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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gehetzt um. Annemarie Leuschner ging ebenfalls
in die dämmrige Kammer, starrte in die düsteren Ecken und kam dabei dem kleinen
vergitterten Fenster sehr nahe.
    Dr. Hofstetter sagte in diesem Moment hinter ihr: »Ich muß sofort
die Polizei verständigen. Inge Merkants Leiche war beschlagnahmt. Man wollte
sie heute abend abholen. Kommissar Sachtier bestand darauf, jeden Toten, der
die rätselhafte Bißwunde aufweist, unter Verschluß zu halten. Diese Leichen
werden einer besonderen Untersuchung unterzogen. Wenn Sachtier erfährt, daß sie
uns entwendet-wurde, wird er ganz schön fluchen und…«
    Da schrie Schwester Annemarie gellend auf.
    »Doktor! Schnell! So sehen Sie doch!« Mit weit aufgerissenen Augen
stand sie vor dem vergitterten Fenster.
    Mit einer schnellen Reaktion stand Hofstetter neben ihr.
    Was er sah, verschlug ihm den Atem und ließ seinen Herzschlag
stocken.
    Er hatte in den letzten beiden Minuten mehr an Aufregung und
Überraschungen zu schlucken als sonst in einer ganzen Woche.
    Was er sah, paßte eher in einen schlechten Gruselfilm als in die
Wirklichkeit…
    Drüben, zwischen den Bäumen im Park, unter den vom Wind
gepeitschten Ästen, stand sie.
    Inge Merkant!
     
    ●
     
    Der heftige Wind zerrte an dem dünnen, weißen Totenhemd, das
zerriß und wie eine Fahne an ihrem bleichen Körper flatterte.
    Das blasse Gesicht, in dem die dunklen, weit geöffneten Augen wie
Kohlen glühten, war den beiden Beobachtern zugewandt.
    Inge Merkant stand in diesem Augenblick etwa eine Steinwurfweite
von der Leichenhalle entfernt.
    Sie bewegte sich – aus eigenem Antrieb. Sie löste sich von der
Baumgruppe und tauchte im tiefen Schatten des Parks unter!
    Hofstetter warf sich herum.
    »Rufen Sie Sachtier an, Schwester!« rief er noch, während er schon
zur Tür stürzte. Er rief ihr sogar die Nummer zu. Er kannte sie auswendig. In
den vergangenen Tagen hatte er mehr als einmal mit Sachtier zu tun gehabt.
    Die Schwester hastete durch den Gang, die Nummer im Geist vor sich
hersagend, die Hofstetter ihr zugerufen hatte.
    Dr. Hofstetter riß die Tür zum Hinterausgang auf und rannte hinaus
in das Unwetter.
    Der Wind jagte ihm den Regen ins Gesicht, und die Nässe war im Nu
auf seiner Haut.
    Bei einem solchen Wetter jagte man keinen Hund auf die Straße.
    In den Bäumen rauschte der Sturm und der Regen. Hofstetter konnte
kaum etwas sehen. Instinktiv eilte er über den Weg, den Kopf weit nach unten
geduckt, auf die Stelle zu, wo Inge Merkant vor wenigen Augenblicken noch
gestanden hatte.
    Weit konnte sie bei diesem Wetter nicht kommen…
    Ein gewaltiger Blitz machte die Nacht zum Tag. Sekundenlang schien
der Himmel in Flammen zu stehen. Hart und schwarz wirkten die Schatten der
Bäume, wie in den Boden gestanzt.
    Aus irrlichternden Augen blickte Hofstetter sich um. Weit und
breit keine Inge Merkant zu sehen! Er lief den Weg weiter nach vorn, den sie
seiner Meinung nach eingeschlagen haben mußte.
    Nichts!
     
    ●
     
    Nur wenige Minuten nach Anton Sachtier und dessen drei Begleitern
traf auch Larry Brent ein, der umgehend von dem Vorfall in der Hofstetter-Klinik
unterrichtet worden war.
    X-RAY-3 fuhr einen schiefergrauen Alfa Romeo, den er bei einer
Leihwagenfirma bestellt hatte und der ihm wenige Minuten vor Ausbruch des
Unwetters geliefert worden war. Damit war er unabhängig vom Dienstwagen
Sachtiers, von Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln.
    Sachtiers Leute begannen mit der Spurensicherung. Verhältnismäßig
schnell stand fest, auf welche Weise der geheimnisvolle Leichenräuber
eingedrungen war.
    Er hatte den Hinterausgang benutzt.
    Unmittelbar nach der Begegnung mit Schwester Annemarie mußte die
Entführung bereits vorgenommen worden sein.
    Wer war der Mann gewesen, der wie Hofstetter aussah und der
offensichtlich ganz bewußt diese Maskerade gewählt hatte, um sich frei in der
Privatklinik bewegen zu können?
    Man bemühte sich, alle Personen in Betracht zu ziehen, die dafür
in Frage kommen konnten. Aber man kam nicht weiter.
    Larry Brent erörterte gerade diese ihn besonders interessierende
Frage mit Dr. Hofstetter, Schwester Annemarie und Dr. Kersky, der erst mit dem
Eintreffen der Kriminalpolizei und Brents darauf aufmerksam geworden war, daß
hier in seiner unmittelbaren Umgebung etwas vorging. Kersky hatte sich die
ganze Zeit über in Labor l E aufgehalten. Er experimentierte dort mit Blut und
Blutplasma.
    Hofstetter erklärte, daß Kersky als Arzt sich auf Bluterkrankungen
spezialisiert und ein

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