0636 - Der Raytscha stirbt
zugriff.
„Aus den Mitteilungen, die der Mato Pravt mir zukommen ließ", sagte Akolte-Tun endlich, „muß ich schließen, daß Sie einen recht verwegenen Plan entwickelt haben, Toraschtyn" Er gab Rhodan mit einer freundlichen Geste zu verstehen, daß er es vorziehen würde, in einen Nebenraum zu gehen. Gayt-Coor, der noch nicht ganz gesättigt war, schloß sich ihnen murrend an.
Sie setzten sich in bequeme Sessel, die um einen runden Tisch herum gruppiert waren. Hinter ihnen erhoben sich die Bild- und Schaltwände großer positronischer Rechner.
„Wie ist die Lage?" fragte Rhodan. „Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten von Maytschetan und seinem Kandidaten ein?"
„Der Extremistenführer führt einen Plan aus, den er offensichtlich von langer Hand vorbereitet hat", erwiderte Akolte-Tun. „Jeder Schritt ist genau bedacht und vorausberechnet.
Deshalb ist das Ergebnis auch entsprechend. Um es kurz zu machen, ich habe leider nicht den geringsten Zweifel mehr daran, daß Maytschetan Erfolg haben wird. Er hat der Öffentlichkeit und den maßgebenden Politikern mit - sicherlich gefälschtem Material beweisen können, daß Offpanokat Pyneykschol zu seinem Nachfolger bestimmt hat. Damit hat Pyneykschol fünfzig Prozent der notwendigen Wahlstimmen sicher.
Die restlichen Stimmen bringen ihm die Extremisten ein.
Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird er der neue Raytscha."
„Ich habe die Absicht, dieses Wunder herbeizuführen."
Akolte-Tun zeigte nicht an, was er von diesen Worten hielt. Sein Gesicht blieb unbewegt"
„Und wie wollen Sie das anstellen, Toraschtyn?"
„Offpanokat ist noch nicht ganz tot. Reste seines ursprünglichen Gehirnes leben noch. Sie sind es, die bei der Bestattung aus dem Schädel entfernt und dann ins Raytanikum gebracht werden sollen, wo sie verbleiben werden, bis das letzte Leben aus ihnen gewichen ist. Das ist doch richtig?"
„Vollkommen, Toraschtyn."
„Nun, ich plane, dieses Gehirn anläßlich der Bestattungsfeierlichkeiten zu entführen, nach Yaanzar zu bringen und dort in einen Bordinkörper einzupflanzen. Wenn das geschehen ist, werden wir Offpanokat veranlassen, noch einmal über seinen Nachfolger zu sprechen. Wenn er noch genügend Kraft aufbringen kann, dann wird er Heltamosch als seinen Erben bezeichnen und niemanden sonst."
Nur ein leichtes Zucken seiner Ohrenspitzen verriet die Überraschung, mit der der VASGA-Chef die Worte Rhodans aufgenommen hatte.
Als Rhodan schwieg und ihn fragend anblickte, neigte er sich nach vorn. Sein Atem ging ein wenig schneller als vorher.
„Heltamosch hat Sie mir als einen Mann geschildert, dessen Wort etwas gilt", sagte er langsam, wobei er jedes Wort betonte.
„Das ist der Grund dafür, daß ich nicht sofort sage, was Sie sich vorgenommen haben, ist vollkommen unmöglich. Wenn Sie einen derartigen Plan entwickelt haben, so müssen Sie sich auch vorher darüber informiert haben, ob er durchführbar ist."
„Sie drücken sich sehr vorsichtig aus", sagte Rhodan.
„Ich bin ratlos", gab Akolte-Tun zu.
„Sie halten den Plan also für undurchführbar?" fragte Gayt-Coor aggressiv.
Der VASGA-Chef zögerte mit seiner Antwort.
„Ich bin es gewohnt, nichts für unmöglich zu halten", entgegnete er, schließlich.
„Was stört Sie dann an diesem Plan?" fragte der Petraczer.
Akolte-Tun wurde einer sofortigen Antwort enthoben weil Zeno, der Accalaurie eintrat. Er sah etwas zerzaust aus. Eine dicke Beule über dem rechten Auge entstellte ihn.
„Wir haben eine kleine Prügelei gehabt", sagte er anstelle eines Grußes, „aber ich habe alles bestens überstanden."
Dann erst ging er auf den VASGA-Chef zu, blickte ihn forschend an und begrüßte ihn. Er setzte sich. Ein Roboter brachte einige, Erfrischungen für ihn, die er dankbar entgegennahm.
„Ich habe damit gerechnet, daß die Abwehr von Rayt hervorragend ist", erklärte er, „aber ich muß zugeben, daß sie besser ist als alles, was ich je kennengelernt habe. Wir haben es nur ihrer hervorragendem Organisation zu verdanken, wenn wir hier mit heiler Haut angekommen sind."
Akolte-Tun dankte ihm mit einer freundlichen Geste für dieses Kompliment. Dann wandte er sich wieder Rhodan zu"
„Vielleicht ahnen Sie bereits, weshalb Ihr Plan bei mir einige Überraschung ausgelöst hat", sagte er. „Haben Sie sich bereits darüber informieren können, wie die Zeremonien bei der Bestattung ablaufen?"
„Der Historiker an Bord der PRYHNT war so freundlich, mir einen Überblick zu
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