0635 - Das steinerne Gehirn
fort, „will außerdem wissen, daß diese Gehirne alle dreitausend Jahre einmal aktiv werden.
Niemand soll sie jedoch jemals anders als in versteinerter Form gesehen haben: „Auf jeden Fall sollten wir uns auch darum kümmern,schlug Zeno vor.
„Wahrscheinlich ist es schwerer, ins Yaanzardoscht zu gelangen, als in dieses Generationenschiff", meinte Rhodan.
„Sie haben doch einen guten Freund auf Yaanzar!"
„Sie meinen Doynschto den Sanften?"
„An ihn dachte ich", stimmte der Accalaurie zu. „Er kann uns behilflich sein," Rhodan antwortete: „Der Paratransplantator hat im Augenblick seine eigenen Probleme. Er wird vom GOK überwacht.
Der Tschatro mißtraut ihm. Unter diesen Umständen wird er nicht bereit sein, irgend etwas für uns zu tun. Vielleicht finden wir eine andere Spur. Wir werden Heltamosch fragen, ob er etwas über versteinerte Gehirne weiß."
„Dazu müssen wir erst einmal hier heraus sein", erinnerte Gayt-Coor. „Deshalb schlage ich vor, daß wir nicht länger diskutieren.
Dazu haben wir an Bord der PRYHNT noch genügend Zeit, wenn wir jemals wieder dorthin kommen sollten."
„Gayt hat recht!" Rhodan gab sich einen Ruck. „Wir müssen dieses Schiff verlassen. Die Priester werden sich neu formieren.
Sie wissen genau, daß ihre Vormachtstellung in Gefahr ist.
Deshalb werden sie alles daransetzen, uns zu fangen und zu töten. Nur auf diese Weise können sie den Barbaren beweisen, daß sie noch immer die Kraft Furlochs besitzen."
Zeno sah ihn nachdenklich an.
„Sie haben nicht einmal einen Schutzanzug! Wenn wir mit Priestern zusammentreffen, sind Sie verloren."
Rhodan wußte, daß Zeno recht hatte, Jeder gezielte Strahlenschuß konnte sein Ende bedeuten. Er mußte den Priestern aus dem Weg gehen.
Drei Tage terranischer Zeitrechnung waren Rhodan, Zeno und der Petraczer durch das riesige Schiff unterwegs, bis es ihnen gelang, zur Planetenoberfläche vorzustoßen. Achtmal waren sie in Kämpfe mit Priestern und Pflanzen verwickelt worden, aber jedesmal hatten sie entkommen können.
Auf den Dünen über dem Raumschiff erwartete die völlig erschöpften Männer eine neue Überraschung.
Die Pflanzen, die dort in großer Vielzahl gewachsen waren, existierten nicht mehr. Sie waren verdorrt und in sich zusammengesunken. Der Wind, der über das Land strich, hatte bereits begonnen, die Überreste davonzuwehen, „Die Kraft Furlochs hatte diese monströsen Gewächse hervorgebracht", sagte Rhodan, „Sein Gehirn ist tot, Das bedeutete auch das Ende der Pflanzen, Auch die Pflanzen im Schiff werden absterben, Das wird gleichzeitig das Ende der Priesterkaste sein: „Vielleicht bekommen die Barbaren auf diese Weise eine Chance", hoffte Gayt-Coor.
„Bestimmt", sagte Rhodan. ,Ich glaube, daß es auch unter den Priestern vernünftige Männer gibt, die nicht viel davon halten, das in diesem Schiff lebende Volk für alle Zeiten dahinvegetieren zu lassen."
Zeno sah sich um.
„Eines Tages werden sie vielleicht das Schiff verlassen und diese Welt besiedeln."
Rhodan hoffte, daß es dazu kommen würde. Weder er noch seine beiden Begleiter konnten etwas dazu tun. Sie hatten durch ihr Eindringen in das große Schiff nur den Anstoß für eine neue Entwicklung gegeben.
Gayt-Coor und Zeno nahmen Rhodan in die Mitte und flogen mit ihm zum Beiboot der PRYHNT.
Zeno war so erschöpft, daß er unmittelbar hinter der Schleuse zu Boden fiel. Rhodan ließ sich in einen Sessel sinken.
„Wir müssen feststellen, ob die PRYHNT sich noch im Orbit befindet, sagte er zu Gayt-Coor. „Nehmen Sie Verbindung mit Heltamosch auf."
Auch an dem unerschütterlichen Petraczer waren die Strapazen der letzten Tage nicht spurlos vorbeigegangen, aber er ließ sich vor dem Funkgerät nieder und begann zu senden.
Die Antwort kam sofort. Heltamoschs Gesicht wurde auf dem Bildschirm sichtbar.
„Wir hatten Sie schon aufgegeben", sagte der Kommandant der PRYHNT. „Viel länger hätten wir nicht gewartet. Was ist auf Horntol geschehen „Das werden wir Ihnen berichten, wenn wir zurück sind", erwiderte Gayt-Coor müde. „Nach dem Start müssen Sie uns auf einem Leitstrahl zurückholen, denn wir können uns kaum noch auf den Beinen halten."
Heltamosch konnte seine Neugier kaum dämpfen, aber er sah ein, daß er von diesen ausgelaugten Männern keine brauchbaren Informationen erhalten konnte.
Gayt-Coor begann mit den Startvorbereitungen. Rhodan war jetzt ebenfalls eingeschlafen.
*
Über diese große Entfernung hinweg
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