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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig in einer Flammenhölle.
    Nie gekannte Wechselbäder durchfuhren ihn, und er musste mit ansehen, wie die Verwandlung ablief.
    Der Körper schien sich noch weiter aufzupumpen. Er war zu vergleichen mit einem mächtigen Klotz, und als das Monstrum sein Maul öffnete, um einen Laut von sich zu geben, da war es keine menschliche Stimme mehr, die Rick vernahm.
    Ein dumpfes Röhren brandete durch den Raum, ließ die Scheiben erzittern und sorgte auch dafür, dass sich Rick wieder mit seiner Flucht aus diesem Gefängnis beschäftigte.
    Tür oder Fenster?
    Es blieb sich im Prinzip gleich, beide Wege wurden durch das Monstrum versperrt.
    Rick umklammerte die Waffe hart. Dann wagte er es!
    Er hoffte, das Monster überraschen zu können, sprang auf den Tisch, stieß sich von dort ab und direkt auf die Scheibe zu. Schon im Sprung wusste er, dass er sie beim ersten Versuch nicht erwischen konnte, denn er musste noch einmal aufsetzen.
    Dutch fuhr herum, als Rick den Boden berührte und mit der Lanze die Scheibe einstoßen wollte. Die Bewegung des Monstrums nahm er aus den Augenwinkeln wahr.
    Er musste etwas tun und fuhr herum. Mit ihm die Lanze.
    Mit einem klatschenden Laut drang sie in die Brust des Monstrums, wo noch die Fetzen des Hemdes hingen. Aber der unheimliche Riese fiel nicht.
    Er stand breitbeinig auf dem Fleck. In diesen Augenblicken hatte er Ähnlichkeit mit einem Sumo-Ringer.
    »Fall doch!«, brüllte Rick, warf sich zurück, denn Myer griff zu und riss die Lanze aus seiner Brust.
    Kein Blut floss, nur einige schwarze Tropfen blieben auf der Lederhaut kleben.
    Dafür verzog sich das Gesicht des Mächtigen zu einer wilden, bösen Grimasse. Sie ließ Rick das Vorhaben des anderen genau erkennen, und er wollte noch sein Nein schreien, als die Lanze auf ihn zuraste.
    Myer erwischte ihn so, wie Rick ihn getroffen hatte.
    Der junge Mann glaubte, in siedendes Öl getaucht worden zu sein. Er drehte sich auf der Stelle, sah das Fenster und taumelte darauf zu. Die Scheibe verwandelte sich für ihn in ein gläsernes Meer, so sehr wogte sie auf und nieder.
    Dann stieß er dagegen.
    Das laute Splittern und Brechen hörte er nicht mehr. Innerhalb des Rahmens erschien ein Muster, das an quer stehende Eiszapfen erinnerte, die scharf wie Messer waren.
    Die Schnitte spürte Rick Morano nicht mehr. Er lag vor dem Fenster auf dem schmalen mit Gras und Moos überwucherten Plattenweg und war tot.
    Im Raum stand der veränderte Dutch Myer. Er dachte und fühlte noch und war sicher, von nun an unbesiegbar zu sein.
    Schwer wie ein Koloss stampfte er los. Nicht die Tür, das Fenster war sein Ziel.
    Er kümmerte sich auch nicht um die scharfen, langen Splitter. Ein Zapfen hing schräg nach unten und zeichnete mit seiner Spitze eine Spur auf den Kopf des Mannes.
    Nicht ein Tropfen Blut quoll hervor. Überhaupt hatte der scharfe Gegenstand keine Spuren hinterlassen, denn die veränderte Haut war praktisch unverletzlich.
    Dutch Myer ging.
    Er hatte sich verändern wollen, es war ihm versprochen worden, und nun war er ein anderer geworden.
    Noch stärker, noch mächtiger, aber auch verwandelter.
    Neben dem Drahtzaun vorn am Grundstück blieb er stehen. Er kletterte nicht darüber hinweg, sondern trat ihn einfach platt. Das bekam auch der Zeuge auf seinem Fahrrad mit, der soeben um die Ecke am Ende des Weges bog.
    Es war ein älterer Mann. Schon über siebzig, der noch nie in seinem Leben mit seinem Rad einen Unfall gebaut hatte.
    Bis zu diesem Augenblick, als er Dutch Myer sah!
    Da geriet er ins Schlingern, landete am Boden, das Rad auf ihm, was auch Myer bemerkte.
    Röhrend lachte er dem Mann entgegen. Er tat ihm nichts, ging weiter, und der Zeuge glaubte, dass er einen Schatten sah, der in die Luft stieg und in einer schräg angesetzten Flugbahn den Wolken entgegen segelte.
    So genau aber konnte er das nicht bestätigen. Für ihn zählte nur, mit dem Leben davongekommen zu sein, im Gegensatz zu Rick Morano, der wenig später von dem alten Radfahrer entdeckt wurde.
    Die Lanze steckte noch immer in seinem Körper…
    ***
    Für Britta brachen keine guten Stunden an. Auch wenn sie hätte ruhen oder schlafen wollen, es wäre ihr kaum gelungen. Die Ungewissheit war einfach zu stark. Beide waren sie ein sehr hohes Risiko eingegangen. Das Blut, das sie gesammelt hatten, hätte eigentlich weit weggeschafft werden müssen, anstatt es zu verwahren. Aber Britta wollte mehr wissen. Sie ahnte, dass sie an Grenzen gestoßen war, vor denen sie
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