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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben und nicht immer daran erinnert werden.«
    »Und dann?«
    »Was - und dann?«
    »Was ist noch mit dem Blut geschehen?«
    »Keine Ahnung, es ist weg!«
    Plattkopf musste erst nachdenken. Dementsprechend schaute er Britta auch an. »Das gefällt mir alles nicht, weißt du? Ich habe das Gefühl, als würdest du uns ver…«
    »Nein, es ist alles okay.«
    »Fast okay!«, flüsterte der Plattkopf. Das konnte er sich leisten, denn die anderen waren still geworden. »Bis auf eine Kleinigkeit, die du vergessen hast. Er ist nämlich wieder da. Einige von uns haben ihn gesehen. Du weißt, wen ich meine?«
    »Nein.« Britta wusste es tatsächlich nicht, so war ihr Staunen nicht gespielt.
    »Der Unheimliche, der Schwarze, den wir schon kennen, von dem das Blut stammt.«
    Britta war geschockt. Sie schaute den Plattkopf an, als hätte der ihr etwas Furchtbares erzählt, was es im Prinzip auch war. »Das kann nicht sein«, flüsterte sie nach einer Weile. »Der ist tot, verdammt, der ist doch tot.«
    »Nein, er war hier.«
    »Wer hat ihn gesehen und wann?«
    »Vorhin.«
    »Wie sah er aus?«
    »Groß, gewaltig. Wir kennen ihn ja. Er war auch bewaffnet. Also hüte dich.«
    »Damit habe ich nichts zu tun!«, schrie sie. »Verdammt noch mal, das weiß ich nicht!«
    Plattkopf grinste. »Ist auch egal. Ich will nur nicht, dass die Scheiße wieder anfängt. Wir wollen hier in Ruhe gelassen werden, und die Bullen, die wissen auch Bescheid. Zwei waren schon da, sind aber wieder verschwunden.«
    »Dann ist es ja gut!«
    »Nichts ist gut!«, brüllte der Plattkopf. »Die werden wiederkommen. Sogar mit Verstärkung.«
    Britta sagte nichts, starrte zu Boden und schaute erst wieder hoch, als der Mann sie anstieß. »Ich sage dir eines, Süße. Wenn es hier Terror geben sollte, bist du diejenige, die am meisten davon abbekommt. Das verspreche ich dir.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie gingen und hämmerten die Tür so laut hinter sich zu, dass es wie ein Schuss klang.
    Zurück ließen sie eine zitternde Britta, die Mühe hatte, ihre Gedanken wieder in normale Bahnen zu lenken. Sie hatte damit gerechnet, dass die Angst vorbei war. Die Verdammten der Großstadt aus dem Eastend gab es nicht mehr, die Schwarzen Priester auch nicht, es war vor einigen Wochen wie eine Erlösung gewesen, und jetzt dies hier.
    Kalt überlief es ihren Rücken. Sie bewegte zwinkernd die Augen, die Kehle saß ihr zu, und sie überlegte, was sie jetzt tun sollte. Britta erinnerte sich.
    Beim ersten Auftauchen der Schwarzen Priester waren sie von einer kleinen Nutte entdeckt worden.
    Lulu hatte sie geheißen, mit der hätte sie gern gesprochen, aber die war verschwunden und würde sich kaum mehr im Eastend blicken lassen.
    Was hatte sie falsch gemacht?
    Britta wusste es nicht. Ihr war nur klar, dass sie etwas unternehmen musste.
    Es passte ihr zwar nicht, mit den Bullen zusammenzuarbeiten, aber es blieb ihr keine andere Wahl.
    Falls der Plattkopf Recht hatte und wieder einer der Schwarzen Priester hier erschienen war, dann konnte sie mit ihrem Leben abschließen.
    Plötzlich kam ihr der Raum noch schmutziger und noch enger vor. Wie eine Zelle im Zuchthaus, aus der man unbedingt raus musste.
    Das wollte auch Britta.
    Aber sie musste vorsichtig zu Werke gehen. Diese verdammten Häuser hatten viele Augen und Ohren. Da sah jeder jeden, auch wenn es nicht zu bemerken war.
    Der Flur wirkte wie ein unheimlicher Tunnel. An der Wand lehnten zwei Halbwüchsige und rauchten Marihuana-Zigaretten. Sie füllten ihre Lungen tief mit dem Qualm, wirkten dabei weltentrückt und nahmen Britta kaum zur Kenntnis, als sie an ihnen vorbeistreifte.
    Es war draußen bereits dunkel geworden, besonders hier im Eastend, wo die Finsternis praktisch zu Hause war. Aber auch daran konnte man sich gewöhnen.
    Britta schlich durch den Gang und war froh, als sie vor dem Haus stand, wo die Hinterhöfe mit den zahlreichen Anbauten einen großen Wirrwarr bildeten.
    Das hier war eigentlich ihre Welt, hier fühlte sie sich wohl. Sie kannte jeden Flecken. Die Worte des Plattkopfs hatten sie aufgewühlt, da saß die Furcht wie ein böser Stachel in ihrem Herz.
    Auf den Handflächen spürte sie den kalten Schweiß, der jede Falte ausfüllte. Aus den zahlreichen dunklen Schatteninseln hervor glaubte sie sich beobachtet.
    Lichter brannten auch. Sie hörte zudem Stimmen, aber die Kulisse kam ihr ungewöhnlich weit entfernt vor und so, als würde sie nicht dazu gehören.
    Das war nicht mehr ihre Welt!
    Britta wollte

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