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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Serviererin
angestellt gewesen. Durch Zufall hat man sie gefunden. Unsere Beamten wurden zu
einer Personenüberprüfung ins ›Blaue Paradies‹ gerufen. Elfie Sommer hatte
gegen Mitternacht ihren Dienst beendet. Sie ging weg wie immer, durch den Hinterausgang.
Dort mußte sie dann die Begegnung gehabt haben.«
    »Bisher hatte ich mit Unfällen und Morden zu tun«, bemerkte
Sachtier leise. »Das war auch nicht gerade schön. Aber ich wußte wenigstens,
woran ich war. Hier aber gehe ich über Sumpf. Sehen Sie her!« Er schob das
lange, weichgewellte Haar zurück. Zwei häßliche Wunden, die eine blauschwarze
Färbung angenommen hatten, befanden sich am Hals.
    Es war der Gebißabdruck eines Vampirs.
    Larry sah ihn sich genau an. »Wer hat die Diagnose gestellt?«
fragte er.
    »Zwei Ärzte unabhängig voneinander. Dr. Hofstetter, Chefarzt und
Leiter der Hofstetter-Klinik, und sein Mitarbeiter Dr. Rolf Kersky.«
     
    ●
     
    X-RAY-3 fand Sachtiers Idee gut, nach Einbruch der Dunkelheit
einen Beobachter hier zurückzulassen, um die Wiederbelebung des Vampirs zu
verfolgen und danach Maßnahmen zu treffen.
    Larry wollte diesen Beobachtungsposten übernehmen.
    Seine Überlegungen liefen auf folgendes hinaus: wenn feststand,
daß bei bisher zu Vampiren gewordenen Menschen innerhalb von drei Tagen nach
Eintritt des Todes die Herzen gestohlen wurden, dann konnte man von der
Überlegung ausgehen, daß es dem Phantom, das die Wiener Polizei jagte, darauf
ankam, unter allen Umständen in den Besitz dieser Vampirherzen zu gelangen. In
diesem Fall konnte die Untote, Elfie Sommer, als Köder fungieren und den
Vampir-Killer möglicherweise anlocken.
     
    ●
     
    In der Hofstetter-Klinik nahm alles seinen normalen Lauf.
    Und doch sollte dieser gewittrige Nachmittag eine neue Nuance in
das makabre Geschehen bringen, wegen dem Larry Brent aus New York gekommen war.
    Der Regen prasselte vom Himmel und klatschte wie aus Eimern gegossen
gegen die Fenster des Krankenhauses.
    Draußen schien es Nacht geworden zu sein. Eine dichte Wolkendecke
hing über der Stadt, und ein heftiger Wind peitschte den Regen vor sich her,
riß im Blattwerk der Bäume und fetzte Blätter und Zweige davon.
    Dieser dunkle, gewittrige Nachmittag trieb die Menschen von den
Gassen. Die Straßen in Wien und Umgebung waren menschenleer, die Busse blieben
stehen, weil die Regenflut, die vom Himmel rauschte, so dicht war.
    Durch den Gang zur Inneren Abteilung ging Dr. Walter Hofstetter.
Er war ein schlanker, großgewachsener Mann mit schwarzem, gescheiteltem Haar,
energischem Kinn und fliehender Stirn. Es war eine glatte, faltenlose Stirn,
unter der zwei schwarze Augen schimmerten. Hofstetter war ein hervorragender
Chirurg und ein ebenso hervorragender Geschäftsmann, der beides miteinander in
Einklang zu bringen wußte.
    Hier hinten, wo der u-förmige Anbau sich an das Hauptgebäude
anschloß, befanden sich Laborräume und die Leichenhalle, wo die Verstorbenen
bis zum Abtransport aufgebahrt lagen.
    Im Moment gab es zwei Leichen im Haus. Ein achtzigjähriger Mann,
der vor drei Stunden nach einer schweren Magen-Darmoperation verstorben war und
die neunzehnjährige Inge Merkant, die schon tot und blutleer eingeliefert
worden war.
    Bevor Dr. Hofstetter um die Gangbiegung kam, begegnete ihm
Schwester Annemarie. Die blonde, zierliche Frau mit den großen blauen Augen
trug eine in einer Plastikfolie steckende Liste in der Hand, die sie aus dem
Labor geholt hatte.
    Sie blickte darauf, als studiere sie irgendwelche Angaben.
    Erst im letzten Moment merkte sie, daß sie fast mit Dr. Hofstetter
zusammengestoßen wäre.
    »Entschuldigung«, stammelte sie. »Tag, Herr Doktor!« Sie lächelte.
    Hofstetter erwiderte dieses Lächeln. Er murmelte irgend etwas in
den Bart und antwortete nicht richtig auf den Gruß. Er war in Gedanken
versunken.
    Hofstetter näherte sich der grauen Tür, die unmittelbar in die
Leichenhalle führte.
    Schwester Annemarie ging weiter, passierte die erste gläserne
Schwingtür und sah nicht, was sich hinten in der Ecke abspielte.
    Dort stand Dr. Hofstetter vor der grauen Tür. Er drückte die
Klinke herab und versuchte, die Tür zu öffnen. Doch sie war abgeschlossen.
    Der Arzt warf einen Blick zurück und vergewisserte sich, daß sonst
niemand in der Nähe war, der ihn beobachten konnte.
    Etwas Eigenartiges geschah.
    Hofstetter trug keine Schlüssel bei sich. Er legte seine Rechte
auf die kühle, metallene Klinke, und der Riegel innen knackte, als würde er

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