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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wählte? Ein anderes Vorgehen?
    Nun, es machte nichts. Der Plan hatte ohnehin teilweise in eine Sackgasse geführt. Es war an der Zeit, die Fähigkeiten des Dieners Lamyron näher kennenzulernen. Sie gegen Zamorra und Merlin einzusetzen, mußte sehr gut bedacht werden.
    Es war in diesem Augenblick schade, daß der Lord die Rückgängigmachung nun nicht mehr rückgängig machen konnte. Denn auf sich selbst konnte Lamyron das Feuer der Zeit nicht werfen.
    So mußte sich der Lord damit abfinden, daß er neu zu beginnen hatte.
    Diesmal mußte er es anders anstellen. Die gleiche Methode ein zweites Mal konnte und wollte er nicht anwenden. Erstens wäre das einfallslos und seiner nicht würdig, zweitens könnten Zamorra und seine Begleiterin sich rascher darauf einstellen und alles ganz anders ablaufen lassen.
    Der Dunkle Lord zog sich erst einmal wieder zurück - und nahm Lamyron mit, um ihn zu studieren.
    Schon bald würde er zuschlagen, beziehungsweise Lamyron zuschlagen lassen. Jetzt erst wußte er, welch perfekten Diener er da rekrutiert hatte…
    Er ahnte nicht, daß auch Lamyron seine Vorbereitungen hatte treffen können.
    Diesmal war der Engel nicht überrascht worden…
    ***
    Als Zamorra und Nicole schließlich fröhlich planschend und herumalbernd wieder aus dem Swimming-Pool kletterten, saß Besuch unter dem Sonnenschirm neben dem Servierwagen mit der Kühlbox, hatte für sich, Zamorra und Nicole eisgekühlte Getränke bereitgestellt und strahlte die beiden vergnügt an.
    Ein bildschönes Mädchen mit hüftlangem, goldenen Haar, und lediglich mit einem ebenfalls goldenen Stirnband bekleidet, das mit dem stilisierten Silbermond-Emblem verziert war.
    Teri Rheken.
    Sie sprang auf, verteilte Begrüßungsküßchen und drückte ihren überraschten Gastgebern die Gläser in die Hände.
    »Wir haben die Chance, es zu ändern«, sagte sie.
    »Was zu ändern? Wovon sprichst du?« erkundigte sich Nicole.
    »Sag mal, Goldschopf, kannst du das nächste Mal nicht vorher anklopfen?«
    Mit jungenhaftem Grinsen sah Teri über das freie Gelände hinter dem Hauptgebäude und zum Himmel hinauf. »Die Tür war offen«, verkündete sie fröhlich. »Ich meine die Geschichte mit dem Dunklen Lord. Schaut euch meine Hand an. Sie ist wieder in Ordnung! Ich weiß nicht, wie Lamyron es gemacht hat, aber - es ist ihm gelungen. Und wir sollten wirklich versuchen, alles zu ändern. Denn noch einmal möchte ich einen solchen Horror nicht erleben!«
    Nicole und Zamorra sahen sich an.
    »Stimmt«, sagte Zamorra verblüfft. »Da war doch was! Teri, du bist hierher gekommen, in Merlins Auftrag, und hast von Lamyron und vom Dunklen Lord geredet. Wir sind nach Caermardhin gesprungen, haben dort niemanden gefunden, dann kam ein Anruf von diesem Jungen… na…«
    »Bertrand«, half Nicole aus. »Bertrand Sasson.«
    »Richtig. Der hatte eine Engelserscheinung. Wir sind hin, Lamyron hat dich entführt, Teri, und wir haben versucht, ihn und den Lord zu beschwören… dann weiß ich nichts mehr…«
    »Ich glaube, Lamyron hat sich dafür geopfert, daß die Sache rückgängig gemacht wurde. Er machte da ein paar seltsame Andeutungen. Wir würden uns Wiedersehen, aber dann wäre er vielleicht anders als jetzt… Tja, und nun sind wir hier und haben alles noch einmal wieder vor uns.«
    »Auf keinen Fall!« protestierte Teri. »Wir müssen es ändern. Am besten fangen wir jetzt gleich damit an. Zamorra, wir beide werden jetzt nicht nach Caermardhin springen. Sondern wir…«
    »Ich habe eine Idee«, erklärte Nicole. »Es begann doch damit, daß Lamyron unten an der Loire auftauchte und von den Teenies gesehen wurde. Wenn wir vorher da sind, können wir den Engel noch vorher bei den Regenbogenblumen abfangen. Dann kommt es erst gar nicht zu den Ereignissen, die wir erlebt haben und«, sie nickte Teri zu, »nicht noch einmal erleben möchten.«
    »Was ist, wenn wir damit ein Zeitparadoxon hervorrufen?«
    »Wir haben schon zweimal erlebt, daß Lamyron das Feuer der Zeit benutzte«, sagte Nicole. »Beide Male ist es nicht zu einem Paradoxon gekommen. Also sollten wir unsere Chance nutzen. Es ist die einzige, die wir haben.«
    »Nicole hat recht«, sagte Teri. »Also los - zu den Blumen am Fluß. Schneller geht's nicht.«
    Sie streckte die Hände nach Zamorra und Nicole aus, erfaßte sie und nahm sie mit in den zeitlosen Sprung. »He, vielleicht sollte ich mir zuerst etwas anziehen«, wandte Zamorra ein.
    Nicole grinste ihn an und deutete auf das Loire-Wasser.

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