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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zehenspitzen, als könne er dadurch besser sehen. Er stieß unverständliche Rufe aus. Ich wurde neugierig und wische mir das Wasser aus den Augen. Das Ende des Kampfes hatte begonnen. Das Ontoid war so schwer verletzt, daß es die getroffenen Teile seines Gewebes nicht mehr an sich ziehen konnte, wie es es bisher getan hatte. Immer größere Fladen verloren unter dem wütenden Blasterfeuer. plötzlich ihre Beweglichkeit und blieben einfach' liegen, ein müheloses Opfer für die Strahler der Roboter. An immer weniger Stellen tauchte neue Ontoid - Substanz auf, die ebenfalls sofort unter Feuer genommen - wurde und nach wenigen Augenblicken reglos liegenblieb.
    Das Ungeheuer war zu Tode getroffen. Was die Roboter jetzt noch leisteten, war Aufräumungsarbeit. Ohne Erbarmen rückten sie den reglosen Massen grauer, pelziger Materie zu Leibe und bearbeiteten sie mit ihren Waffen.
    „Kann man sie nicht abstellen?" gellte Waringers aufgeregte Stimme dicht neben - mir.
    Ich war schon halb ohne Bewußtsein. Die Hitze und der Gestank spielten mir übel mit.
    „Doch", würgte ich hervor. „Akustischer Servo. Rufen Sie dreimal hintereinander Quinto „ Ich hörte seine kräftige Stimme: „Quinto Quinto „ Dann war es aus mit mir.
     
    *
     
    Stimmengemurmel.
    Ich schlug die Augen auf. Ich lag auf meinem Bett, und über mich beugten sich die Gesichter von Reginald Bull und Geoffry Waringer.
    „Wie steht es?" fragte ich mit krächzender Stimme.
    „Es ist alles vorüber", strahlte Bull. „Das Ungeheuer ist vernichtet."
    Ich sah Waringer fragend an. Wie kann man ein Ungeheuer vernichtet nennen, von dem man nicht einmal weiß, wie es aussieht?
    „Wir müssen es annehmen", antwortete Waringer erklärend.
    „Es hat sich seit über zehn Stunden nicht mehr gerührt."
    „Zehn Stunden ?" fragte ich entsetzt.
    Er nickte lächelnd.
    „Sie waren ziemlich hin, Atlan. Erst die Droge, dann die Hitze und der Gestank. Aber Karo hat Sie schön herausgepäppelt: 'Hinter ihm sah ich Deighton, Lloyd und Tifflor. Sie hatten die Schlacht im Gang überstanden. Die Hitze war nicht bis in die hintersten Räume ihrer Wohnungen durchgedrungen. Sie hatten die Schlacht von dort aus auf den Bildschirmen verfolgt.
    „Perry ?" erkundigte ich mich.
    „War vorübergehend aufs heftigste beunruhigt", antwortete Waringer. „Wir setzten ihm die Sache auseinander: Unbekannter Eindringling, fünfdimensionales Monstrum. Wir traten zum Angriff an, ohne ihn vorher zu benachrichtigen, weil wir seine Ruhe nicht stören wollten. Er beobachtete den Kampf ebenfalls über sein Bildgerät."
    Ich sah ihn an, als sei mir das noch nicht genug. Er beantwortete die unausgesprochene Frage.
    „Nein, es hat nicht den Anschein, als hätte er etwas davon gewußt. Aber jetzt, da er unseren Bericht gehört hat, scheint er einen Zusammenhang zu ahnen. Er wirkt merkwürdig unsicher."
    Meine letzte Frage bezog sich auf das Ontoid.
    „Haben Sie etwas von der Substanz retten können?"
    Das Lächeln auf seinem Gesicht war schmerzlich ..
    „Es dauerte alleine vier Stunden, bis die Roboter aus dem Gang geräumt worden waren", erzählte er. „Sobald die größten Maschinen uns nicht mehr im Weg standen, drangen wir in den Gang, ein und sammelten Proben des fremden Gewebes. Das Ontoid hatte sie zum Schluß vor Schwäche nicht mehr an sich ziehen können. Sie waren in unserem Kontinuum zurückgeblieben. Leider erwiesen sie sich als instabil. Sie haben die unangenehme Angewohnheit, nach Ablauf einer gewissen Frist einfach zu. verschwinden. Auch ohne Muskelbewegungen des Ontoid - Körpers kehren. sie dorthin zurück, woher sie kamen: in ein übergeordnetes Kontinuum."
    Er brachte einen kleinen Glasbehälter zum Vorschein, in dem in klarer Flüssigkeit ein Stück der - pelzigen, grauen Substanz schwamm.
    „Das ist das letzte Stück, das uns noch verblieben ist", sägte er traurig.
    Als hätte das Gewebestück damit ein Stichwort erhalten, löste es sich plötzlich auf - Es verschwand einfach vor meinen Augen.
    Der Vorgang vollzog sich innerhalb von zwei oder drei Sekunden, Zurück blieb nur die glasklare Flüssigkeit.
    „Sehen Sie, was ich meine?" fragte Waringer.
    Anti-ES hatte also den kürzeren gezogen.
    Es dauerte eine Weile, bis mir das so richtig einging.
    Ich empfand eine Art wilden Triumphs, der mich mehrere Stunden lang in den Zustand hochgradiger Euphorie versetzte.
    Erst nach und nach wurde mir bewußt, daß mit dem Sieg über das Ontoid unsere Probleme noch längst nicht

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