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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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möchte! Habt ihr eigentlich völlig vergessen, daß Robert und der fette Verrückte damals wie heute Todfeinde sind?«
    »Um den geht es ja nur nebenher«, seufzte Zamorra.
    Monica zuckte mit den Schultern und ging zurück zum Haus. Ihre Schwester und die Besucher folgten ihnen.
    Eva fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    »Faszinierend«, bemerkte sie.
    »Was meinst du damit?« hakte Nicole nach.
    Eva lachte sie an. »Ich hätte nicht gedacht, daß es noch mehr Verrückte wie dich gibt, die den ganzen Tag ohne alles herumlaufen.«
    »Man gewöhnt sich sehr schnell daran«, lächelte Nicole zurück. »Du solltest es einfach auch probieren. Es macht Spaß.«
    »Wenn man allein ist, vielleicht. Aber sogar, wenn Besuch angesagt ist? Oder wenn man andere besucht?«
    »Es kommt für uns immer darauf an, wer der Besuch ist und wen man besucht«, sagte Nicole. »Aber ich dachte, du wüßtest, was uns hier erwartet.« Sie nickte in Richtung der Zwillinge.
    »Woher, bitte? Ich habe diese beiden Mädchen doch noch nie gesehen.«
    »Du erinnerst dich also nicht daran, schon einmal mit uns hier gewesen zu sein, vor ein paar Monaten?«
    Eva schüttelte den Kopf. »Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie hier gewesen.«
    Nicole hob die Brauen.
    Eva schluckte. »Nun gut, soweit ich mein bisheriges Leben kenne«, sagte sie. »Jedenfalls habe ich weder an das Haus noch an seine Bewohner eine Erinnerung.«
    »Nun, vielleicht fällt dir ja doch noch wieder etwas ein«, hoffte Nicole.
    Sie fragte sich einmal mehr, wie Eva mit ihrer fehlenden Erinnerung leben konnte. Es mußte doch furchtbar sein, sich nicht einmal an Dinge erinnern zu können, die erst ein paar Wochen oder Monate zurücklagen!
    Eva - Tochter des Zauberers Merlin?
    Warum, verdammt, tat Merlin nichts für sie?
    Er war nicht einmal erreichbar…
    Es mußte doch eine Möglichkeit geben, ihr zu helfen, ihre Erinnerung wiederzufinden und wieder sie selbst zu werden!
    Denn daß es eine Erinnerung geben mußte, war unbestritten. Sie beherrschte etliche Sprachen von Ländern und Völkern, die sie nach eigenem Bekunden nie besucht hatte, und gerade jetzt die Sache mit den Zeitringen und dem offenen Zeitkreis, den sie zu schließen fähig zu sein behauptete!
    Nur wie, konnte sie immer noch nicht sagen. Das gehörte wiederum zum verschütteten Teil ihres Wissens.
    Nicole wünschte, sie wüßte einen Weg, dem Para-Mädchen irgendwie zu helfen.
    Aber danach sah es derzeit absolut nicht aus…
    ***
    Vergangenheit:
    Der Gnom sprang mit einem entsetzten Aufschrei zurück. Dabei stolperte er. Der Indianer strauchelte ebenfalls, fing sich aber weit schneller wieder und brauchte nur eine Armbewegung zu machen, um mit dem Messer dennoch die Kehle des Schwarzhäutigen zu erreichen.
    Aber da war noch Don Cristofero.
    Mit einer Geschwindigkeit, die man dem massigen Mann nicht zutraute, wirbelte er herum und zog dabei gleich wieder den Degen. Die Klinge pfiff durch die Luft und berührte Unterarm und Handgelenk des Indianers. Das Messer flog in weitem Bogen davon.
    Der Indianer schrie auf; ob vor Schmerz oder Überraschung, ließ sich nicht sagen. Entgeistert starrte er Don Cristofero an. Dann verfinsterte sich seine Miene.
    »Nun werde ich auch dich töten müssen«, stieß er hervor.
    »Der ist ja wirklich verrückt!« keuchte der Gnom auf. »Das werde ich nicht zulassen!«
    Er hatte die winzige Chance genutzt, die das rettende Eingreifen seines Herrn ihm gewährte. Er sprang auf, vergrößerte den Abstand zwischen sich urd dem Eingeborenen und suchte nach einem Zauber.
    Was in dieser Hektik natürlich erstens besonders problematisch war und zweitens sicher nicht zum gewünschten Erfolg geführt hätte.
    Aber mit dem Indianer wurde Cristofero auch noch allein fertig!
    Er fuchtelte dermaßen wild mit dem Degen vor dem Eingeborenen herum, daß dieser es vorzog, davonzustürmen, so schnell ihn seine Beine trugen.
    Einen Moment lang war Don Cristofero versucht, ihm nachzusetzen, aber dann blieb er doch einfach nur stehen und schob den Degen in die Scheide zurück, die an der breiten Schärpe hing, die schräg über seinen Oberkörper führte.
    »Hasenfuß«, brummte er.
    Der Gnom bezog es auf sich. »Verzeiht, Herr, wenn ich nicht in der Lage war, Euch zu schützen, wie es doch meine Pflicht ist. Aber…«
    »Ach, sei Er doch still«, fuhr Cristofero ihn an. »Wenn Er sich schon Selbstvorwürfe machen will, dann fang Er bei dem Moment an, da es Ihm einfiel, törichterweise diese

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