum Tisch zu bringen.
    »Was tun Sie da?« fragte Randi. »Sagten Sie nicht, es handele sich um Hirngespinste? Warum bringen Sie denen dann Whisky? Ich hätte übrigens auch gern noch einen.«
    »Ich auch«, schloß Saxon sich an.
    »Du nicht, Dery«, säuselte Randi. »Du mußt schließlich noch

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