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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon auf der Tischplatte.
    Dann legte er seine Hände um die Außenkanten, zog ihn zu sich heran und schaute hinein.
    Rick ließ ihn gewähren. Seine Hände bewegten sich unruhig. Die Nervosität ließ sich einfach nicht unterdrücken. Zudem bewegte er unruhig seine Augen und wartete mit gespitzten Ohren auf das brodelnde Geräusch, das seiner Meinung nach auftreten musste.
    Es tat sich nichts.
    Mit einem Achselzucken stellte Dutch den Kanister wieder weg. »Das Zeug riecht nicht einmal nach Blut.«
    »Es gehörte auch nicht einem Menschen, sondern dem Schwarzen Priester aus dem Eastend.«
    »Hast du den gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber er ist tot, nicht?«
    »Ja und nein.« Rick beugte sich vor. »Das sind Überreste von ihm, und ich gehe davon aus, dass sich in ihnen noch der Geist dieses Wesens befindet.«
    »Was - was bedeutet das?«
    »Dass du er wirst, wenn du getrunken hast.«
    Darüber musste Myer erst einmal nachdenken. »Meinst du das wirklich so?«
    »Ich schwöre es dir.«
    Der Massenmörder hob die Schultern, gleichzeitig grinste er. »Es würde bedeuten, dass ich noch mächtiger und stärker werde, als ich es jetzt schon bin?«
    »Nicht nur das!«, flüsterte Rick Morano. »Du würdest unbesiegbar werden, Dutch.«
    Wieder funkelten dessen Augen hell. »Das wäre mein Wunschtraum!«
    Rick deutete zweimal auf den Kanister. »Das kannst du werden, mein Junge. Du brauchst nur das, Blut des Schwarzen Priesters zu trinken. Alles andere läuft wie von selbst.«
    Dutch war noch skeptisch, und das zeigte auch sein Blick, mit dem er Rick über den Kanister hinweg anschaute.
    »Mach es.«
    »Hast du es mal probiert?«
    »Nein, ich wollte alles für dich lassen. Wenn du unbesiegbar bist, können wir ein Team bilden. Wir legen los, dass es eine wahre Pracht ist. Kapiert?«
    Endlich nickte der Massenmörder und umfasste mit seinen starken Händen die Außenseiten des Kanisters. Es sah fast so aus, als wollte er das Gefäß zusammendrücken. Aus seinem halb geöffneten Mund drangen knurrige Laute, er bewegte seine Augen zwinkernd, erstarrte aber dann, als er das leise Brodeln hörte.
    »Was ist das, verdammt?«
    »Nichts Besonderes«, versuchte Rick ihn zu beruhigen. »Das Blut erwärmt sich nur.«
    »Warum denn?«
    »Wahrscheinlich deshalb, weil es dich spürt. Du gibst ja Wärme ab, verstehst du?«
    Dutch verstand nicht. Es war daran zu erkennen, wie er die Augenbrauen drohend zusammenzog.
    »Bitte, Dutch!«
    Aus dem Gefäß drangen jetzt die grauen Schwaden wie dünne Nebelschleier hervor und stiegen dem schnuppernden Dutch Myer in die Nasenlöcher.
    »Nun?«, flüsterte Rick. Er schaute zu, wie sich die Augen des Massenmörders bewegten.
    »Riecht gut, das Blut…«
    Rick Morano atmete hörbar auf. Das war die Antwort gewesen, die er fast nicht zu hoffen gewagt hatte. Er spürte auf seinem Rücken die Gänsehaut und wusste, dass sich in den nächsten Minuten Myers und auch sein weiteres Schicksal entscheiden würde. Sicher, bisher war alles reine Theorie, was das Blut und dessen Wirkung anging. Er hatte ja nichts ausprobiert, aber ein derartiges Risiko musste er eben eingehen. Er konnte nur hoffen.
    Das Gesicht des Schwarzen bewegte sich, bevor er den Mund öffnete und hörbar aufstieß. Er »schnupperte«, räusperte sich und rieb mit den Handflächen an den Außenseiten des Kanisters entlang.
    »Was hast du?«
    »Es wird immer wärmer.«
    »Dann trink«, sagte Rick. »Los, du darfst nicht mehr zögern. Trink direkt aus dem Kanister.«
    »Das mache ich auch.«
    Rick schaute zu, wie Dutch Myer das kantige und zum Trinken unhandliche Gefäß anhob und es drehte, damit er die schmale Seite der Öffnung gegen seine Lippen drücken konnte.
    Noch einmal schaute er über den Rand hinweg in Ricks Gesicht. Dann nickte er.
    Für den jungen Beobachter aus dem Eastend schien die Zeit still zu stehen. Alles, was er sich in seinen Träumen ausgedacht hatte, konnte und sollte in den nächsten Minuten Wirklichkeit werden.
    Dann würde es sich entscheiden, ob er sich geirrt hatte oder nicht.
    Dutch Myer trank nicht leise. Er gluckste, schmatzte und schlürfte dabei, gab Geräusche von sich, über die ein Mensch nur den Kopf schütteln konnte, aber er trank.
    Er kippte den Kanister weiter an, die Flüssigkeit verschwand wie zäher Sirup in seinem Schlund, und an der Bewegung des Halses war für Rick zu erkennen, dass er noch immer schluckte.
    Myer war nicht zu bremsen. Er kippte den Kanister so weit, dass dieser beinahe hochkant

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