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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie recht haben.«
    Bill schaute auf die Uhr. Der Abend war erst angebrochen, bis zur Tageswende zog er sich noch hin. »Erscheinen die Fremden immer zu einer bestimmten Uhrzeit, um die Toten zu begraben?«
    »Nein, das nicht. Sie warten nur die Dunkelheit ab. Sie erscheinen zweimal im Jahr. Einmal im Frühjahr wie jetzt, zum anderen auch im Herbst.«
    »Jetzt erklären Sie mir nur noch, wo sich die Leute aufhalten.«
    »Etwas abseits des Ortes. Praktisch hinter den Häusern, wo der Wald beginnt, stellen sie ihre Fahrzeuge ab. Da sind sie sicher vor einer Entdeckung.«
    »Ich schaue sie mir an. Sind irgendwelche Wächter aufgestellt worden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es traut sich also keiner hin.«
    »So ist es.«
    Bill ging zur Tür. McCallum versuchte, ihn noch einmal zurückzuhalten, aber der Reporter ließ sich nicht stoppen. Er hatte die Tür bereits spaltbreit geöffnet, als er zurückzuckte und starr auf der Stelle stehenblieb, den Kopf schief gelegt, nach draußen schauend und dabei zum Dorfende hinblickend.
    Dort erschien ein Fahrzeug.
    Bill konnte es in der Dunkelheit noch nicht erkennen, er stellte wohl fest, dass der Wagen sehr langsam fuhr, als suchte der Fahrer etwas Bestimmtes.
    Die runden Kreise der schwach leuchtenden Scheinwerfer kamen dem Reporter vor wie Glotzaugen, die sich durch die Dunkelheit schoben. Er spürte, dass dieses Fahrzeug etwas mit dem Fall zu tun hatte, blieb weiterhin ein stummer Beobachter und bekam mit, wie der Wirt neben ihn trat und ebenfalls einen langen Hals bekam.
    Er hatte auch den Wagen gesehen und flüsterte: »Das ist einer von ihnen. Ich weiß es genau.«
    »Wer?«
    »Wahrscheinlich der Leichenwagen!« raunte McCallum.
    Bill spürte die Gänsehaut im Nacken. Die Szene kam ihm unheimlich vor. Er hörte nichts, das Fahrzeug schien über dem Boden zu schweben.
    Erst als es eine gewisse Distanz überbrückt hatte, schälten sich über den beiden Scheinwerfern die Umrisse einer dunklen, vorgestreckten Kühlerhaube hervor.
    Schwarz wie die Nacht, die Farbe der Leichenwagen. Der Transportkasten wuchs über die Kühlerschnauze hinweg, ein wuchtiger Klotz und an der Seite mit ebenfalls dunklen Scheiben versehen. Aus Chrom bestand nur die vordere Stoßstange, die sich ebenfalls tiefer in die Dunkelheit hinein schob und nur dann gelblich glänzte, wenn der Schein des aus den Festern fallenden Lichts sie erreichte.
    Der Leichenwagen führ allein, kein zweiter befand sich auf seiner Spur.
    »Sie fangen sehr früh mit dem Begräbnis an!« hauchte McCallum. »Eigentlich zu früh.«
    »Hat das was zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung.«
    Bill konzentrierte sich auf die breite Frontscheibe. Dahinter glaubte er, die Konturen von zwei Personen zu erkennen, war aber nicht hundertprozentig sicher.
    Plötzlich stoppte das Fahrzeug!
    Nicht nur Bill wurde davon überrascht, McCallum ebenfalls, denn er flüsterte: »Das habe ich noch nie erlebt. Verdammt, das muss etwas zu bedeuten haben.«
    Bill schwieg. Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Hatten die Amerikaner möglicherweise schon festgestellt, dass sich ein Fremder im Ort aufhielt? Bill ärgerte sich darüber, seinen Leihwagen nicht auch versteckt zu haben, daran war nichts mehr zu ändern, so konnte er nur zuschauen, wie das unheimliche Gefährt noch mehr an Geschwindigkeit verlor, schließlich ausrollte und stoppte.
    »Mein Gott.« McCallum wich zurück. Er schlug ein Kreuzzeichen. »Die… die wollen zu uns, das spüre ich.« Mit flackerndem Blick starrte er ins Leere.
    Er und Bill hörten Schritte, als Milly McCallum erschien. Sie hastete auf ihren Mann zu. »Der Leichenwagen, Link, weshalb hat er gehalten? Warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wollen sie uns jetzt holen? Du hättest den Fremden nicht aufnehmen sollen.«
    »Nein, Milly, bestimmt nicht.«
    »Doch!« keuchte sie. »Doch, die wollen uns holen. Ich… ich kann es dir sagen.«
    »Bitte, Mrs. McCallum, seien Sie ruhig. Es wird alles glattgehen, glauben Sie mir.«
    Er erntete nur ein scharfes Lachen. Verständlich, denn so überzeugt war er davon auch nicht.
    Die zur Häuserfront hingewandte Beifahrertür schwang plötzlich auf.
    Lautlos, aber kein Licht erhellte den Fahrerraum. Dennoch war etwas zu erkennen, auch für den Wirt, der zusammen mit seiner Frau an einem der Fenster stand.
    »Meine Güte, wer steigt denn da aus?«
    Bill wusste es nicht. Er hatte den Mann noch nie zuvor gesehen. Es war auch zu dunkel, und er sorgte dafür, dass er nicht in das Licht der

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