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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Heimat wieder zu erreichen.
    Rhodan grinste ihn breit an.
    „Ich errate deine Gedanken, Freund", sagte er leise. „Aber du weißt nicht, was ich alles in der Zwischenzeit gedreht und geschaltet habe. Du mußt wissen, daß ich versuchen werde, so vorzugehen, wie ich es in meiner Heimat gelernt und praktiziert habe. Deswegen werden die Männer aus Naupaum so überrascht sein wie du."
    „Warum zögerst du, mir die Wahrheit zu sagen?"
    „Weil die Wahrheit jede Chance der Überraschung verderben würde. Und die Überraschung ist ein wesentliches Element der zukünftigen Handlungen."
    „Ich verstehe."
    Die PRYHNT raste dem Treffpunkt vieler Tausende von Schiffen entgegen. Rhodans Waffe oder Werkzeug waren seine Überlegungen und die Handlungen, die er in wenigen Stunden beginnen würde. Auf Rhodans Vorschlag hin, und voller Vertrauen auf die Hilfe seines Freundes, hatte Heltamosch vor Tagen die Streitkräfte von Yaanzar abgezogen und an den Punkt des naupaumschen Kosmos befohlen, zu dem das Schlachtschiff unterwegs war.
    „Du verstehst noch nicht alles. Warte noch, bis ich mit Heltamosch gesprochen habe."
    „Was bleibt mir anderes übrig?"
    Auf eine gar nicht so geheimnisvolle Weise verstanden sich die vier Freunde. Doch, dachte Perry Rhodan, der Ausdruck Freunde war gerechtfertigt. Jeder tat für den anderen, was er konnte, und keiner verlangte vom anderen mehr, als dieser zu leisten in der Lage war. Knapp einhundert Lichtjahre von Yaanzar entfernt lagen die bewußten Koordinaten - Rhodan war sehr gespannt, ob die Zahl- der Schiffe den vorsichtigen Schätzungen Heltamoschs entsprechen würde.
    „Warte, bis wir am Treffpunkt sind!"
    Rhodan konnte die Ungeduld seines Freundes verstehen.
    So wie sein eigenes Schicksal mit dem von Heltamosch engstens verknüpft war, so konnte Heltamosch einen überraschenden politischen Schachzug nur dann verwirklichen, wenn er Rhodans Ratschlägen folgte, die nahezu sämtliche Erfahrungswerte und Traditionen der Naupaum-Völker ignorierten und aus diesem Grund schlagkräftig sein würden.
    „Auf deinen Vorschlag wurden die vielen Schiffe hierher befohlen?"
    „Ja. Ich habe vor, sie auf sehr untypische Art zu benutzen!"
    erwiderte Rhodan und deutete auf ein dickes Bündel von Aufzeichnungen, die drüben auf der Schreibplatte lagen.
    Sie befanden sich in Rhodans Kabine, die dicht neben der von Heltamosch lag. Die Freunde besaßen bestimmte Rechte, die sich in einer gewissen Bevorzugung äußerten. Jedenfalls gab es genügend Platz und vernünftigen Luxus. Sie fühlten sich nicht beengt, wenn auch Rhodans persönlicher Geschmack sich lange nicht an die Inneneinrichtung hatte gewöhnen können.
    Ein Bildschirm flammte auf. Rhodan wandte den Kopf und sah in das Gesicht eines Verbindungsoffiziers.
    „Heltamosch wünscht Sie zu sprechen. Er ist unterwegs zur Kabine! lautete die knappe Mitteilung. Der Duynter wollte abschalten, aber Rhodan hob die Hand.
    „Eine Frage, bitte!"
    „Selbstverständlich!"
    „Wie lange brauchen wir noch, um den Treffpunkt zu erreichen?"
    „Eine Stunde. Aber das wollte Ihnen Heltamosch eben berichten. Zeno ist bei ihm, falls Sie dies nicht gewußt haben sollten."
    Rhodan nickte dankend und schloß: „Danke. Das wollte ich auch fragen."
    Kurze Zeit später begrüßte er den Mato Pravt des Naupaumschen Raytschats. Zeno und Heltamosch setzten sich.
    Heltamosch zögerte, dann stieß er vor: „Eine kurze Fernortung hat ergeben, daß mehr als zwanzigtausend Schiffe am Treffpunkt versammelt sind. Alles ist bereit. Ist es nicht an der Zeit, mich in Ihren Plan einzuweihen?"
    „Das ist es!" sagte Rhodan. „Woher stammen die anderen zehntausend oder mehr Einheiten?"
    Der Mato Pravt schmunzelte.
    „Die Kommandeure dieser zweiten Flotte haben von Akolte-Tun Befehle erhalten und sind heimlich ohne Angabe des Zieles gestartet. Es wird zweifellos meinen Hauptgegner, diesen gerissenen Maytschetan, verblüffen. Aber schließlich war dies der Zweck der Aktion.
    Er hat garantiert, daß sämtliche Kommandanten treue Anhänger meiner Partei, also der Reformer-Bewegung, sind.
    Meine Freunde, sozusagen."
    Rhodan lehnte sich zurück. Dann richtete er seine großen runden Augen auf Heltamosch und sagte leise, fast bittend: „Ich habe kein Recht, Befehle zu geben. Aber ich mache Ihnen eine Reihe von Vorschlägen, die Sie bitte ausführen sollten.
    Ehe ich meinen Plan entwickeln werde, möchte ich, daß Sie den Schiffen Befehl erteilen, auf engstem Raum zusammenzurücken.

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