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0633 - Wenn Druidenseelen trauern

0633 - Wenn Druidenseelen trauern

Titel: 0633 - Wenn Druidenseelen trauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lapidar meine Feststellung. »Er ist wieder da!«
    »Wo?« Colette schnellte hoch.
    »Über dem Friedhof schwebt der Schädel eingehüllt in eine Aura aus grünem Druidenlicht, und ich glaube kaum, dass er nur erschienen ist, um dort zu warten.«
    Colette sagte nichts. Sie verkrampfte ihre Finger ineinander, schluckte einige Male und sah plötzlich hilflos aus.
    Im Gegensatz zu Margot. Ihre Stimme klang sehr fest. »Was sollen wir tun? Was schlägst du vor?«
    »Nicht wir müssen etwas tun, dafür der Schädel. Er ist erschienen, und ich glaube kaum, dass er sich länger über der Opferstätte aufhalten will. Dieser Druidengeist ist von uns genarrt worden, es steht also noch eine Rechnung offen.«
    »Dann wird er kommen?«
    »Richtig, Colette.«
    Sie senkte den Blick, bevor sie zu ihrer Großmutter hinsah, als könnte sie von ihr eine Lösung erwarten, aber Margot stimmte mir zu, bevor sie fragte: »Das Läuten, John, muss etwas bedeutet haben. Hast du mit Lerain gesprochen?«
    »Natürlich. Er hat die Bewohner gewarnt.«
    »Verließen sie ihre Häuser?«
    »Leider.«
    »Himmel, wie dumm sind die denn?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Lerain uns als die Quelle allen Übels ansieht.«
    »Ausgerechnet er«, flüsterte die alte Frau. »Lerain hat es gerade nötig. Er ist derjenige gewesen, der sich auf die Seite der Druiden gestellt hat.«
    »Als Pfarrer?«, wunderte ich mich.
    Margot Ingram konnte nur lachen. »Wenn dieser Mann Pfarrer ist, bin ich eine Schönheitskönigin.«
    Über den Vergleich musste ich grinsen, wollte aber wissen, was er nun genau war.
    »Niemand weiß es so richtig, John. Jedenfalls hat er mit den Druiden paktiert, glaube ich. Warst du schon einmal in der Kirche?«
    »Noch nicht.«
    »Lass es auch besser sein. Dort wirst du keine christlichen Symbole mehr finden. Er hat sie in letzter Zeit alle entfernt. Er muss gewusst haben, dass der Druidengeist zurückkehren würde, um sein Versprechen einzulösen.«
    »Dann wird er es auch schaffen, die anderen Bewohner gegen uns aufzuhetzen«, sprach Colette, bevor sie sich langsam in die Höhe drückte und mir zunickte.
    »So sehe ich das auch.«
    »Es klingt pathetisch, John, aber wäre es nicht besser, wenn ich mich dem Schädel und damit der Magie der Druiden stelle? Wenn sie mich haben, kehrt hier Ruhe ein und…«
    »Natürlich wäre es besser«, erwiderte ich und sah, wie Margot sichtlich erschrak. Meine nächsten Worte beruhigten sie wieder. »Aber ich werde bei dir sein, Colette.«
    »Dann gehen wir beide hinaus?«
    »So ist es.«
    Es kam anders. Zunächst jedenfalls, denn von außen her trat Lerain die Tür auf. Er hatte keine Rücksicht genommen, denn er wusste eine gewisse Macht in seinem Rücken.
    Durch die offene Tür konnten wir erkennen, dass sich die Bewohner hinter ihm und vor dem Haus der Ingrams aufgebaut hatten und dort standen wie eine Wand.
    Fackeln und Taschenlampen erhellten die Nacht. Der sich unruhig bewegende Schein stieß mit seinen Flammenspitzen in die Dunkelheit, um von ihr aufgesaugt zu werden.
    Breitbeinig hatte sich Lerain aufgebaut. Sein Gesicht zeigte einen bösen Ausdruck, der durch das harte Grinsen noch verstärkt wurde.
    »Was wollen Sie?«, fuhr ich ihn an.
    »Sie!« Sein Arm schnellte halbhoch. Der ausgestreckte Zeigefinger wies auf Colette.
    »Und dann?«
    »Ich werde sie holen und dafür sorgen, dass ein altes Versprechen eingelöst wird.«
    Ich grinste nicht, sondern lächelte. Mein Lächeln war mit einem leichten Spott vermischt. »Wie können Sie sich so verdammt sicher sein, Lerain, dass ich es zulasse?«
    »Das weiß ich eben.«
    Ich ging auf ihn zu. »Nichts wissen Sie, gar nichts.«
    Hart lachte er mich an. »Hören und sehen Sie, Fremder. Hinter mir steht eine Macht. Es sind Männer, Frauen, Halbwüchsige, die ich aufgeklärt habe. Sie wissen, dass sie nur in Ruhe leben können, wenn das Versprechen eingelöst wird.«
    »Ja, Lerain, Sie sind der richtige Mann, das habe ich schon gehört. Den Druiden sehr zugetan…«
    Er tippte gegen seine Brust. »Ich weiß, wer die wahren Herrscher sind, Fremder. Sie kennen sich auf der Ile de Sein nicht aus. Sie haben hier nichts verloren, aber Sie werden etwas verlieren - Ihr Leben!«
    Bevor ich eine Antwort geben konnte, brandete der Schrei der Zuschauer in das Haus.
    Einige Menschen duckten sich, andere blieben wie erstarrt stehen, ein jeder schaute nur in eine Richtung.
    Ich drehte mich um.
    Da sah ich es auch.
    Hinter der Fensterscheibe stand, als

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