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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stand.
    Die Schubladen waren alle verschlossen.
    Die oberste schloß er rasch auf, griff nach der Waffe, die darin
lag, und lud sie schnell durch.
    Er schob sie in seine Hosentasche und ging dann schnell durch den
Korridor zur Haustür.
    Sachtier öffnete.
    Er war auf einen Überfall vorbereitet und war hellwach.
    Vor ihm stand ein Mann, etwa einsachtzig groß, das Haar streng
gescheitelt. Er hatte das Gebaren eines Vertreters an sich.
    »Ich bin Kasparek«, sagte der Fremde. Seine Stimme klang ruhig und
war sogar sympathisch.
    »Treten Sie näher. Herr Kasparek.« Anton Sachtier ging einen
Schritt zur Seite und ließ seinen Gast herein.
    Sie gingen gemeinsam in das Wohnzimmer mit der Arbeitsecke.
    »Sie wollten mit mir ein Geschäft besprechen«, begann der
Kommissar.
    Vor wenigen Minuten noch todmüde, war er nun voll gespannter
Aufmerksamkeit. Der Österreicher kam um den Tisch herum und bot seinem Besucher
einen Platz an. Doch Kasparek wollte sich nicht setzen.
    »Es dauerte nicht lange, da lohnt es nicht, daß ich Platz nehme.
Kommissar. Nehmen Sie alle Anordnungen zurück.«
    »Hm«. Sachtier nickte. »Und Sie sind überzeugt davon, daß ich
sofort ›ja‹ zu allem sage?«
    Der Kommissar musterte sein Gegenüber eingehend. In Kaspareks
Augen glitzerte es. Sachtier hatte nicht den Eindruck, es mit einem
Wahnsinnigen zu tun zu haben. Aber da konnte man sich sohlecht festlegen. Er
kannte den Mann erst drei Minuten, und nicht jedem Verrückten sah man seine
Geistesgestörtheit sofort an.
    »Ja, das erwarte ich, Kommissar! Sie können gar nicht anders… Ich
habe Ihnen bereits vorhin angedeutet, daß Sie dadurch Ihr Leben retten. Und das
ist es Ihnen doch wert?«
    »Das sollte man glauben.«
    Kasparek drehte dem Hausherrn noch immer den Rücken zu und starrte
auf die Straße hinunter. »Ich glaube fast, Sie nehmen mich nicht ernst,
Kommissar«, bemerkte er mit scharfer Stimme. »Aber das interessiert mich nicht.
Ich verlasse mich auf Sie.«
    Damit drehte er sich um.
    Sachtier zuckte die Achseln. Er saß im Sessel, etwas
zurückgelehnt, die Hände locker auf den Seitenteilen liegend. »Ich kann mit dem
Geschäft nichts anfangen, verstehen Sie! Wieso habe ich die Gewißheit, daß Sie
sich wirklich an Ihr Versprechen halten, wenn ich meine Anordnungen
zurücknehme? Ich sehe den Grund nicht ein, weshalb ich einfach ins Blaue hinein
alles befolgen soll. Ich muß auch einen Beweis dafür haben, daß Sie tatsächlich
Ihr Wort halten.«
    Kasparek lächelte. »Warum? Sie begreifen das ›Warum‹ nicht. Schön!
Können Sie mir zum Beispiel sagen, warum sich das Bild an der Wand dreht?«
    Die Frage paßte überhaupt nicht hierher und beweist Sachtiers
Annahme, daß er es wirklich mit einem Geisteskranken zu tun hatte.
    Er lächelte nicht und behandelte den merkwürdigen Besucher auch
nicht von oben herab, um keinen falschen Eindruck zu erwecken. Aber er richtete
seine Augen auf die Wand gegenüber, wo auch Kasparek hinblickte.
    Eine eiskalte Hand schien Sachtiers Nacken zu umspannen.
    An der Wand, dem Schreibtisch gegenüber, hing das Hochzeitsbild.
Das Bild drehte sich am Haken im Kreis, als würde eine unsichtbare Hand es
herumwirbeln!
    Er riß die Augen auf.
    Das Bild drehte sich noch immer. Dann wurde die kreisende Bewegung
langsamer. Das Bild schwang aus.
    Sachtier saß da wie vom Blitz getroffen.
    Kasparek reagierte eiskalt: »Warum hat es sich gedreht,
Kommissar?«
    »Ich weiß nicht… ich…« Anton Sachtier hatte es die Sprache
verschlagen.
    »loh weiß es! Aber Sie müssen schon selbst damit fertig werden.
Lassen Sie es sich durch den Kopf gehen! Heute nacht wird einiges in Wien
passieren… Menschen werden zu Vampiren werden. Menschen werden sterben. Lassen
Sie nicht zu, daß diese Menschen festgehalten werden! Sie müssen in die Erde
kommen, in ihre Särge, nicht in eine verschlossene Kühlkammer. Kommissar.«
Kasparek deutete auf die Straße hinunter. »Sehen Sie da vorn die
Straßenlaterne, gleich die erste an der Ecke?«
    Anton Sachtier atmete schwer. Sein Blick klebte noch immer an dem
Hochzeitsbild, das ihn und seine Frau nach der Trauung zeigte. Jetzt hing es
still und schien sich nie im Kreis gedreht zu haben.
    »Die Straßenlaterne?« sagte er stockend. »Ja, ich weiß. Ich kann
sie von hier aus nicht sehen, ich weiß, wo sie steht.«
    »Ich werde jetzt gehen, Kommissar. Zum Zeichen dafür, daß Sie
erkennen, wie ernst ich es meine, wird diese Laterne kurz nach meinem Davongehen
verlöschen, ohne daß

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