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0633 - Wenn Druidenseelen trauern

0633 - Wenn Druidenseelen trauern

Titel: 0633 - Wenn Druidenseelen trauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhe zu zerren.
    Da fing sie an zu schreien und sich zu wehren. Plötzlich entwickelte sich Colette zu einer Furie. Erst warf sie sich auf den Boden, dann schnellte sie hoch. Diesmal mit ausgestreckten Armen, um mir ihre Fingernägel durch das Gesicht zu ziehen.
    Ich wehrte sie ab und setzte eine Handkante hinterher. Sie lief in den Schlag hinein. Er federte gegen ihren Hals und sorgte dafür, dass sie an Kraft verlor. Auf schwachen Beinen wankte Colette zurück. Außerhalb des Opferkreises fiel sie zu Boden.
    Ich hatte mich bisher nicht um den Druiden kümmern können. Von der Gestalt des Kindes war nichts mehr vorhanden. Die Reste waren in die Höhe gejagt, wo sie sich mit dem vereinigt hatten, was von dem Druiden zurückgeblieben war.
    Über uns rotierte ein schwarzgrüner Ball, von grellen Blitzen umgeben, die aus dem Mond hervorzuschießen schienen und immer wieder in den Schädel hineinstießen, als wollten sie diesen mit einer anderen Magie voll pumpen.
    Der Ball veränderte sich. An einigen Stellen wuchs er sich aus, bekam andere Konturen, regelrechte Beulen, die aussahen, als würden sie jeden Moment aufplatzen.
    Es entstand ein Kopf mit einem Gesicht!
    Grausam gelbe Augen, leicht geschlitzt, dazu eine Nase, die ebenfalls aus Beulen bestand, darunter aber weder einen Mund noch Lippen, dafür gebogene Zähne, die ebenfalls einen grünlichen Schimmer zeigten.
    Der Kopf des Druiden schwebte über uns und verdeckte die Sicht auf den Mond.
    Dann war er weg!
    Er huschte davon, als hätte er einen Schlag erhalten. Wie ein Komet ohne hellen Schweif tauchte er ein in die Finsternis, ohne von uns lange verfolgt werden zu können.
    Von der Opferstätte drang Brandgeruch in meine Nase. Ich verließ sie schnell und ging zu den beiden Frauen hin, die beisammen hockten, und wo sich die Großmutter rührend um ihre Enkelin kümmerte, sie umarmt hatte und tröstete.
    Als mein Schatten über beide fiel, schaute die alte Frau hoch. »Ich kenne dich nicht«, sagte sie.
    »Aber ich spüre, dass du mehr bist als nur ein zufälliger Bekannter meiner Enkelin!«
    »Das kann schon sein.«
    »Wer also bist du?«
    »Jemand, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, einige Dinge auf dieser Welt zu stoppen, die nicht hineingehören.«
    Margot lachte mich an. »Das hast du gut gesagt, aber kannst du es auch gegen sie aufnehmen?«
    »Das hoffe ich.«
    »Dein Beweis war ermutigend. Ich bin froh, dass du hier bist, denn er wird nicht aufgeben.«
    »Das denke ich auch. Wurde Colette ihm tatsächlich damals als Kind versprochen?«
    »Ja, so ist es gewesen. Der letzte Druide war böse, er war von einem Dämon besessen. Um ihn zu beruhigen, haben einige Menschen Colette indirekt geopfert. Selbst ihre Eltern schreckten davor nicht zurück.« Sie hob die Schultern. »Ich kenne den genauen Grund nicht, aber mein Mann und ich ahnten, dass Böses und Schlimmes auf uns zukommen würde, wenn Colette auf der Insel blieb. Deshalb sorgten wir dafür, dass sie wegkam. Es hat nichts genutzt, der Druide konnte sich an das Versprechen noch sehr gut erinnern.«
    »Wie konnte er überleben?«
    Margot nickte und lachte zugleich. »Er war besessen, in ihm steckte eine fremde Kraft. Er war ein Druide, der einem noch schlimmeren Druiden diente.«
    Mir fiel ein Name ein. »Guywano?«
    Die Frau zuckte zusammen. »Kennst du ihn?«
    Ich schaute zum blassen Mond hinauf und nickte einige Male. »Und ob ich ihn kenne. Er gehört zu meinen größten Feinden, hat sein Reich aber nicht in dieser Welt, sondern in Aibon, einem Reich zwischen den Zeiten, von dem nur wenige etwas wissen.«
    »Aber du kennst es?«
    »Ja.«
    Margot Ingram fragte nicht mehr weiter. Sie war der Meinung, dass wir diesen Ort verlassen sollten.
    »Und wo sollen wir hin?«
    »Lasst uns zu mir gehen. Mein Haus ist leer. Ich wusste, dass es hier passieren würde, auch mein Mann hat an diesem unheimlichen Flecken Erde gewartet.«
    »Ohne es zu schaffen.«
    »Die andere Macht war stärker als er. Vielleicht hätte er schießen sollen, aber in der Waffe steckte nur eine Kugel. Mit der wollte er das Leben seiner Enkelin retten.«
    »Ist es denn gerettet?«, fragte ich.
    Die alte Frau wischte über ihre Augen. »Vorläufig, obwohl ich nicht glaube, dass der Druide aufgeben wird. Was ihm einmal versprochen wurde, das muss er einfach erhalten, verstehst du mich? Er würde sonst sein Gesicht verlieren.«
    Ich schaute über das unheimliche Gelände. Der Wind bewegte Gras und Zweige, gab ihnen ein geisterhaftes

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