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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geruch hatten dazu beigetragen.. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    „Da kommen wir nicht durch", erkannte er. „Wir müssen einen anderen Korridor benutzen und können nur hoffen, daß es nicht in allen großen Räumen so zugeht wie hier."
    Für Rhodan stand jetzt fest, daß diese Station oder dieses Raumschiff eine autarke Energieversorgung besaß. Es mußte Atomsonnen, Klimaanlagen, Trinkwasservorräte und Nahrungsmittellager geben. Anders war diese seltsame yaanztronische Zivilisation nicht vorstellbar.
    „Da!" machte Gayt-Coor Rhodan auf ein besonderes Ereignis aufmerksam. „Sie kämpfen gegeneinander."
    Rhodan sah, wie ein paar Männer aufeinander losgingen. Sie benutzten dabei primitive Schlagwaffen.
    „Sie können sich die hochwertige Technik dieser Station nicht zunutze machen", meinte Rhodan.
    „Vielleicht sind es degenerierte Nachkommen der ehemaligen Besitzer", überlegte Gayt-Coor. „Was sie wirklich sind, werden wir wohl niemals erfahren. Nur eines ist sicher: Mit den geheimnisvollen Pehrtus sind sie bestimmt nicht identisch."
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander. Warum hatte Torytrae sie hierher geschickt? Spielte der geheimnisvolle Yuloc vielleicht doch ein doppeltes Spiel?
    „Es muß hier eine Spur der Pehrtus geben", sagte Rhodan bestimmt.
    „Hm!" machte Gayt-Coor...wir werden sehen."
    „Kehren wir zu Zeno zurück schlug Rhodan vor.
    Sie wollten umkehren, als in der großen Halle etwas Unerwartetes geschah. Mit lautem Geschrei wurde ein gefesselter Mann auf den großen Stein gezerrt.
    „Das ist der Gefangene, den wir vom Lift aus gesehen haben", erkannte Gayt-Coor. „Ich habe ein ungutes Gefühl. Der arme Kerl soll offenbar geopfert werden."
    „Ich hoffe, daß Sie sich täuschen!" sagte Perry. „So primitiv können sie doch nicht sein."
    „Doch!" Gayt-Coors Stimme bekam einen grollenden Unterton.
    „Jetzt binden sie ihn fest."
    Rhodan richtete seine Blicke wieder in die Halle. Die Barbaren hatten den Gefangenen mit dem Rücken auf die Oberfläche des Steines gelegt und banden nun seine Arme und Beine mit Gurten fest.
    „Dieses verdammte Steingehirn ist ein Symbol!" rief Rhodan erregt.
    Gayt-Coor schwieg. Seine Facettenaugen schienen das Licht der Flammen zu reflektieren.
    „Die steinerne Nachbildung eines Gehirns als Gottheit", sagte Rhodan. „Das muß doch einen Grund haben. Denken Sie nach, Gayt-Coor."
    „Ich weiß, worauf Sie hinauswollen", erwiderte der Petraczer ruhig...Aber ich muß Sie enttäuschen, Ceynach. Ich kenne keine Sekte in Naupaum, die einen solchen Kult betreibt."
    „Und die Pehrtus?"
    „Ich weiß nichts von den Pehrtus!" lautete die schroffe Antwort, „Nicht mehr als Sie auch."
    Rhodan bedauerte seine Heftigkeit, aber er hatte das Gefühl, daß dieses schreckliche Ereignis, das sieh vor ihnen abspielte, gleichzeitig eine Antwort auf viele Fragen darstellte.
    Die Barbarenmänner zogen sich jetzt vom Felsen zurück. An ihre Stelle traten die Frauen, die einen immer engeren Kreis um den stein zogen.
    „Wenn wir ihn retten wollen, müssen wir jetzt eingreifen", sagte der Petraczer mit der ihm eigenen Sachlichkeit, „In ein paar Minuten wird es zu spät dazu sein."
    Rhodan war wie benommen. Was konnten sie zur Rettung des Bedauernswerten tun? Sobald sie eingriffen, würden sie selbst in Gefahr geraten. Sie besaßen überlegene Waffen, aber welchen Sinn hatte es, wenn sie Dutzende dieser Wesen töten mußten, um eines zu retten?
    Die Entscheidung wurde Rhodan von einer hysterisch schreienden Yaanztronerin abgenommen, die plötzlich auf den großen Stein sprang. Sie hielt eine Metallstange in der Hand und schmetterte sie auf den Kopf des Gefangenen.
    Rhodan sah weg.
    „Eine kultische Handlung", klang Gayt-Coors Stimme auf. „Sie sind überzeugt davon, richtig zu handeln. Wollen Sie sie deshalb verdammen?"
    Als Rhodan wieder aufblickte, waren ein halbes Dutzend Fratzen auf den Felsbrocken geklettert und machten sich am Kopf des Toten zu schaffen. Es war unschwer zu erkennen, was sie taten.
    Rhodan packte Gayt-Coor am Arm.
    „Kommen Sie! Wir wollen zurück zu Zeno und versuchen, ob wir durch einen anderen Gang weiterkommen.
    „Wenn Sie uns schnappen sollten, geht es uns nicht besser, als jenem Unglücklichen den sie gerade getötet haben", prophezeite der Petraczer.
     
    *
     
    Als sie zurückkamen, stellten sie fest, daß Zeno inzwischen einen Gefangenen gemacht hatte, Der Fremde war ein alter Mann, der einen weißen Umhang trug. Um die

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