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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorüber.
    Hie und da waren einige Menschen zu sehen, die am Fenster guckten.
Knapp hundert Meter von dem alten Haus entfernt lief ein Ehepaar und ahnte
nicht, was hundert Schritte hinter ihm passierte.
    Unbewußt registrierte Larry einen silbermetallicfarbenen Mercedes
280 SE, der am gegenüberliegenden Straßenrand parkte und vorhin noch nicht dort
gestanden hatte.
    Das Fenster zum Fahrersitz war heruntergekurbelt, ein Mann saß
darin und schien auf jemand zu warten.
    Larry lief hinter dem Wagen entlang auf den Parkplatz zu, wo sein
Alfa Romeo abgestellt war.
    Peter Reisner jagte mit weitausholenden Schritten über die Straße.
Hinter ihm folgte Inge Merkant.
    Da ereignete sich etwas Gespenstisches.
    Sie schrie plötzlich gellend auf.
    Hart und tief bohrte sich der Pfahl in ihre Brust und zerriß ihr
das Herz. Ein Schwall von Blut sprudelte aus der zerfetzten Wunde und ergoß sich
über das weiße, zerrissene Hemd.
    Faustdick war der Pflock, der in ihrer Brust saß und ihrem
gespenstischen Untotendasein ein Ende bereitete.
     
    ●
     
    Larry hörte den Schrei.
    Peter Reisner registrierte ihn, und ungläubiges Erstaunen trat in
den Blick des Mannes.
    Er warf den Kopf herum und sah den Täter.
    Der Mann am offenen Fenster des Mercedes! Er hielt eine Armbrust
in der Hand, mit der der tödliche hölzerne Pfeil in Inge Merkants Herz abgeschossen
worden war!
     
    ●
     
    Der silbermetallicfarbene SE machte einen Satz nach vorn. Der
Fahrer riß den Wagen in die Seitenstraße, wo das andere Ende des Parkplatzes
mündete.
    Alles, was sich jetzt ereignete, war das Werk von weniger als
einer Minute.
    Der Fahrer des Mercedes trat auf die Bremse. Er riß die Tür zum
Gehweg auf.
    Das Innenlicht ging an. »Mister Brent! Sohneil! Hierher!« rief der
Mann hinter dem Steuer.
    Larry blickte in ein verschwitztes, aufgeregtes Gesicht und
erkannte den Todesschützen. Es war Dr. Rolf Kersky!
     
    ●
     
    Es blieb keine Zeit, Fragen zu stellen.
    Die Menschen an den Fenstern waren wie erstarrt. Sie sahen die
Tote in dem von ihr gesaugten Blut vor der Haustür des Hauses Nr. 48 liegen.
    Die Menschen, die Zeuge dieses grauenvollen Vorgangs geworden
waren, begriffen nicht, worum es ging.
    Ein Mord war geschehen. Ein schrecklicher Mord! Dies war die
Meinung der Beobachter, und mehrere Zeugen gleichzeitig stürzten zu den
Telefonen, um die Polizei zu verständigen.
    In dieser Zeit war auch der dunkle Wagen heran, der scheinbar
zufällig vom anderen Ende der Straße gekommen war.
    Die Tür flog auf.
    Reisner stand wie erstarrt. Dann löste er sich aus dem Bann und
schien einem lautlosen Ruf zu folgen als er auf dem Absatz kehrt machte und auf
den mit Quietschenden Bremsen stehenbleibenden Wagen zueilte und in dem Auto
verschwand, das augenblicklich wieder startete.
    Der viertürige, schwarze amerikanische Straßenkreuzer fuhr los mit
verlöschenden Scheinwerfern und quietschenden Pneus.
    Er raste das andere Ende der Straße hoch…
    Trotz der sich überstürzenden Ereignisse funktionierte Larry
Brents Auffassungsgabe noch.
    Der schwarze Chevrolet hatte den Vampir Peter Reisner aufgenommen.
    Der Wagen passierte die Straßenkreuzung, und X-RAY-3 erkannte, daß
noch mehr Menschen im Auto saßen.
    Menschen?
    Nein, Vampire!
    Ein bleiches Gesicht, von einer Flut dunkler Haare umrahmt
leuchtete hinter dem Rückfenster des davonjagenden Chevis.
    Larry glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.
    Die Frau auf dem Hintersitz war niemand anders als Elfie Sommer,
die Tote aus der speziell gesicherten Kammer des Städtischen
Leichenschauhauses!
     
    ●
     
    Larry warf sich auf den Sitz neben Dr. Kersky. »Folgen Sie dem
Chevrolet! Schnell! Und dann sind Sie mir eine Erklärung schuldig, auf die ich
schon gespannt bin.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Kersky mit rauher Stimme. Die
dunklen Augen unter seinen buschigen Brauen funkelten. Er riß das Steuer seines
Mercedes herum, gab Gas und jagte die Straße hoch, die auch der schwarze
amerikanische Straßenkreuzer gefahren war. »Ich wußte nicht, daß auch Reisner«,
sagte er unvermittelt, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Sonst hätte
ich noch mal abgedrückt. Ich wußte nur von Inge Merkant mit Sicherheit, was los
mit ihr war.«
    Es war Kersky nicht möglich, den schwarzen Chevrolet zu verfolgen.
Der Wagen verschwand in einer engen Gasse.
    Unverrichteter Dinge kurvte der Arzt noch durch einige Straßen und
Gassen. Sie passierten Plätze in Wien, die Larry noch nie zuvor gesehen

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