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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war es in meinem eigenen Haus zu einem solch makabren
und rätselhaften Vorfall gekommen. Ich tat zwei Dinge: ich gab Viola eine
Bluttransfusion, und ich schnitzte in der gleichen Nacht noch den ersten Holzpfahl.
Ich wußte: wer immer auch mein Leben und das meiner Frau vernichten wollte,
mußte wiederkommen. Das Blut, das Viola fehlte, ersetzte ich ihr. Sie fühlte
sich weiterhin schwach. Ich verlangte von ihr die nächste Zeit im Bett zu
bleiben, und ich versprach ihr, daß die körperliche Schwäche, die sie
durchmache, nur vorübergehend sei. Ich schwieg über das Vorkommnis, das sie
offensichtlich vergessen hatte. Seltsamerweise redete sie wie im Fieber, doch
dann hin und wieder davon, daß sie das Gefühl habe, von einem Vampir ausgesaugt
zu werden. Tagsüber fühle sie sich müde und elend, abends würde sie am liebsten
ihr Bett verlassen. Sie war in eine verflixte Lage geraten. Es stimmte! Den
Vampir gab es. Ich entfernte alle Spiegel in ihrer Reichweite, um zu
verhindern, daß sie sich darin betrachten konnte und vielleicht die Bißwunde
feststellte. Die Zeit, die ich in der Klinik sein mußte, verlegte ich nun
ausschließlich auf den Tag. Ich wußte, daß bei Helligkeit nichts passierte, was
mir Viola nahm. Aber abends mußte ich unbedingt hier sein. Ich ging schon früh
weg und übernahm praktisch die Stelle unseres Hausmädchens, dasbis um
sechs Uhr bleibt, um die Wohnung in Ordnung zu halten. Das Mädchen ahnt nicht,
was für eine Krankheit Viola hat. Sie darf auch nicht an ihr Bett. Es ist auch
nicht nötig. Es soll nur ständig jemand um meine Frau herum sein, damit ich
jederzeit über besondere Ereignisse unterrichtet bin.«
    Er griff wieder nach seinem Glas. Ohne ihn zu unterbrechen, hatte
Larry zugehört. Es gab da eine Menge Fragen, aber er stellte sie nicht.
    Kersky fuhr fort: »Nach meiner Ankunft abends inspiziere ich das
Haus und sehe nach meiner Frau. Oft ist sie dann schon bei sich. Die
Bluttransfusionen sorgen dafür, daß ich sie am Leben halte. Sie sind die
Garantie dafür, daß der unheimliche Besucher sie nicht mitnehmen kann oder sie
ihm nicht nachfolgt. Ich habe noch immer die Hoffnung, daß die Transfusionen
Viola retten.« Seine Stimme klang leise. »Ich muß ihr allerdings fast täglich
welche geben, Mister Brent. Wie durch Zauberei verschwindet fast alles Blut,
das ich ergänze, wieder aus ihrem Körper. Nacht für Nacht aber halte ich das
Haus unter Kontrolle. Ich behaupte, ich müsse abends noch mal weg, zu
Privatpatienten. Das war früher schon so, das ist nichts Neues für Viola. Aber
in Wirklichkeit halte ich mich in der Nähe des Hauses auf und kontrolliere
Haustür und Fenster, hinter denen Viola schläft. Ich habe die Armbrust immer
dabei. Wenn der Vampir wiederkommt, werde ich ihn töten! Das allein kann Violas
Rettung sein.« Er wischte sich mit dem Handrücken über seine schweißnasse
Stirn.
    Kersky erhob sich und bat Larry, mit ihm zu kommen. Der Arzt legte
seine Hand auf die Türklinke. Ehe er sie herabdrückte, meinte er: »Gestern
abend – auch das möchte ich nicht unerwähnt lassen – ist wieder etwas
Merkwürdiges passiert, Mister Brent. Genaugenommen war es in der letzten Nacht.
Ich lag draußen wieder auf der Lauer. Das Fenster zu Violas Schlafzimmer war
nur geklappt. Der Raum liegt im ersten Stock, es ist unmöglich, daß ein Mensch
dort eindringen kann. Und doch muß es in der Zeit, während ich aus dem Haus
ging und meinen Posten bezog, passiert sein.«
    »Und Ihnen ist überhaupt nichts aufgefallen?«
    »Nein.«
    Sie gingen hinaus auf den großzügig eingerichteten Flur. Ein
wertvoller persischer Läufer bedeckte den Fußboden. Hier oben führte der Flur
auf eine Art Galerie, von der aus man hinunter in den geräumigen Empfangsraum
blicken konnte, der runde fünfzig Quadratmeter maß.
    Dr. Kersky und Larry Brent schritten zum anderen Ende der Galerie.
Hier lagen die Toiletten, das luxuriöse Bad, die Schlafzimmer und der
Ankleideraum.
    Wohn– und Intimbereich waren geschickt voneinander getrennt.
    Das Schlafzimmer war mit Gefühl und Geschmack eingerichtet. Es
hatte etwas Verspieltes an sich. Große, wallende Vorhänge mit rosaroten
Rüschen. In der Ecke ein riesiger Frisiertisch mit einer Batterie von
kosmetischen Artikeln, die in buntschillernden Flaschen aufbewahrt wurden.
Davor ein Flauschsessel, dessen langes Fell den dicken Teppichboden berührte.
    Die Balkontür war verschlossen und der Rolladen fest
heruntergelassen. Die Schmalseite des langen,

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