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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weitergehen und den Platz verlassen. Schon im Ansatz stockte ihr Schritt.
    Jemand stand hinter ihr!
    Klar floss das Grauen über ihren Rücken. Sie hatte die Person nicht gesehen, wusste jedoch, dass sie nicht normal war und nur zu ihren Feinden gehören konnte. Dieses Fluidum des Schreckens strahlte einfach kein Mensch aus.
    Obwohl sie es eigentlich nicht wollte, tat sie es doch. Sie drehte sich um und starrte den Schwarzen Priester an.
    ***
    Britta rührte sich nicht. Ihr Blut wurde zu Eis, die Bewegungen ließen sich vom Gehirn nicht mehr steuern, denn sie erfasste mit einem Blick dieses Schreckenswesen, das nur aus Schwärze bestand und aussah wie ein Mönch der Finsternis, der zusätzlich seine Kapuze über den Kopf gestreift hatte.
    Wo normalerweise das Gesicht eines Menschen schimmerte, sah sie nur die dunkle Masse, in der es weder Augen, Nase noch Lippen gab. Ein feiner Lichtschimmer umgab die Gestalt. Abgegeben von einem grünen, hellen Stab, der hochkant stand: ein Killerschwert aus Energie.
    Und die Gestalt konnte sprechen. Sie redete Britta an. Es waren mehr laute Gedanken, die sie vernahm. Dementsprechend groß war ihre Mühe, die Worte zu verstehen.
    »Ich wollte das Blut holen. Du aber hast es weggegeben. Deshalb wird dich der Fluch treffen. Dich und alle. Er hat sich schon manifestiert, der Fluch ist Fleisch geworden und hat den Tod als seinen Begleiter an der Seite. Es gibt kein Zurück mehr…«
    Sie verstand die Worte, allein sie begriff den Sinn nicht. Der Schwarze Priester, der für sie aus dem Nichts erschienen war, zog sich noch in derselben Sekunde zurück.
    Eine Drehung, ein kurzes Dahinschweben, dann war von ihm nichts mehr zu sehen.
    Zurück blieb eine Britta, die nicht wusste, ob sie geträumt hatte oder nicht.
    Minutenlang stand sie auf der Stelle, eingepackt in eine Gänsehaut, und sie schaute auch nicht auf, als sie Schritte hörte. Erst als sie den Schweiß des Mannes roch, hob sie den Blick.
    Der Plattkopf mit dem Nussknackergesicht grinste sie hart an. »Hab ich dich erwischt!«
    Sie erwiderte nichts.
    »Was war los?«
    Britta hob die Schultern. »Nichts«, erwiderte sie tonlos. »Es war nichts los!«
    »Warum lügst du, Baby?«
    »Aber es war nichts!«
    »Doch, du bist anders als sonst.« Er lachte hechelnd. »Hast du ihn zu Gesicht bekommen? Hat er sich dir gezeigt? Hast du ihn endlich gesehen, verdammt?«
    Sie konnte und wollte sich diesen Fragen nicht länger stellen, deshalb drehte sie sich zur Seite, um wegzulaufen, aber der Plattkopf war schneller.
    Sein harter Griff erwischte ihre Schulter, und die Finger krallten sich wie Klammern in ihre Haut.
    Sie schlug die Nägel ihrer Rechten in seinen Handrücken und zerrte daran. Der Plattkopf schrie auf, denn die roten Streifen auf der Haut brannten wie mit Säure gefüllt.
    Bevor er sich fangen konnte, war Britta Seels verschwunden. Ebenfalls wie ein Schatten eingetaucht in die Dunkelheit des Hofes, wo sie sofort auf eine der zahlreichen schmalen Einfahrten zurannte, die aus dem Wirrwarr herausführten.
    Zwar tobte und brüllte der Plattkopf noch hinter ihr her, aber darum kümmerte sie sich nicht. Für sie zählte allein das schnelle Verschwinden. Keiner sollte sie erwischen.
    Zunächst wusste Britta nicht, wohin sie laufen sollte. Sie hatte zwar einige Bekannte außerhalb des Eastends, bei denen sie sich verstecken konnte, aber das war ihr alles nicht sicher genug. Zudem wollte sie diese Unbeteiligten nicht auch noch in Gefahr bringen.
    Nahe einer U-Bahn-Station kam sie zur Ruhe, atmete tief durch und wischte sich eine Haarsträhne aus der feuchten Stirn. Erst jetzt ging sie daran, intensiver über sich und ihr Schicksal nachzudenken.
    Sie ließ zahlreiche Möglichkeiten Revue passieren, an einer jedoch blieb sie hängen.
    Polizei!
    Und nicht nur das, sie dachte besonders an Scotland Yard. Wenn ihr jemand Schutz bieten konnte, dann war es diese Organisation, zudem hatten gerade Leute von Scotland Yard den verdammten Schwarzen vernichtet, vor dem sie sich so fürchtete.
    Auf ihre Gruftiekleidung war sie stets stolz gewesen. Jetzt hätte sie das Zeug am liebsten in den Mülleimer geworfen. Da das nicht möglich war, ließ sie es an und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Yard Building, wo man sie zunächst misstrauisch betrachtete, als sie die Halle betrat, sich scheu umsah, freundlich angesprochen wurde und ihr Problem dann erklärte.
    Der Mann vom Empfang konnte ihr nicht helfen, verwies sie an einen Kollegen, der sich an den

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