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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben Sie schon Recht…«
    »Es ist Dutch Myer…«
    Die Worte erreichten uns als Wispern und hatten sich zudem angehört, als hätte jemand kalte Wassertropfen auf eine heiße Herdplatte fallen lassen.
    Zusammen mit Britta drehten wir uns um. Ich hatte meinen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt.
    Der Schwarze Priester hatte geredet. Aus dem, was sein Gesicht sein mochte, waren uns die Worte entgegengetropft. Nichts rührte sich bei ihm, nur die Augen schienen in Flammen zu stehen. Sie glühten wie düstere Kohlestücke, lagen tief in den Höhlen und sahen aus, als könnten sie jeden Augenblick Feuer speien.
    »Wieso?«, rief Britta. »Wieso?«
    »Er trank das Blut!«
    Es war genau die Antwort, die ich erwartet hatte. Rick Morano hatte die alte Blutbeute gebracht und sie diesem Massenmörder überlassen, aus welchen Gründen auch immer.
    Myer hatte sie getrunken und war auch äußerlich zu einem Monstrum geworden.
    »Ich will eine Antwort!«, schrie Britta.
    Der Schwarze Priester lachte leise und grollend. »Auf dieser Welt soll nichts zurückbleiben, das von uns stammt und das noch einmal verwendet werden kann. Verstehst du dies?«
    »Nein.«
    »Einer von uns wurde getötet. Sein Blut aber konnte nicht vernichtet werden. Du hast es gefunden, Mädchen, und gesammelt. Du hast es versteckt, ohne zu wissen, was sich eigentlich in deinem Keller befand. Du hast mit einem Freund darüber geredet, der so schlau gewesen war, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Er hat ein Experiment gewagt, er gab Dutch Myer, einem Menschen, das Blut des Schwarzen Priesters zu kosten. Es veränderte ihn. Es machte ihn zwar nicht zu einem von uns, aber die Kräfte des alten Kontinents waren in diesem magischen Saft nach wie vor enthalten. Das hat Dutch Myer gespürt. Er wurde von der atlantische Magie voll getroffen. Sie hat ihn nicht nur innerlich verändert, auch ein äußerliches Zeichen gesetzt, wie du erkennen kannst. Ihm sind die Flügel der Stärke gewachsen, und ein Vergleich müsste eigentlich nahe liegen, wenn ihr ihn betrachtet und wenn ihr darüber nachdenkt, was mit denen geschieht, die bestimmtes Blut trinken…«
    Der Schwarze Priester hatte seine Stimme ausschwingen lassen, um uns Zeit zum Nachdenken zu geben.
    Britta schaute mich verständnislos an. Sie wusste nicht, was er damit gemeint hatte.
    Ich aber dachte scharf nach und kam plötzlich auf die Lösung des Problems.
    Ja, der Vergleich stimmte sogar beidseitig. Die Flügel, das konnte analog zu den Schwingen von Fledermäusen stehen, und das Blut, das jetzt durch seine Adern floss, konnte ihn zu dem verändert haben, womit auch Fledermäuse bezeichnet wurden.
    Zu einem Vampir!
    Ich sprach es nicht aus, doch Britta las an meinem Gesicht ab, dass ich eine Lösung gefunden hatte.
    »Du - du…«, sagte sie, »… weißt es?«
    »Ich glaube schon.«
    »Was hat er gemeint?«
    »Dutch Myer ist durch das Trinken des Bluts zu einem Vampir geworden. Stimmt es?«
    Der Schwarze Priester schickte uns wieder sein grollendes Lachen entgegen. »Genau, mein Freund. Er ist zu einem Vampir geworden. Zu einem atlantischen Vampir. Ich habe durch meine Magie ein Stück Atlantis in diese Zeit geholt, damit ihr sehen könnt, wie es damals bei uns gewesen ist. Atlantis ist nicht tot, die Schwarzen Priester sind es ebenfalls nicht, sie werden auch weiterhin existieren und dafür sorgen, dass die Vampire nicht aussterben.«
    »Das ist doch Wahnsinn!«, rief Britta. Sie trommelte mit ihren Fäusten gegen meine Brust. »Verdammt, Sinclair, sag, dass dieses Ungeheuer Unrecht hat!«
    »Leider nicht. Du und Rick, ihr beide habt mit dem Feuer gespielt, jetzt brennen die Flammen.«
    Sie ging einen kleinen Schritt zurück. »Und Rick?«, hauchte sie. »Verflucht, was ist mit ihm?«
    Ich schaute sie stumm an.
    Britta brauchte nicht lange nachzudenken, um zu verstehen. Die ganze Wahrheit schlug über ihr zusammen. Sie schloss die Augen, zitterte und kam mir vor wie jemand, der die Tatsachen einfach nicht akzeptieren wollte. »Nein«, sagte sie nur und weinte.
    »Es tut mir leid, Britta!«, flüsterte ich. »Aber ich kann dir keine andere Antwort geben.«
    Ihre Arme sanken nach unten. Wie zwei Stöcke blieben sie rechts und links des Körpers hängen.
    »Wer hat ihn umgebracht?«, fragte sie leise. »Und wie geschah es?«
    »Es war wohl Dutch Myer.«
    Britta nickte, schaute wieder hoch und erkundigte sich flüsternd: »Hat er ihn mit den eigenen Händen…?«
    »Nein, mit einer Lanze. Es geschah nicht

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