Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
von
einem unsichtbaren Schlüssel zur Seite geschoben. Es knackte zweimal leise, als
ob jemand auf schlösse.
    Dann drückte Hofstetter die Klinke erneut. Die Tür ließ sich
lautlos öffnen.
     
    ●
     
    Schwester Annemarie kam durch die dritte Schwingtür.
    Hier vorn lagen die Besuchszimmer und Dr. Hofstetters Büro.
    Dr. Kersky hatte sein Arbeitszimmer ein Stockwerk höher.
    Als die blonde Schwester an der Tür zum Büro Hofstetter
vorüberging, schlug gerade das Telefon an. Schwester Annemarie, sich daran
erinnernd, den Arzt eben auf der Station am anderen Ende gesehen zu haben,
ergriff die Initiative.
    Falls dies ein wichtiger Anruf war, konnte sie sich einschalten.
    Kurzentschlossen öffnete sie die Tür.
    Das Telefon rasselte gerade zum zweiten Mal.
    Die Tür zudrückend, wandte sie sich um und wollte an den
Schreibtisch gehen, um den Hörer abzunehmen.
    Aber der wurde gerade abgenommen. Von einem Mann, der sie groß und
überrascht ansah, als hätte er sie hier nicht erwartet.
    Die junge Schwester fuhr zusammen. Ein leiser, erschreckter Ausruf
kam über ihre bleich werdenden Lippen.
    Vor ihr am Schreibtisch saß jemand.
    »Dr. Hofstetter!«
    Annemarie Leuschner schloß die Augen und öffnete sie wieder. Dr.
Walter Hofstetter sagte etwas in die Muschel, was die Schwester nicht verstand,
hielt dann die Muschel zu und meinte, die Schwester ansehend: »Ja, bitte? Was
ist? Ich muß mich über Ihr Verhalten doch sehr wundern.«
    »Entschuldigen Sie«, stieß sie hervor und lief puterrot an, »daß
ich nicht angeklopft habe. Aber ich war der festen Überzeugung, daß Sie nicht
auf Ihrem Zimmer wären. Ich habe das Telefon gehört und dachte, daß es besser
sei, abzuheben.«
    »Aber ich bin da, Schwester Annemarie, wie Sie sehen.« Hofstetter
wirkte nicht unfreundlich. Sein im ersten Moment angespanntes Gesicht klärte
sich auf. »Halb so schlimm, Sie haben sich eben getäuscht«, fügte er leutselig
hinzu.
    »Aber ich verstehe das nicht«, murmelte die blonde Schwester. Sie
wischte über ihre Augen. »Ich habe Sie doch eben noch – vor einem Moment – vorn
in der Station gesehen. Gerade als ich aus einem der Laborräume kam.«
    Hofstetter kniff die Augen zusammen. »Sie haben mich gesehen?«
wunderte er sich. »Aber das kann nicht sein. Sie haben sich getäuscht. Sicher
haben Sie mich mit Dr. Kersky verwechselt, Schwester. Das kommt manchmal vor.
Wir sehen uns von hinten ziemlich ähnlich.« Er lachte. Seine dunklen Augen
funkelten. »Gleiche Größe, gleiche Statur.«
    »Ich habe Ihnen ins Gesicht gesehen, Dr. Hofstetter«, entgegnete
Annemarie Leuschner irritiert.
    Hofstetter schüttelte den Kopf, als höre er schlecht.
    »Einen Moment, Liebling«, sagte er ins Telefon, die Hand von der
Muschel nehmend. »Es gibt da ein Problem. Ganz schnell: ich komme heute etwas
später, ja. Ich werde dich nachher zurückrufen. Aber erst muß ich mich hier um
eine Sache kümmern.«
    Annemarie Leuschner erklärte ihm, wie alles gewesen war.
    Hofstetter erhob sich. »Wenn jemand als Hofstetter maskiert in
meiner Klinik rumläuft, führt er etwas im Schild. Ich hoffe, daß sich einer
unserer Assistenzärzte nicht wieder einen Scherz erlaubt hat. Bis zum Fasching
ist es noch weit.«
    Draußen grollte und donnerte es noch immer. Der Wind jaulte in
Böen durch den Park, und die Baumwipfel wurden herabgedrückt. Es regnete in
Strömen.
    Rasch durchquerten Annemarie Leuschner und der Arzt den Korridor.
Die gläsernen Türen, die sie passierten, schwangen langsam und lautlos aus.
    Sie kamen in die hinterste Ecke der Station.
    Da fuhr Schwester Annemarie zusammen. »Die Tür zur Leichenhalle,
Doktor. Sie ist nur angelehnt!«
    Hofstetter wandte unwillig den Kopf. »Das gibt es doch nicht! Sie
war immer verschlossen, und…«
    Rasch ging er auf die Tür zu und drückte sie vollends auf, einen
ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Von einer Bahre war das Leichentuch herabgerissen, und das
Gestell, auf dem Inge Merkant gelegen hatte, war leer…
     
    ●
     
    »Wenn ich’s nicht mit eigenen Augen sähe, ich würde es nicht
glauben«, war Hofstetters Kommentar. »Leichenraub! Das geht schon über einen üblen
Scherz hinaus…«
    Annemarie Leuschner war weiß wie die Kalkwand der kleinen Halle.
Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu… Gespenstische Vorfälle ereigneten
sich in der Hofstetter-Klinik.
    Erst begegnete sie Hofstetters Doppelgänger, dann drang in die
Leichenhalle jemand ein, um eine Tote zu stehlen…
    Hofstetter sah sich

Weitere Kostenlose Bücher