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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwul.«
    Tyler stand auf. »Seit wann sind Tote schwul?«, fragte er, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
    Vernon schaute ihm nachdenklich hinterher. Er kannte Tyler. So ängstlich hatte er ihn noch nie erlebt…
    ***
    Das Hemd unter meinen Achseln war nass, und die zerknautschte Leinenjacke klebte auf dem Hemd. New York erlebte die erste Hitzeperiode des Jahres, das im Mai, und ausgerechnet wir mussten uns in diesem dampfenden Kessel bewegen, der von keinem Windzug durchlüftet wurde, sodass die heiße Luft schwül und stickig zwischen den Hauswänden lag, und nur schwer zu atmen war.
    Suko erging es nicht anders, nur hatte er sich besser in der Gewalt und stöhnte nicht herum.
    Meine Handflächen kühlte ich an einem Glas. Der alkoholfreie Drink war mit Eiswürfeln gekühlt worden, die allerdings wegschmolzen. Ihre Reste schwammen wie trübe Augen in der braunen Flüssigkeit. Um uns herum, ebenfalls an weißen Kunststofftischen, hockten die Village People, zur Straße hin abgeschirmt durch eine Hecke, die auch den Verkehrslärm etwas dämpfte.
    Wir hatten uns hier mit Abe Douglas verabredet, weil eine Spur nach Village führte.
    In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Diensten hatte der G-man herausgefunden, dass sich im Village eine gewisse Underground-Szene konzentrierte. Es gab verschiedene Clubs, in denen sich Menschen trafen, die allein darauf aus waren, mit Geistern oder mit dem Jenseits in Kontakt zu treten. Dabei spekulierten sie besonders darauf, ein Stück Hölle serviert zu bekommen.
    Alles war geheim, aber nicht so geheim, als dass gewisse Leute nicht davon Wind bekommen hätten. Und da es genügend Spitzel gab, die etwas weitertrugen, war auch der FBI informiert, was in der Szene lief.
    Natürlich waren Ermittlungen angestellt worden, doch hier im Village hatten sich die Spuren verlaufen. Auf Fragen hatte es keine Antworten gegeben.
    Und doch war hier etwas, wie Suko und ich meinten, denn wir hatten von einem Voodoo-Club gehört, den es hier geben sollte. Nur ein Gerücht vorerst, doch etwas Wahres ist immer dran. Das wussten wir aus Erfahrung. Zur Zeit bemühte sich Abe Douglas darum, mehr über das Gerücht herauszufinden.
    »Weißt du noch?«, fragte ich Suko und stellte mein leeres Glas auf die Tischplatte.
    »Was soll ich wissen?«
    »Washington Square, der rollende Galgen. Damals, die Sache mit den Indianern.«
    »Daran denkst du?« Er lachte auf. »War 'ne gefährliche Sache.«
    »Ja und spielte sich hier in der Nähe ab. Etwas südlicher, und jetzt hocken wir wieder hier.«
    Suko hob die Schultern. Auch er war träge. Es lag am Wetter.
    Die Tische in unserer Nähe waren besetzt. Buntes Volk, Village People verteilten sich.
    Mädchen, die flippig angezogen waren und mit ihren Reizen nicht geizten. Sie waren zusammen mit Bärtigen, Blassen, Schwarzen und Mischlingen. Man hatte dem Village schon oft den Tod prophezeit. Ich dachte anders darüber, denn wir erlebten so etwas wie eine Auferstehung mit Musik, die durch die Straßen flutete.
    Wir hockten an einem Zweiertisch in der Ecke. Hinter uns wuchs die grüne Mauer hoch. Dicht verfilztes Buschwerk, das nicht nur den Lärm, auch das Licht der Straße aufsaugte.
    Dunkel war es noch nicht geworden. Im Moment schlich die Dämmerung herbei und sorgte für ein gewisses Zwielicht, das unseren Augen nicht gerade wohl tat.
    Suko sagte: »In der Bronx geschah der letzte Mord.«
    »Na und?«
    »Vielleicht hätten wir dort auch nachschauen sollen.«
    Ich winkte ab. »Nein, glaube ich nicht. Die Taten verteilen sich über New York, da kannst du alles andere vergessen. Wenn es eine Spur gibt, dann hier.«
    Mein Freund strich über sein Kinn. Sehr nachdenklich sagte er: »Sie ist ein Cop.«
    Ich widersprach. »Nicht unbedingt. Sie kann sich auch die Uniform eines Cops angezogen haben. Darauf tippe ich eher, Suko.«
    »Ja, möglich.«
    »Und damit kommst sie durch, denn wer misstraut schon einem Cop, du verstehst?«
    Er nickte. »Nehmen wir mal an, sie hat gewisse Beziehungen zu den hiesigen Kollegen, dann ist es durchaus möglich, dass ihr einiges nicht verborgen bleibt.«
    Ich begriff sehr schnell. »Du meinst damit unser Kommen?«
    »Richtig.«
    »Das könnte passen. Zudem wäre es mir nicht so Unrecht, wenn wir den Lockvogel spielen.«
    Die Bedienung huschte heran. Ein junger Mann mit weißblond gefärbten Haaren und roten Ringen in den Ohren. Im Schein der Lampionbeleuchtung hatte seine Haut einen grünroten Schimmer angenommen. »Wollt ihr noch

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