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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel
Autoren: Jason Dark
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Zufall oder nicht, jedenfalls hatte er Erfolg. Bevor die Schlange noch einmal richtig zubeißen konnte, zerschmetterte er ihr den Schädel.
    Shrame fühlte sich für einen Moment in Hochstimmung, da es ihm gelungen war, das Symbol des Bösen zu vernichten.
    In seiner Nähe standen die Kerzen, der Schein war stärker geworden. Vernon erkannte Details, aber ihn interessierte nur die Frau. Er kümmerte sich auch nicht darum, was hinter ihm geschah, wo der Trommelklang verstummte und die Männer sich bewegten, als wären sie aus einem langen Schlaf erwacht.
    Shrame starrte in das Gesicht der Halbnackten. Er kam sich vor wie in einer Welt, wo es nur sie beide gab.
    Die Mörderin und der Rächer!
    »Du hast sie getötet!«, keuchte er. »Du hast mir meine Wilma von der Seite gerissen! Du hast sie mir genommen, du verfluchtes Biest, du Unmensch, du!«
    Sie grinste.
    Er heulte auf. Verdammt, wie konnte diese Person noch grinsen? Sie machte sich über ihn und seine Gefühle lustig. Tränen traten in seine Augen. Sie verschleierten den Blick, deshalb sah er auch nicht, wie die Frau ihre rechte Hand bewegte und dabei den Lauf des Revolvers drehte.
    »Hast du es getan?«, brüllte er.
    Sie lachte ihn kalt an.
    Da drehte er durch. Er hatte seinen Eid vergessen, er dachte auch nicht mehr daran, dass er die Frau in Handschellen wegführen sollte, das Gefühl der Rache überschwemmte ihn wie eine Woge.
    »Dann stirb!«, brüllte er.
    Es fiel ein Schuss, dann noch einer.
    Der erste peitschend und hart klingend, der zweite ein Donnern. Und an der Mündung der Schrotflinte entstand der Widerschein einer rötlichen Mündungsflamme.
    Die Ladung fegte aus dem Lauf. Sie hätte den Körper der Frau auch zerrissen, aber sie erwischte ihn nicht, denn die Kugel aus dem Lauf des Revolvers war schneller gewesen.
    Um eine Idee nur, aber das hatte ausgereicht, um den Cop zurückzustoßen.
    Er kippte nach hinten, sah noch, wie die Ladung seiner Schrotflinte in die Decke jagte, dann zerriss der Schmerz wie ein glühendes Schwert seine Brust und schickte die Schatten.
    Er brach zusammen, riss Kerzen mit um, deren Flammen über seine Kleidung glitten, sie ansengten und auch die Haare erwischten, die knisternd Feuer fingen.
    Vernon Shrame merkte es nicht mehr, denn er war bereits gestorben, ohne den Tod seiner geliebten Frau rächen zu können.
    Die Mörderin aber war mit einem blitzschnellen Sprung auf den Beinen. Sie schrie ihren Dienern über den Altar hinweg etwas zu, warf sich zurück und tauchte wieder ein in die Finsternis, aus der sie gekommen war.
    Genau in diesem Augenblick flog die Tür der Kirche mit elementarer Wucht auf…
    ***
    Suko hatte sie aufgerammt, und wir stürmten in einen Raum, in dem das Chaos herrschte.
    Mit gezogenen Waffen verteilten wir uns blitzschnell.
    Schreie empfingen uns, massige Körper, schweißgetränkt. Köpfe, in denen die Augen verdreht waren, sodass das Weiße darin überdeutlich hervortrat.
    In dieses Chaos hinein drangen wir wie eine Speerspitze, die zur Seite räumen wollte, aber nicht konnte, denn die Farbigen spielten verrückt und sahen in uns ihre einzigen Gegner.
    Sie warfen sich uns entgegen, brüllten Worte, die niemand verstand, und schlugen auf uns ein. Wir schlugen zurück, wichen aus, und Abe Douglas feuerte sogar in die Luft, ohne dass er das Chaos hätte stoppen können.
    Dennoch schafften wir es, uns vorzukämpfen, und erreichten den Altar von zwei verschiedenen Seiten.
    Er war leer bis auf drei Totenköpfe. Hinter ihnen brannten Kerzen. Ein widerlicher Geruch drang in unsere Nasen, und wir sahen mit Schrecken, woher er stammte.
    Einigen Flammen hatten das Haar eines leblos daliegenden Mannes in Brand gesetzt, und selbst über dem Hemd stand schon eine Rauchwolke.
    Gemeinsam zerrten Suko und ich den Mann aus der Gefahrenzone. Auch wenn er keine Uniform trug, so wussten wir doch, wer dieser Tote war. Vernon Shrame, der Cop! Der Mann, der seine Frau hatte rächen wollen und es mit dem Tod bezahlen musste.
    Die Kugel hatte ihn dort erwischt, wo sein Herz saß. Ein zielgenauer Treffer, keine Chance für ihn, die Kugel zu überleben.
    Mir war, als hätte mir jemand eine Faust in den Magen gerammt. Heulen hätte ich können, einfach nur dasitzen und heulen.
    Aber ich musste weiter. Das Mordweib konnte nicht weit sein, wir mussten es stellen.
    »Wo ist sie?«, brüllte ich. Als ich keine Antwort erhielt, schnappte ich mir den erstbesten Mann, der in meine Nähe geriet. Ich schüttelte ihn durch. Sein
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