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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anheimelndes Licht.
    Das Wasser stand knöchelhoch auf der Straße. Die Kanalabflüsse
konnten die Flut, die der Regen hinterlassen hatte, nicht so schnell aufnehmen.
    Brent sprang aus dem Alfa Romeo und knallte die Tür zu.
    Larry passierte die Haustür. Zwei Stufen auf einmal nehmend, jagte
er die Treppe empor.
    Irgendwie – er konnte sich nicht erklären warum – war er im
Glauben, daß die Zeit drängte. Inge Merkant war im Park des Krankenhauses
gesehen worden. Dann war sie untergetaucht Sie mußte sich irgendwo verstecken.
Dabei gab es zwei Möglichkeiten: das Haus ihrer Eltern und Reisners Unterkunft.
    Larry vermutete eher das letztere.
    Es paßte besser in seine Überlegungen. Zwar war das Bild, das er
sich von den gespenstischen und nicht erklärbaren Vorgängen zu machen
versuchte, noch ziemlich düster, aber einzelne Fakten ließen doch eine gewisse
Logik erkennen. Und wenn Larrys Überlegungen einigermaßen stimmten, schwebte
Reisner in Gefahr…
    Er hetzte über die letzte Stufe.
    Dann stand er vor der Tür. Ein einfaches graues Pappschild war mit
einem Reißbrettstift an den mittleren Querbalken der verglasten Tür angebracht.
Darauf stand der Name des Wohnungsinhabers.
    X-RAY-3 drückte auf den abgegriffenen Klingelknopf. Er hörte, wie
in dem winzigen Flur die Klingel anschlug.
    Larry wartete. Er mußte es nicht lange. Ein Geräusch war in der
Wohnung, leise quietschte eine Tür. Dann Schritte.
    »Ja, wer ist da?« fragte eine männliche Stimme. Müde, abgeschlagen…
    Larry fand es merkwürdig, daß hinter der Tür gefragt wurde, wer da
sei. Normalerweise öffnete ein Bursche in Reisners Alter einfach. Er hatte
nichts zu befürchten. Aber dieses Verhalten konnte man nicht einfach
voraussetzen. Vielleicht war es auch Reisners Angewohnheit sich zu erkundigen,
wer vor der Tür stand.
    »Mein Name ist Brent. Ich komme als Mitarbeiter der Kripo, Herr
Reisner.«
    »Kriminalpolizei?« knurrte die Stimme hinter der Tür. »Das ist ja
das neueste. Hatte ich noch nie mit zu tun. Moment, bitte!« Ein Riegel
schnappte zurück. Reisner öffnete die Tür.
    Larrys Blicke musterten den jungen Mann sofort.
    Groß, schlank, blaß. Tiefliegende Augen, langes Haar. Nicht
ungepflegt aber ein bißchen vergammelt. Das Haar war nicht gekämmt. Die
Kleidung, die Reisner trug, war zerknittert. Das wies darauf hin, daß er
gelegen, vielleicht sogar geschlafen hatte.
    Reisner trug einen dunkelroten Rollkragenpullover.
    Das alles stellte Larry mit einem einzigen Blick fest.
    »Was wollen Sie von mir, Herr Brent?«
    »Darf ich näher treten?«
    »Wenn es sein muß.« Reisner zuckte die Achseln. »Ich weiß zwar
nicht, warum, aber bitte…«
    Er roch nach Alkohol. Cognac.
    Reisners Bewegungen waren unsicher.
    »Es geht um Ihre Freundin Inge. Inge Merkant.« Larry sagte es ganz
ruhig und beobachtete dabei den Österreicher genau.
    Aber der reagierte normal. »Sie ist gestorben. Ich weiß. Heute
morgen.«
    »Wissen Sie auch woran?«
    »Nein. Wahrscheinlich ein Herzschlag. Oder Kreislaufversagen. Ich
weiß nichts Genaues.«
    Ruhe und Gemütlichkeit strahlte das Zimmer aus. Und doch
lag etwas in der Luft. Larry konnte nicht erklären, was ihn störte, aber er
spürte es. Intuitiv, Er ließ nicht in seiner Aufmerksamkeit nach. Und das war
gut so.
    Es ging alles blitzschnell.
    »Hat es hier eingeschlagen?« fragte er und sah sich um. »Weil Sie
kein Licht haben. Es ist ziemlich düster.«
    Das war es, was ihn störte.
    »Ich sitze gern im Dunkeln«, bekam er zur Antwort. »Aber wenn Sie
es wünschen, schalte ich selbstverständlich Licht ein. Schließlich kann man von
seinem Gast nicht verlangen, daß er sich mit Dämmerlicht zufrieden gibt.« Mit
diesen Worten drehte er sich um, und für einen Moment sah es wirklich so aus,
als ob er zur Tür gehen und dort auf den Schalter drücken wollte.
    Doch Peter Reisner wirbelte herum.
    Seine Faust knallte voll in Larry Brents Gesicht. Die Wucht des
Schlages warf Larrys Kopf nach hinten.
    X-RAY-3 taumelte und stieß gegen den Tisch, auf dem die
Cognacflasche stand. Glas und Flasche wackelten, aber nichts stürzte um.
    Ein Schatten löste sich hinter dem PSA-Agenten. Aus der Nische
neben dem Fenster tauchte eine Gestalt auf, die ein weißes, durchnäßtes Hemd
trug.
    Inge Merkant!
    Die schlanken Arme der Untoten legten sich blitzschnell um Larry
Brents Hals.
    X-RAY-3 aber reagierte ebenso schnell.
    Er griff nach hinten, packte den Vampir und schleuderte ihn über
sich weg.
    Inge Merkant flog

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