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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheinwerfer geriet.
    Dem Licht der Außenleuchte vor dem Lokal wich er nicht aus und betrat den weichen Schein.
    Der Mann war groß, größer als Bill. Er wirkte wie ein Krieger, der einer Vergangenheit entstiegen war. Eine Rüstung trug er nicht, dafür einen Wams aus Leder und einen Brustpanzer aus dem gleichen Material.
    Das Gesicht zeigte kühne Züge. Über dem breiten Mund mit den vollen Lippen stand die breite, kräftige Nase vor. Die Augen konnte Bill nicht erkennen, weil ein Windstoß in die braune Haarflut fuhr und sie bis über die Stirn wehte. Um die Schulter hatte der Mann ein Stück zottiges Fell geschlungen.
    Das alles hätte der Reporter hingenommen, wenn nicht der Gegenstand gewesen wäre, dessen Anblick bei ihm Furcht ausbreitete.
    Es war das Schwert, das ihn hatte töten wollen. Und der Krieger trug es, als würde es ihm gehören…
    ***
    Er hatte es aus der Scheide gezogen und den Griff mit beiden Händen umklammert. Der Lampenschein hinterließ auf der Klinge blitzende Reflexe und ließ es wertvoller erscheinen.
    Keinen Schritt ging der Unbekannte weiter. Er genoss es, im Schein der Leuchte zu stehen, sein Gesicht war dem Eingang zugewandt. Er sah aus, als wollte er darüber nachdenken, ob er die Gaststätte betreten sollte oder nicht.
    Noch war Zeit, das wusste auch Bill, und er wollte sie nutzen. Zunächst warnte er die McCallums. »Sie müssen sich verstecken!« flüsterte er scharf.
    »Verschwinden Sie!«
    »Und was machen Sie?«
    »Geht!«
    Milly McCallum ergriff die Initiative. Sie zerrte ihren Mann zurück, der ihr zwangsläufig folgen musste. Bill hörte ihre Schritte verklingen, dann war er allein.
    Noch hatte sich der Krieger nicht bewegt. Bill war kein Selbstmörder, auch kein Feigling. Er musste realistisch denken und kam zu dem Entschluss, dass ihm dieser Krieger im direkten Kampf überlegen war.
    Nicht allein durch seine körperlichen Kräfte, er besaß auch die Waffe, die Bill gejagt hatte.
    Wenn er seinen Auftrag erfüllen wollte, musste er einen günstigeren Zeitpunkt abwarten.
    Deshalb zog sich der Reporter zurück. Geduckt, schon sehr klein und so lautlos wie möglich durchquerte er den großen Raum, gelangte hinter die Theke und blieb dort hocken.
    Er hatte es geschafft, seinen Atem zu beruhigen. Flach holte er durch den halb offenstehenden Mund Luft.
    Kam er, kam er nicht?
    Bill hörte, wie die Tür knarrte, als sie nach innen gedrückt wurde. Ein Geräusch, das seine Ohren wie eine Warnung erreichte. Danach folgten die Tritte.
    Vorsichtig übertrat der Krieger die Schwelle. Bill konnte sich vorstellen, wie er stehenblieb, das Lokal mit seinen Blicken durchmaß und zunächst einmal abwartete.
    Noch passierte nichts…
    Bill lauschte auf jedes Geräusch. Der andere setzte sich in Bewegung, seine Schritte nahmen an Lautstärke zu, und Bill hörte heraus, dass er sich der Theke näherte.
    War der Kampf unvermeidlich geworden? Hatte er ihn durch sein Versteckspiel nur verzögert.
    Der Kragen wurde ihm eng. Bill suchte nach einem Ausweg, das Geräusch der Schritte nahm an Lautstärke zu. Es würde nur mehr wenige Sekunden dauern, dann musste der Krieger die Theke erreicht haben.
    Zu spät selbst für eine schnelle Flucht.
    Bill saß in der Hocke. Mit der linken Hand stützte er sich an einem Thekenfach ab, die rechte schob er so lautlos wie möglich unter seine Kleidung, wo die Beretta steckte. Bevor ihn der Krieger erwischen konnte, würde er schießen.
    Der Reporter machte sich bereit. Sobald der andere auftauchte und zuschlug, wollte er hochschnellen.
    Oder sollte er jetzt schon, denn er hörte keine Trittgeräusche mehr. Der Krieger musste dicht vor der Theke stehengeblieben sein. Allerdings nicht direkt vor Bill mehr nach hinten versetzt.
    Ein kratzendes Geräusch erklang, als die Schwertklinge über die Theke fuhr. Sie raute dabei das Holz auf und erschien mit ihrer Spitze über dem hinteren Rand der Theke.
    Gefährlich langsam bewegte sie sich in Bill Conollys Richtung, kam näher und näher.
    Er konnte nicht mehr warten!
    Mit einem federnden Sprung schnellte Bill in die Höhe, drehte sich und richtete die Mündung der Beretta auf die Brust des breitschultrigen Kriegers…
    ***
    Nur derjenige, der das Wort gerufen hatte, konnte sich bewegen. Das war wieder einmal Suko.
    John Sinclair und die beiden Waffenträger waren erstarrt. Für fünf Sekunden würden sie sich nicht rühren können. Diese Spanne musste der Inspektor ausnutzen.
    Er war schnell wie der Blitz. Zunächst

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