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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nun, der auch diesen Großkreis leiten sollte.
    Wenn ihm das gelang, standen ihm in der Hierarchie des Tempels alle Möglichkeiten offen. Dann war sein Weg nach ganz oben praktisch geebnet.
    Er begriff, welche Verantwortung plötzlich auf ihm lastete.
    Aber er nahm sie gern auf sich.
    Mit einem solchen Kreis konnte er nur Erfolg haben. Und Erfolg bedeutete für ihn nun: Macht!
    Trotz seiner Verletzungen begann er sofort mit den Vorbereitungen in einem anderen Teil des Tempels.
    Die Corr mußte vernichtet werden!
    ***
    T'Carra erwachte wieder.
    Um sie herum war Inferno. Abgestürzte Flugmaschinen und die verwehenden Angstträume der Toten. Die Schmetterlingselfe erschauerte. Was war geschehen?
    Sie hatte versucht, sich zu wehren. Sie hatte zurückgeschlagen, und sie spürte die Erinnerung an eine Art Rückkopplung in sich. Sie wußte, daß sie es geschafft und ihre Angreifer abgewehrt hatte.
    Aber das konnte sie aus eigener Kraft nicht erreicht haben.
    So stark konnte sie überhaupt nicht sein, auch nicht als eine Corr.
    Woher aber kam dann die Energie, die sie hatte verwenden können?
    Sie lauschte in sich hinein, doch da war nichts.
    Jemand mußte ihr geholfen haben. Aber wer? Die Silbermond-Druidin Vali? Sie war doch gegangen, hatte T'Carra allein zurückgelassen. Aber ihr traute es T'Carra am ehesten zu. Immerhin hatte Vali versucht, das Vertrauen der Corr zu erlangen, und was wäre ein besserer Vertrauensbeweis, als ihr in dieser Not zu helfen?
    Hinzu kam: Wer sonst kannte sie hier?
    Plötzlich entdeckte sie Vali. Die schwarzhaarige Druidin stand neben einem am Boden liegenden Sauroiden, und T'Carra erkannte, daß es der war, der sie vor kurzem bespitzelt hatte. Er war es, der aus der Höhe abgestürzt war.
    Und da war plötzlich noch jemand.
    Ein junger Mann mit halblangem, mittelblondem Haar und ausdrucksstarken dunklen Augen.
    Woher er gekommen war, konnte T'Carra nicht sagen. Hatte er sich so herteleportiert wie die Druidin?
    Zuvor hatte sie ihn jedenfalls noch nicht gesehen.
    Verwirrt sah sie ihn an. Er musterte sie mit kühler, ruhiger Überlegenheit. Dann wechselte er einen Blick mit Vali. T'Carra merkte sofort, daß die beiden sich kannten.
    »Du hast ihr geholfen, Vali?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Natürlich!« stieß die Druidin hervor.
    »Aus welchem Grund? Sie hat kein Recht, hier zu sein.«
    Valis schockgrüne Augen blitzten zornig auf. »Kein Recht? Wer bestimmt das? Du, Julian Peters? Ist dies deine Heimatwelt?«
    »Es ist meine Magie, die deine Welt schützt, Druidin vom Silbermond«, sagte Julian Peters kalt. »Wer immer sich hier aufhält, bedarf meiner Erlaubnis dazu. Ich kann mich nicht entsinnen«, er sah zu T'Carra, »daß sie mich gefragt hat. Nun, Schmetterling, wer bist du? Wie kommst du hierher? Du bist eine Corr, eine Dämonin.«
    »Ich war eine Corr. Ich bin es nicht mehr«, erwiderte T'Carra. Sie versuchte diesen Julian Peters einzuschätzen. Aber es fiel ihr schwer. Er sah sehr sympathisch aus, aber er war kalt wie ein Fisch. Und doch war etwas an ihm, das die junge Schmetterlingselfe anzog. Sie spürte seine ungeheure magische Kraft. Die war stärker als jene der Druidin.
    »Ich weiß selbst nicht, wie ich hierhergekommen bin. Plötzlich verschlug es mich in diese Welt, die ich nie zuvor gesehen hatte. Ich wurde gejagt. Die Angehörigen meiner Art werden mich vernichten, wenn sie mich finden.«
    »Das glaube ich dir«, erwiderte Julian. »Ich kenne die Corr. Ich herrschte einst über sie und die anderen der Schwarzen Familie. Aber das ist schon lange her. Was hat dich so sehr verändert?«
    »Ein Traum, in dem ich dieses Aussehen hatte, und der um mich herum zerstört wurde«, gab T'Carra bereitwillig Auskunft. Sie wunderte sich, daß sie diesem Fremden dermaßen bereitwillig Auskunft gab. War es seine natürliche Autorität, die sie einschüchterte? Sie konnte es nicht sagen, sie konnte nur hoffen, daß das nicht so war. Sie wollte sich nicht einschüchtern lassen. Sie war beinahe erwachsen. Dreizehn Jahre alt. Da wollte sie schon ernstgenommen werden, als gleichberechtigt angesehen werden. Schließlich war sie kein Menschen-Kind, sondern eine Corr - gewesen…
    »Ein Traum?« Julian Peters überlegte. »Weißt du, daß auch diese Welt sich in einem Traum befindet? Ein Traum, der sie schützt. Und ich bin der Träumer.«
    »Ich glaube, ich habe von dir gehört«, murmelte T'Carra.
    »Meine Traumwelt wurde zerstört von Professor Zamorra«, fuhr sie leise

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