0637 - Der Fremde von Catron
Ich muß den Kommandanten etwas sehr Wichtiges berichten und ein Bündel von Texten und Maßnahmen übermitteln. Falls auch nur ein Wort dieser Vereinbarungen nach außen dringt, schlägt der Plan vollkommen fehl."
Heltamosch machte ein verwundertes Gesicht, dann aber sagte er halblaut: „Wenn es mir gelingt, Ihren kühnen Plan zu begreifen, werde ich tun, was Sie verlangen."
„Wünschen, nicht verlangen!" korrigierte Rhodan. „Hören Sie zu. Sie werden jetzt erfahren, was ich in Ihrer Lage tun würde, wenn ich in meiner Heimat wäre. Ich kenne dieses Verfahren, und es garantiert Sicherheit. Die Verblüffung wird so allgemein sein, daß niemand an uns zweifelt. Und ich lenke das Interesse von Ihnen auf mich ab."
„Wir hören!"
Rhodan begann seinen Plan zu entwickeln. Nachdem er, unwidersprochen, zu sprechen aufgehört hatte, herrschte Schweigen.
Zeno fand als erster wieder richtige Worte: „Das ist eine ungeheure Sache!" sagte er und schüttelte seinen runden Kopf.
„Ein verwegener Vorschlag!" ächzte Heltamosch. „Ich nehme an, ein solches Verfahren würde von Ihren besten Offizieren und Planern vorgeschlagen werden. Ich bin beeindruckt, Perry Rhodan!"
Rhodan sagte: „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Rufen Sie die Schiffe zusammen. Und ich sähe es gern, außerdem wäre es zweckmäßig, wenn Sie vor mir auftreten und den Kommandanten einige deutliche Hinweise geben würden. Kann ich dies in die technische Abteilung des Schiffes bringen lassen?"
Rhodan stand auf und übergab Heltamosch seine Aufzeichnungen. Der Mato Pravt blätterte flüchtig darin und nickte anerkennend, denn jetzt verstand er, welches gewagte und raffinierte Spiel Rhodan plante. Aber auch sein scharfer, analytischer Verstand sah in dem Plan nicht den geringsten Fehler. Alle würden derartig überrascht sein, daß der sechste Planet Rayt im Handstreich genommen werden konnte.
„Und der Tuuhrt?" fragte er besorgt. Rhodan winkte ab.
„Vergessen Sie den Jäger!" meinte Rhodan und sah auf die Uhr an einer Wand. „Es wird Zeit."
Sie nickten sich zu und verließen die Kabine.
*
Funkbefehle, sorgsam verschlüsselt und zerhackt, gingen von der PRYHNT aus und veranlaßten über zwanzigtausend Schiffe, eine Kugelform zu bilden. Sie hatte nur eine kleine Öffnung, groß genug, um die PRYHNT einfliegen zu lassen. Die Kommandanten warteten, bis das Schiff in den normalen Raum zurückfiel, scharf abbremste und in diese Formation einflog.
Dann schalteten sämtliche Funkzentralen der Schiffe auf die angegebene Welle. Zahllose Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen, die gesendeten Impulse passierten eine lange Kette von Verformern, Zerhackern und Dechiffriergeräten, so daß Verrat nahezu unmöglich erschien.
Kurze Zeit später stand Rhodan neben Heltamosch vor den Linsen der Fernsehgeräte und den merkwürdig geformten Mikrophonen der Tonaufnahmen. Scheinwerfer leuchteten die Szene aus.
Einer der Männer der Funkabteilung, die gebannt hinter ihren Geräten saßen, winkte und sagte scharf: „Wir gehen auf Sendung. Alle Schiffe hören mit!"
Der Mato Pravt nickte und sah, wie das Licht neben einer Kamera aufglühte. Er hob grüßend die Hand und sagte: „Ich spreche zu den Kommandanten und Mannschaften aller Schiffe, die hier versammelt sind. Wir alle, meine Freunde, haben ein schweres Problem zu lösen. Ich weiß, daß ihr alle wünscht, daß ich der zukünftige Herrscher werde. Ihr wißt auch, daß ich der designierte Mato Pravt bin, und daß die Partei der Extremisten alles versuchen wird, mir diesen Titel streitig zu machen.
Der neue Herrscher hat vordringlich ein Problem in Angriff zu nehmen und möglichst schnell zu lösen. Dieses Problem ist die Übervölkerung der Welten unserer Galaxis. Diese Galaxis ist am Ende, wenn es nicht gelingt, riesige Mengen von Wesen zu evakuieren. Aber um dieses Vorhaben durchführen zu können, müssen wir dem Volk einen Weg zeigen. Der Mann, der neben mir steht, weiß diesen Weg, und er hat mir und uns allen seinen Plan geschenkt.
Er ist mein Freund.
Sein Name scheint Toraschtyn zu sein, aber er heißt in Wirklichkeit Perry Rhodan. Er kommt aus einer Milchstraße, die wir alle nicht kennen - er wurde durch verbrecherische Manipulationen hierher geschleudert und sucht seine Heimat zu erreichen. Früher oder später wird es ihm gelingen. Aber vorher noch wird er uns helfen. Wir sind seine Freunde geworden, und er ist unser Freund. Kommen Sie zu mir, Perry Rhodan, und erklären Sie den
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