Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben.
    Rhodan fragte sich, wie er hierher kam.
    Zeno erschien neben ihm.
    „Ich glaube, Gayt-Coor wird sich der Schale nicht anvertrauen!
    Sein Lächeln erstarb, als Rhodan wortlos auf den Knochen deutete.
    „Was bedeutet das?"
    „Das wüßte ich auch gern! Es gibt viele mögliche Erklärungen.
    Auf jeden Fall wissen wir jetzt, daß es hier früher einmal lebende Wesen gab."
    Zeno blickte sich scheu um.
    „Vielleicht gibt es sie noch."
    „Ausgeschlossen ist das nicht!" Rhodan hob den Knochen auf und untersuchte ihn. Er war fest und zeigte keine Spuren von Verfall.
    Hinter Rhodan und Zeno kam die Liftschale ein drittes Mal in die Glocke, diesmal mit Gayt-Coor als Passagier. Der Petraczer hockte wie ein Buddha in der Schale und schien sich nicht besonders wohl zu fühlen.
    „Ich habe die Verankerung krachen hören!" verkündete er, als er aufgestanden war. „Wohin ich auch komme: Alle Transportmittel werden nur für Schwächlinge konstruiert."
    „Die Petraczer sind die Ausnahme", erklärte Zeno. „Nicht etwa die Yaanztroner oder Duynter."
    Rhodan hielt Gayt-Coor den Knochen vors Gesicht.
    „Das haben wir gefunden!"
    „Stammt von einem yaanztronischen Skelett!" stellte Gayt-Coor fest.
    „Sind Sie sicher?"
    „Wie soll der Knochen eines Yaanztroners in diese Station kommen?" fragte Rhodan.
    „Vielleicht haben früher einmal Yaanztroner hier gelebt, oder zumindest Wesen, die mit den Yaanztronern verwandt sind", versuchte Zeno eine Erklärung.
    „Da!" rief Gayt-Coor plötzlich und deutete in einen der Korridore.
    Rhodan fuhr herum.
    Seinen Augen bot sich ein ebenso phantastischer wie unerwarteter Anblick.
    Sieben Wesen, die eine starke äußerliche Ähnlichkeit mit Yaanztronern hatten, schleppten einen gefesselten Mann auf den Schultern aus einem Gang. Fünf der Fremden waren nackt, die beiden anderen trugen primitive Röcke aus getrockneten Blättern. Der Gefesselte blutete aus mehreren Wunden und wurde nicht gerade sanft behandelt. Die Männer, die ihn transportierten, sangen laut. Ihre Gesänge hörten sich unmelodisch an und wurden von den drei Raumfahrern innerhalb der Glocke nicht verstanden.
    Gayt-Coor wollte sich in Bewegung setzen, doch Perry hielt ihn fest.
    „Machen Sie keinen Unsinn, Gayt!" rief Rhodan beschwörend.
    „Wo acht solcher Wesen sind, halten sich bestimmt noch mehr auf."
    „Sollen wir zusehen, wie sie ihr Opfer auf diese Weise quälen?"
    „Vorläufig haben wir keine andere Wahl", sagte jetzt auch Zeno.
    „Wenn wir zum falschen Zeitpunkt eingreifen, kann es sein, daß wir bald auf diese Weise durch das Schiff transportiert werden."
    Die sieben Männer mit ihrem Gefangenen verschwanden in einem anderen Gang. Sie waren so mit ihrem bedauernswerten Opfer beschäftigt, daß sie die drei Eindringlinge in der Glocke nicht bemerkt hatten.
    Rhodan atmete unwillkürlich auf.
    „Diese Station ist also bewohnt!" stellte er fest. „Und wie es scheint, von Barbaren."
    „Wir dürfen aus dieser Begegnung noch keine Rückschlüsse ziehen!" warnte Zeno.
    „Aber es ist offensichtlich, daß sie primitiv sind", ergriff Gayt-Coor Rhodans Partei. „Die Art, wie zwei von ihnen sich gekleidet haben, ist bezeichnend. Außerdem haben sie ihren Gefangenen mißhandelt."
    Zeno lachte geringschätzig.
    „Ich kenne Völker, die sich zivilisiert nennen und ihre Gefangenen noch schlechter behandeln. Denken Sie nur an Ihre nahen Verwandten, die Fulgmyrer."
    Gayt-Coor zischte böse. Zum erstenmal erlebte Rhodan, daß der Petraczer zornig wurde.
    Zeno merkte, daß er zu weit gegangen war und entschuldigte sich.
    „Petraczer und Flugmyrer haben nichts gemeinsam!" sagte Gayt-Coor.
    „Das ist auch nicht unser Problem", lenkte Perry Rhodan ab.
    „Wir wissen jetzt, daß wir nicht allein in diesem Gebilde sind. Also müssen wir uns entsprechend vorsichtig verhalten, bis wir genau wissen, was hier gespielt wird."
    Zeno blickte nach draußen.
    „Wir haben die Wahl, einen dieser Gänge zu benutzen."
    „Ja", sagte Rhodan. „Wir folgen diesen Wilden."
     
    4.
     
    Innerhalb des Ganges wirkte die Luft stickig und war noch heißer, als oben in der Halle, die die drei Raumfahrer zuerst betreten hatten. Auf dem Boden lagen Abfälle herum, ein sicheres Zeichen, daß hier oft Lebewesen vorbeikamen, die es mit der Sauberkeit nicht besonders genau nahmen. Rhodan schloß daraus, daß es sich um Wesen handelte, die keine besondere Beziehung zu dieser Station oder zu diesem Raumschiff besaßen.
    Aber wie kamen diese

Weitere Kostenlose Bücher