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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dreiteiligen Fensters war
aufgeklappt.
    Ein frischer Luftstrom drang ständig in das nach einem angenehmen
Parfüm riechende Zimmer.
    Viola Kersky lag wie eine schöne, große Puppe in ihrem Bett. Das
lange, schwarze Haar rahmte ein ausgesprochen liebliches Gesicht. Die Lippen
waren leicht gerötet, ebenso die Wangen.
    Die langen, seidigen Augenwimpern waren pechschwarz. Viola Kersky
hatte die Augen geschlossen.
    Der Arzt lächelte glücklich. »Sie hat wieder etwas Farbe
angenommen«, flüsterte er. »Ein gutes Zeichen.«
    Er ging zu ihr ans Bett. Wortlos hielt Larry sich an seiner Seite.
    Ohne einen Ton zu sagen, streifte Kersky das lange Haar seiner
Frau nach hinten, so daß der Hals frei lag.
    Auf der weißen, makellosen Haut zeigten sich die verkrusteten
Bißspuren.
    Larry sah sie sich genau an. Er wollte etwas sagen. Da wurden sie
beide durch ein Geräusch erschreckt.
    Ein Gegenstand flog gegen das Fenster…
    Larry reagierte eine Sekunde schneller als Dr. Kersky, obwohl der Österreicher
keineswegs langsam war.
    Wie ein Blitz sauste Larry ans Fenster. Er riß den Vorhang zurück.
    Er sah gerade noch einen kleinen dunklen Vogel der wie ein
Schatten zurückprallte.
    Und Larry sah noch etwas. Rund um das Fenster – sowohl innen als
auch außen – waren dicke Knoblauchgirlanden befestigt.
    »Ein Vogel, er wurde durch das Loch angelockt«, sagte Kersky.
    Larry schüttelte den Kopf. »Es war eine Fledermaus! Ich hab’ es
ganz deutlich gesehen…«
    Die Blicke der beiden Männer begegneten sich.
    »Eine Fledermaus?« fragte Dr. Kersky erstaunt, und sein Gesicht
wurde bleich. »Aber man sagt…« Er sprach nicht zu Ende.
    X-RAY-3 nickte. »Man sagt, daß der Herr der Vampire sich in eine
Fledermaus verwandeln kann!«
    »Das sagte man von Dracula. Denken Sie, daß er vielleicht
zurückgekommen ist? Es gibt Anmerkungen in ernst zu nehmenden Büchern, wonach
er angeblich nie ausgelöscht werden konnte.«
    »Das kann nicht ganz stimmen«, erwiderte Larry, der an seine
Begegnung mit dem leibhaftigen Dracula dachte. »Dracula kann wiederkommen,
richtig. Es hängt damit zusammen, ob es gelungen ist zu verhindern, daß sein
geheimnisvolles einmaliges Blut wieder in die Adern eines lebenden Zeitgenossen
gerät, Doktor.« Während Larry sprach, stand er am Fenster und ließ den Blick
über die Straße, am Waldrand entlang und zur Laterne schweifen. »Abgesehen von
Dracula kann hier gesondert ein Fall auftreten, der nichts, aber auch gar
nichts mit dem Fürsten der Vampire zu tun hat. Doktor. Die Vorgänge weisen auf
etwas ganz Eigenartiges hin. Wir erkennen es in Umrissen, aber das ist eben
nicht genug. Wir müssen mehr, wir müssen alles herausfinden wollen wir auch nur
eine geringe Chance haben, das Furchtbare zu unterbinden! Vampire können zu
Fledermäusen werden.«
    Kersky leckte sich über die Lippen.
    »Aber die Girlanden. Mister Brent. Knoblauch! Ein Abwehrmittel
gegen Vampire.«
    »Nach dem, was wir wissen oder zu wissen glauben, ja. Aber wir
haben es mit Vampiren und Vampirmorden zu tun, wie es sie in dieser Form noch
nicht gegeben hat, Doktor. Die Fledermaus kann es gewesen sein«, murmelte
Larry.
    Sein Gesicht war ernst. Sie sprachen beide leise miteinander,
damit Viola Kersky, falls sie aus dem Schlaf erwachte, nicht Zeuge des
Gesprächs wurde. »Aber das könnten wir herausfinden«, fügte er unvermittelt
hinzu.
    Es war alles ganz einfach: Kersky sollte das Haus wie gestern
abend verlassen. Doch diesmal würde Viola nicht ohne Aufsicht sein. X-RAY-3
wollte sich ganz in ihrer Nähe verstecken und sie bewachen. Wer immer auch in
die Wohnung eindrang, diesmal mußte er mit einem Gegner rechnen!
     
    ●
     
    Kommissar Anton Sachtier war schon nach kurzem Aufenthalt nach
stationärer Behandlung wieder entlassen worden.
    Er ließ es sich nicht nehmen, noch mal in sein Büro zu fahren.
Hier wurde er unter anderem auch über die Ergebnisse der Streifenfahrt jener Beamten
unterrichtet, die den schwarzen Chevrolet in der Hirschenstube oben
sichergestellt hatten.
    Normalerweise hätte Sachtier von diesen Dingen nur beiläufig und
am nächsten Tag gehört. Doch er wurde offiziell unterrichtet. Sobald irgend
etwas Mysteriöses geschah, bestand Mitteilungspflicht an Sachtier. In seinen
Händen liefen alle Fäden zusammen, um die geheimnisvollen Vorgänge, wie sie
derzeit in Wien an der Tagesordnung waren, zu erkennen und schnell zu erfassen.
Jede Kleinigkeit konnte von Wichtigkeit sein.
    Und mit dem Chevrolet war auch etwas

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