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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel
Autoren: Jason Dark
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wuchsen nur noch vereinzelt Bäume.
    Wir blieben stehen, als hätte einer von uns ein Kommando gegeben. Von außen her lag das Gebäude in einer dichten Dunkelheit. Im Innern war es erhellt.
    Es brannte dort kein normales Licht. Der Schein bewegte sich unruhig hinter den Fenstern, und er konnte eigentlich nur von Kerzenflammen stammen.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    Abe nickte. »Und wie klar das ist«, presste er zwischen den Lippen hervor. »Die haben sich in der Kirche getroffen. Ich frage mich, ob dort auch unsere Voodoo-Queen da ist.«
    »Wir finden es heraus, wenn…« Ich war vorgegangen und stoppte in der Bewegung. Auch mein Redefluss verstummte, denn mit der Fußspitze war ich gegen etwas Weiches gestoßen, das im hohen Gras versteckt lag.
    Ein Körper - Mensch oder Tier?
    Ich bückte mich. Schon beim ersten Senken des Kopfes erkannte ich den menschlichen Umriss. Ich brauchte den anderen nicht erst zu winken. Sie hatten an meiner Reaktion längst erkannt, dass etwas nicht stimmte. Suko und ich bückten uns.
    Vor uns lag ein Farbiger. Tot war er nicht, nur bewusstlos. Jemand hatte ihn niedergeschlagen.
    Aber wer?
    Die Frage stand in unseren Augen, als wir uns wieder aufrichteten. War uns jemand zuvorgekommen?
    »Anscheinend sind wir nicht allein«, wisperte ich dem G-man zu. »Hier treibt sich jemand herum, der dafür sorgt, dass irgendwelche Aufpasser ausgeschaltet werden.«
    »Von uns nicht, John. Ich bin der Einzige aus dem Verein, das kannst du mir glauben.«
    »Hat auch niemand behauptet. Ich…«
    »Ruhe!«, zischte Suko und fuhr herum. Zwei Schritte weiter stoppte er.
    Jetzt hörten wir auch das Knurren, dann brach ein mächtiger Körper durch das Unterholz, groß wie der eines Raubtieres, aber glücklicherweise von einer Leine gehalten.
    Kein Tiger, kein Löwe, sondern ein Mastino, ein verfluchter Kampfhund, der auf Menschen angesetzt wurde, meist von Zuhältern, denn bei ihnen waren diese Kampfhunde in der letzten Zeit in Mode gekommen.
    Der Köter bäumte sich unter dem Druck der Leine auf. Der Kerl, dem er gehörte, war ein wuchtiger Klotz, dunkelhäutig, glatzköpfig und muskulös.
    Suko stand dem Hund am nächsten. Er schaute auf dessen viereckig wirkenden Schädel und auch in das aufgerissene Maul, wo der gelbweiße Geifer wie Leim zwischen den Zahnreihen hing.
    Obwohl wir in der Überzahl waren, zeigte der Kerl nicht die Spur von Furcht. Er verließ sich voll und ganz auf seinen Hund. Er grinste uns sogar noch an. »Der ist besonders scharf auf Menschen, Freunde. Also haltet euch ruhig!«
    Abe trat vor, was den Mastino derart wütend machte, dass seine Vorderpfoten schon an Sukos Hosenstoff kratzten. »Wie reagiert er denn auf Polizisten?«
    Damit hatte der Schwarze nicht gerechnet. Plötzlich spitzte er den Mund und pfiff.
    Sofort beruhigte sich sein »Schoßhündchen«. Neben seinem Herrn sackte er zusammen. Träge blieb er im Gras liegen.
    »Bullen?«
    »FBI!«
    Der Schwarze verzog den Mund. »Auch das noch.«
    »Wie heißen Sie, Mann? Papiere…«
    Der Schwarze lachte uns an. »Die trage ich grundsätzlich nicht bei mir, tut mir leid.«
    »Ihr Name!«, forderte Douglas.
    »Tyler.«
    »Okay, Tyler, was ist hier los?«
    Mit der freien Hand wischte Tyler über sein Kinn. »Ich weiß es nicht, tut mir leid.«
    »Gehören Sie nicht dazu?«
    »Nein!«
    »Und was machen Sie dann hier?«
    »Ich passe auf. Das können Sie an dem, Wächter sehen. Die Beule hat er von mir.«
    »Und was noch?«
    »Sonst nichts. Auch die anderen Wächter liegen flach. Ich sage ja immer, was tut man nicht für einen Freund.« Er starrte in den Himmel und versuchte, ein harmloses Gesicht zu machen.
    »Wer ist denn Ihr Freund, Tyler?«
    Ich hatte die Frage gestellt und sah seinen Blick auf mich gerichtet. »He, Sie kommen aber nicht von hier.«
    »Richtig.« Auf Einzelheiten ging ich nicht ein.
    »Na ja, ein Bulle wie ihr.«
    »Was?« Abe hatte gerufen, und Tyler ging leise lachend zurück.
    »Wieso? Habt Ihr das nicht gewusst?«
    »Nein.«
    »Oh - ich dachte, ihr wolltet ihn unterstützen, euren uniformierten Kollegen. Oder ist es euch nicht gut genug, he?«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Tyler! Wer ist der Mann?«
    »Vernon Shrame.«
    Der Name sagte uns nichts.
    »Abe, weißt du…«
    »Ja, ich kenne ihn.« Der G-man nickte. »Shrame hieß das letzte Opfer des Killers.«
    »Wilma Shrame«, präzisierte Tyler. »Und sie war eine verdammt gute Frau, das sage ich euch.«
    Irgendetwas in seiner Stimme klang durch, das uns
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