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0633 - Wenn Druidenseelen trauern

0633 - Wenn Druidenseelen trauern

Titel: 0633 - Wenn Druidenseelen trauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre er von einem Faden gehalten worden, der hässliche Druiden-Schädel…
    ***
    Dass er dort nicht lange stehen bleiben würde, war mir klar. Eine Scheibe stellte für ihn kein Hindernis dar. Es kam nur darauf an, wer schneller von uns beiden war.
    Ich riss die Beretta hervor, zielte kurz und schoss. Gleichzeitig setzte sich Lerain in Bewegung. Wie ein Berserker stürmte er in den Raum, von mir nicht gestoppt. Er wollte Colette, was auch ihre Großmutter gesehen hatte, denn sie warf sich Lerain in den Weg.
    Meine Kugel hatte die Scheibe getroffen und sie zertrümmert. Ob ich den Schädel auch erwischt hatte, wusste ich nicht, jedenfalls war er verschwunden.
    Zudem gab es andere Probleme für mich. Lerain hatte keine Rücksicht genommen und die alte Frau brutal zu Boden gestoßen. Jetzt beschäftigte er sich mit Colette.
    Auch bei ihr wollte er Gewalt anwenden, nur kannte er ihren normalen Beruf nicht, was sich rächte, denn Colette war eine voll ausgebildete Polizistin, die auch den Nahkampf beherrschte.
    Das bewies sie sehr drastisch, als Lerain sie zu Boden schlagen wollte. Geschickt wehrte sie den Hieb ab und rammte ihr Knie in die Höhe. Lerain gurgelte auf, denn der Stoß hatte ihn zwischen den Beinen erwischt. Er torkelte zurück, es fiel ihm schwer, Luft zu holen, und Colette setzte augenblicklich nach.
    Bevor Lerain seine Arme als Deckung vor das Gesicht hochreißen konnte, hatte sie einen Treffer gelandet, der den angeblichen Pfarrer bis gegen die Tischkante schleuderte. Das Möbelstück rutschte weg, er konnte keinen Halt mehr finden und landete am Boden.
    Colette würde mit ihm fertig werden. Es tat ihr gut, wenn sie ein Erfolgserlebnis hatte.
    Ich kümmerte mich derweil um Margot. »Die alten Knochen wollen nicht mehr, John.«
    »Können Sie aufstehen?«
    »Mein rechter Ellbogen…« Sie verzog das Gesicht, weil sie Schmerzen verspürte.
    Ich half ihr vorsichtig hoch und hatte sie kaum auf den Stuhl gesetzt, als mich Colettes Warnschrei herumflirren ließ.
    Die Scheibe war durch meine Kugel zersplittert, aber den Schädel hatte ich nicht erwischt. Er stand zwischen der Haustür und den Menschen, eine bleiche, grüne Aura ausstrahlend.
    Gelbe Augen starrten böse in das Haus. Colette stand wie unter einem Bannstrahl, sie konnte sich nicht mehr bewegen.
    Plötzlich ging sie vor, als hätte ihr der Kopf einen Befehl dazu gegeben.
    Ich schrie sie an, zurückzubleiben. Sie hörte nicht und würde den Kopf früher erreicht haben als ich ihn.
    Aber nicht so früh wie mein Dolch!
    Ich holte ihn mit einer geschmeidigen Bewegung aus der Scheide und schleuderte die Waffe auf den Druidenkopf zu.
    Treffer!
    Die Klinge verschwand oberhalb der bösen, gelben Augen in der Stirn des Druidenkopfs. Plötzlich war der kalte Blick der Augen wie weggewischt. Sekundenlang noch stand der Schädel in der Luft, dann geschah das, was ich mir gewünscht hatte.
    Er zerplatzte. Die Kraft des Dolches und die des geweihten Silbers hatten dafür gesorgt.
    Er zersprühte, die Materie verging, verwandelte sich in Licht, das einen grünen Schatten in den Wohnraum warf und auch Colette nicht ausließ.
    Den Schädel hatte ich vernichten können, den Geist leider nicht. Wieder einmal stand er zitternd in der Luft und sah so aus, als wollte er sich ein neues Opfer suchen.
    Lerain reagierte am schnellsten.
    Er rannte auf die geisterhafte Erscheinung zu. Er wedelte mit beiden Armen, als wollte er ihn willkommen heißen. In seinem Gesicht waren die Augen weit aufgerissen. Er schrie und atmete zugleich, er wollte den Geist des Druiden in sich aufsaugen.
    Keiner hinderte ihn daran, aber zahlreiche Zeugen schauten zu, wie der Druide ihn abwies.
    Plötzlich fuhr der Schatten in Lerain hinein. Er musste seinen Weg durch die Nase und den Mund gefunden haben, und von innen her begann der angebliche Pfarrer zu leuchten. Das Strahlen reichte von den Füßen bis hinein in den Kopf. Sein Gesicht sah aus wie eine Maske, hinter der eine Lichtquelle ihren Platz gefunden hatte und nun in den Kopf hineinleuchtete. Es war mir, als würde seine Haut immer dünner werden und sich alles in und an ihm in eine durchsichtige Gestalt verwandeln.
    Der Vergleich mit einem Röntgenbild kam mir in den Sinn, so sahen wir ihn, als er vor uns stand.
    Seine Organe, die Adern, auch das darin fließende Blut, das aber dunkel und grün wirkte.
    Dann fing er an zu schreien!
    Mit mächtiger Stimme brüllte er seine Not hinaus. Nur sehr schwer konnte ich die Worte verstehen.
    »Ich

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