0636 - Der Raytscha stirbt
sie und sagte: „Schnell. Sie müssen sich beeilen."
Sie führte sie durch einen Gang in eine Halle, in der ein verwirrendes Durcheinander herrschte. Fließstraßen aus Energiegleitbändern führten in für sie nicht durchschaubarer Ordnung kreuz und quer durch die Anlage. Rhodan sah mächtige Streifen einer synthetischen Fleischmasse, Verpackungsmaterial, Gewürzwolken und Werbekleber, die hin- und hergeschoben wurden, ohne daß sich scheinbar eine Ordnung ergab. Während sie weiterflüchteten, versuchte er unwillkürlich das Ende der Fabrikationsstraße zu entdecken, aber es gelang ihm nicht.
Dann aber erreichten sie einen Ausgang. Und hier sah Rhodan ein energetisches Band, auf dem Päckchen für Päckchen fertige Portionen ausgestoßen und in Container verladen wurden.
Sie rannten eine Schräge hinunter und stiegen danach in einem geräumigen Antigravschacht fast eine Minute lang nach oben, bis sie auf einen Dachvorsprung hinaustraten.
Hier parkte ein großer Frachtengleiter, dessen Transportfläche mit Containern dicht beladen war. Der Kontaktmann schob die Wand eines Behälters zur Seite. Dahinter wurde ein kleiner Raum mit sechs Sitzplätzen, allerlei technischen Geräten, Waffen, vorbereiteten Mahlzeiten, Getränken und einem kleinen Waschraum sichtbar.
„Schnell, steigen Sie ein", bat er.
Rhodan und Gayt-Coor ließen sich in die Sessel sinken.
Er folgte ihnen und verschloß, den Container wieder. Licht flammte auf. Jetzt sah Rhodan, daß das Versteck auch mit Ortungs und elektronischen Beobachtungsgeräten ausgestattet war. Ein leichter Ruck zeigte ihnen an; daß der Schweber startete.
„Jetzt wird sich erweisen, ob wir es geschafft haben oder nicht", sagte Akolte-Tuns Mann. Er lächelte und blickte sich stolz um.
„Wie finden Sie das? Bis jetzt ist uns noch niemand auf die Schliche gekommen. Es ist nicht das erstemal, daß wir mit diesem Spezialtransporter Freunde verschwinden lassen."
Er schaltete die Ortungs- und Beobachtungsgeräte ein.
Rhodan beobachtete ihn dabei. Er hatte absolutes Vertrauen zu diesem Mann.
Auf den Bildschirmen konnten sie beobachten, welchen Weg der Transportgleiter nahm. Er flog durch eine triste Gegend der Hauptstadt. Die Gebäude sahen alt und verfallen aus.
Einige Male rasten Polizeiflugzeuge an ihnen vorbei, aber keines verringerte auch nur für einen kurzen Moment die Fahrt.
Bald legte sich die Spannung. Rhodan fühlte, daß sie ihren Häschern entkommen waren.
Er nahm eines der Getränke an, die der Kontaktmann ihm anbot.
„Wohin fliegen wir?"
„Der Stützpunkt befindet sich in den Tavar-Bergen.
Wir werden bald in einer anderen Fabrik landen und von dort aus mit einem kleineren Gleiter weiterfliegen. Er wird uns direkt zu Akolte-Tun bringen. Wir brauchen nicht zu befürchten, daß wir auffallen. Die planetarische Abwehr wird von diesem Unternehmen mit Lebensmitteln versorgt. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn dort mal ein militärisches Flugzeug auftaucht."
Kurz vor ihrem Zwischenziel tauchte unerwartet ein Polizeigleiter hinter ihnen auf.
Rhodan und Gayt-Coor griffen nach ihren Energiestrahlern.
Diese Waffen hatten sie von Heltamosch erhalten. Sie waren klein und flach, so daß sie leicht unter der Kleidung verborgen werden konnten.
„Vielleicht hat das gar nichts zu bedeuten", sagte der Kontaktmann, während ei seinen Energiestrahler ebenfalls schußbereit machte. „Es kann auch sein, daß sie von der positronischen Kontrolle auf der gleichen Spur gehalten werden.
Wenn das der Fall ist, werden sie gleich verschwinden."
Sie beobachteten den Gleiter, der immer dichter zu ihnen aufrückte. Als sie schon glaubten, entdeckt worden zu sein, schwenkte er nach rechts ab und verschwand in einer der Straßenschlechten.
Zwei Minuten später saßen die drei Männer in einem Militärgleiter, der sie in schneller Fahrt nach Norden brachte.
Die Tavar-Berge rückten näher. Sie glänzten blauviolett im Licht der untergehenden Sonne.
*
In den Bergen verbargen sich nicht nur außerordentlich leistungsstarke Abwehranlagen der planetarischen Verteidigung von Rayt, sondern auch die Geheimstation von Akolte-Tun, dem VASGA-Chef auf Rayt.
Rhodan wurde sofort zu ihm geführt.
Der junge Mann war ihm auf Anhieb sympathisch. Seine hellen Augen sprühten vor Energie und Kraft. Er begrüßte den Mann, den ihm Heltamosch geschickt hatte, mit einem kleinen Imbiß.
Rhodan nahm nur aus Höflichkeit ein wenig zu sich, während Gayt-Coor herzhaft
Weitere Kostenlose Bücher