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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die wie rasierte, glatte Klingen auf der Haut schimmerten. »Es gibt immer etwas, Vernon - immer.« Er starrte sein Gegenüber an, als wollte er es hypnotisieren. »Vernon, du bist ein Schwarzer, du gehörst zu uns, mein Junge. Spürst du es nicht, wenn sich dein Blut meldet?«
    »Nein.«
    »Dann bist du degeneriert. Ich jedenfalls spüre es, wenn etwas in der Luft liegt, wenn sich andere Welten öffnen und Geistwesen uns Botschaften bringen.«
    »Wie auf der Kugel, nicht?«
    »Kann sein, Cop, es kann sein. Der Teufel lauert überall. Man sagt sogar, dass er sich in New York eine zweite Heimat ausgesucht hat. Diese Stadt ist verflucht, Vernon. Sie ist ein gewaltiges Trauerhaus, ein Machtpotential der Hölle…«
    Barsch winkte Shrame ab. »Erzähl mir hier keinen Unsinn. Tu mir endlich den Gefallen und werde konkreter.«
    »Ich kenne den Killer nicht, der mit Teufelsfratzen auf den Kugeln schießt.«
    Shrame zog die blassen Lippen in die Breite. »Das glaube ich dir sogar. Wenn du ihn kennen würdest, hättest du es mir bestimmt schon gesagt - oder?«
    »Klar. Allein wegen Wilma.«
    »Gut, Tyler, gut. Ich gehe also davon aus, dass du den Killer nicht kennst, aber du kennst die Orte, wo sie sich heimlich versammeln, mein Freund.«
    »Wer soll sich da versammeln?«
    »All die kaputten Typen, die sich eine neue Religion aufgebaut haben und den falschen Weg gehen. Hast du gehört? Diese Sektierer, diese Teufelsanbeter, die Voodoo-Tänzer und wie sie sich alle nennen. Da bist du der richtige Mann, Tyler. Ich brauche nur auf deine Totenkopf-Kette zuschauen, dann weiß ich Bescheid.«
    Tyler spielte mit der Kette und ließ die kleinen Schädel über seine Finger laufen. »Das ist ein Erbe, mehr nicht. Ich habe es von jemandem geschenkt bekommen.«
    »Schön, dann schenke du mir auch etwas. Und zwar Informationen, Tyler. Ich will Bescheid wissen.«
    Er hob die Schultern. »Kann ich dir helfen? Nein, ich…«
    »Doch, Tyler!«
    Der Glatzkopf wischte über seinen haarlosen Schädel. »Du kannst einen Menschen quälen, verflucht. Das schaffst du.«
    »Denk an Wilma. Sie hat dich damals aufgenommen, als du am Ende gewesen bist. Sie besorgte dir den Arzt, der die Kugel aus dem Körper pflückte. Sie hat dich anschließend gesund gepflegt. Bist du so undankbar, Tyler?«
    »Ah - du weißt genau, wie man einen Menschen packen kann.«
    »Ich versuche es.«
    Tyler leerte sein Glas mit einem langen Schluck. Er bewegte seine Augen, schluckte und flüsterte:
    »Es gibt da etwas, das stimmt. Und da ist auch eine Frau.«
    »Wo?«
    »In Greenwich Village.«
    »Was ist da?«
    »Ein Voodoo-Club. Sie treffen sich in einer alten Holzkirche, die vor Jahren einmal den Mormonen gehört hat, aber längst leer steht. Da kannst du sie sehen.«
    »Wie schön. Und was ist mit der Frau?«
    »Keiner kennt sie. Sie erscheint dann halbnackt und tanzt, wobei sich um ihren Hals eine Schlange windet.«
    »Giftig?«
    »Selbstverständlich. Wenn die zubeißt, zuckst du nur noch einmal. Danach ist alles vorbei.«
    »Wie heißt die Frau?« Vernons Stimme vibrierte, denn er dachte an die Zeugenaussage des Sechzehnjährigen, der ebenfalls von einer Frau gesprochen hatte.
    »Keine Ahnung. Wir nennen sie nur die Voodoo-Queen. Jedenfalls ist sie ein heißer Schuss, lässt aber keinen ran. Vernaschen kannst du die nicht. Außerdem ist da ja die Schlange.«
    »Okay. Ist diese Voodoo-Queen schwarz oder weiß?«
    »Weiß.«
    »Ihre Haare?«
    Tyler verzog die Lippen. »Blond, kann auch rötlich sein. Ist nie genau zu erkennen, weil die Zeremonien unter Kerzenlicht stattfinden. Das verändert Farben.«
    »Ja, du hast Recht.«
    »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Noch nicht ganz, Tyler. Ich will wissen, wo ich die komische Kirche finden kann. Manhattan ist nicht mein Revier.«
    »Südlich der Vierzehnten Straße. Zwischen ihr und dem Washington Square kannst du sie finden. Sie ist wie eine kleine Insel. Sogar Bäume stehen auf dem Platz.«
    »Danke, mein Freund.«
    Tyler schaute ziemlich belämmert aus der Wäsche. »Eines möchte ich dir noch sagen, Cop: Erzähle niemandem, woher du die Informationen hast. Okay?«
    »Angst?«
    »Ja, zum Teufel.«
    »Das kenn ich von dir nicht.«
    »Es sind auch keine normalen Gangster, Cop. Da wirst du mit Kräften konfrontiert, die sind dir über. Du kannst nichts machen, begreifst du das? Überhaupt nichts.«
    »Ich werde sehen.«
    »Wäre doch schade, wenn wir beide bald nebeneinander liegen würden.«
    »Sorry, ich bin nicht

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