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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufhorchen ließ.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Suko, der am schnellsten reagiert hatte.
    »Ich habe ihr einiges zu verdanken, sie hat mich früher mal aus der Scheiße gezogen, und so etwas vergisst ein Mann wie ich nicht. Kapiert? Auch ich bin dankbar.« Sein Geständnis hörte sich fast widerwillig an. Es fiel ihm schwer, Gefühle zuzugeben.
    Douglas sprach weiter. »Da kommt noch etwas hinzu. Es geht doch nicht um Wilma Shrame.«
    »Nein.«
    »Um wen dann?«
    Er bewegte seine Lippen, redete aber nicht. Schließlich gab er zu, dass er hier Wache für den Mann dieser toten Frau hielt.
    Abe Douglas staunte ihn an. »Tatsächlich für einen Cop, Tyler? Hast du dich da nicht übernommen?«
    »Diesmal nicht.«
    »Dann bist du ihm auch was schuldig?«
    »Kann sein.«
    »Ist er in der Kirche?«, fragte ich.
    »Ja, und die anderen sind auch dort.«
    »Wer?«
    »Der Voodoo-Club, verdammt. Sie versammeln sich hier, trommeln, tanzen und singen.«
    »Schön«, sagte Douglas nickend. »Nächste Frage. Weshalb sind Sie hier draußen? Sie hätten hineingehen und Shrame unterstützen können.«
    »Das ist seine Sache!«, erwiderte der Glatzkopf schroff. »Allein seine.«
    »Die Rache?«
    »Kann sein.«
    »Dann decken Sie ihm nur den Rücken!«, stellte ich fest.
    »Das stimmt.«
    Abe regte sich auf, das sah ich ihm an. Ich blieb cooler und wandte mich wieder an Tyler. »Weshalb decken Sie ihm den Rücken? Will er wirklich dort aufräumen? Glaubt er tatsächlich, dass er in dieser entweihten Kirche den Mörder seiner Frau findet?«
    »Damit rechnet er.«
    »Sagen Sie mir noch eines. Wie viele Personen treiben sich in der Kirche herum?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ungefähr.«
    »Zwanzig oder dreißig. Können auch ein paar mehr oder weniger sein. Ich habe nicht nachgeschaut.«
    Aber wir würden es tun. Douglas warnte Tyler davor, zu verschwinden oder sonst irgendwelchen Unsinn zu machen. Die Aktion war allein unsere Sache.
    »Keine Panik, G-man, ich halte mich schon zurück. Das ist mir zu heiß. Irgendwie ist Voodoo nicht nur die reine Einbildung. Ich kenne mich da aus.«
    »Wie schön.«
    Wir gingen an ihm vorbei. Ich hörte noch das leise Knurren des Hundes, der allerdings hart an der Leine gehalten wurde. Einen Schauer konnte ich nicht vermeiden, als ich in sein Maul blickte.
    Für uns zählte nur der schnelle Erfolg. Aus diesem Grunde beeilten wir uns, den Holzbau zu erreichen.
    Wir konnten nichts beeinflussen. Das Drama spielte sich in der entweihten Kirche ab, denn von dort hörten wir einen mächtigen Schuss, dessen Echo grollend durch die Holzwände drang…
    ***
    Vernon Shrame hatte damit gerechnet, dass die Szenerie im nächsten Moment einfrieren würde. So etwas hatte er schon öfter erlebt oder auch in irgendwelchen Filmen gesehen, wenn der Held plötzlich auftrat und anfing, aufzuräumen.
    Hier geschah das nicht!
    Obwohl er mit einer lauten, alles übertönenden Stimme gerufen hatte, kümmerte sich niemand um ihn. Die Frau tanzte weiter, und auch die Männer bewegten ihre Körper im Rhythmus der Trommel.
    Diese Tatsache irritierte den Cop dermaßen, dass er seinen Vorsatz vergaß, sich wie ein Ausgestoßener fühlte, einfach stehen blieb und nichts tat.
    Man kümmerte sich nicht um ihn. Für alle Anwesenden war er nichts als Luft.
    Und das ärgerte ihn. Da schoss ein bitterer Gallengeschmack in seinen Mund.
    Wenn diese rothaarige Person nicht wollte, also gut.
    Der Gedanke an seine tote Frau hatte seine Kräfte wieder wachsen lassen. Er bewegte sich geschmeidig, huschte auf den Altar zu und erreichte die Platte mit einem Sprung.
    Er tauchte plötzlich vor der tanzenden Frau auf, als ihm die Schlange einfiel.
    Verdammt, an sie hatte er nicht mehr gedacht. Die Frau tanzte weiter, aber die Schlange um ihren Hals sah in ihm einen Feind. Sie bewegte sich nach links, stieß dann zu und hätte ihn fast erwischt.
    Im letzten Moment riss er seine Schrotflinte in die Höhe, deren verkürzter Lauf ihm zunächst das Leben rettete, denn das Maul der Schlange biss in das Metall und nicht in Haut.
    Von diesem Erfolg beflügelt schlug er zu. Ein wütender Schrei gellte aus seinem Mund, als er mit dem schweren Griff der Waffe den Körper der Tänzerin wie einen Rammstoß erwischte und sie von der Altarplatte fegte.
    Sie riss beim Fallen noch einen Totenschädel mit, krachte zu Boden, rollte sich dort herum, aber da war der Cop bereits gesprungen, angestachelt von einer wahren Hassexplosion.
    Wieder rammte er den Griff nach unten.

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