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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach, was mit Zeno los ist."
    „Mit dem ist nichts los. Da gehe ich jede Wette ein", erwiderte der Petraczer doppeldeutig. Dann eilte er dem Ingenieur nach, legte ihm die Hand auf die Schulter und schlug ihm freundlich grinsend vor: „Und von jetzt an sind wir Freunde, nicht wahr? Wir werden auf Tritte gegen das Schienbein verzichten - oder?"
    „Selbstverständlich", entgegnete der Raytaner und blickte ängstlich zu dem Echsenwesen auf.
     
    5.
     
    Rhodan und der Accalaurie saßen regungslos in der Zentrale und beobachteten die Ortungsgeräte. Bis auf wenige lebensnotwendige Ausnahmen waren alle Energieverzehrer an Bord ausgeschaltet worden. Eine geringe Reststrahlung ließ sich dennoch nicht vermeiden.
    Nichts durchbrach die Stille in dem Raum. Lautlos entwickelte sich das Geschehen vor ihren Augen. Sie verfolgten auf den Bildschirmen, wie die ROTAP langsam an dem Riesenplaneten vorbeizog. Sie blieb in einer Entfernung von etwa einer Lichtminute auf einer kurzfristigen Warteposition und entfernte sich dann allmählich wieder von ihnen.
    Unter normalen Umständen hätten sie damit rechnen müssen, geortet zu werden, aber an Bord des Flaggschiffes herrschten keine „normalen Umstände". Die Raytaner standen noch immer unter der Einwirkung des Schocks, und es würde noch lange dauern, bis sie sich daraus lösen konnten.
    Rhodan wußte, daß er nur aus diesem Grund eine Chance hatte, diese Situation lebend zu überstehen. Als Beweis dafür sah er an, daß die ROTAP allein erschienen war. Es war Heltamosch noch nicht gelungen, auch die Offiziere und Mannschaften der anderen Expeditionsschiffe aufzurütteln und die Kampfeinheiten einsatzfähig zu machen.
    Die Distanz zwischen den beiden Raumschiffen wuchs.
    Bald geriet die ROTAP aus dem Ortungsbereich des Beiboots, weil sich zunächst Trümmerstücke und später der Planet zwischen sie schoben.
    „Hoffen wir, daß sie nicht auf den Gedanken kommen, noch einmal hier nachzusehen", sagte Zeno.
    „Das werden sie ganz sicher tun, wenn sie uns nicht auf den anderen Planeten gefunden haben."
    „Bis dahin müssen wir es geschafft haben."
    Rhodan nickte zuversichtlich.
    Eine weitere Stunde verstrich. Sie wußten nicht, wo das Flaggschiff sich befand. Sie konnten nur vermuten, daß es die anderen Planeten des Sonnensystems unter die Lupe nahm.
    „Es ist soweit", sagte der Petraczer. „Wir können starten."
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den großen Bildschirm, auf dem die Oberfläche des Planeten deutlich zu erkennen war.
    Das Beiboot bewegte sich auf einer so niedrigen Kreisbahn, daß sie den Raumkörper nicht in seiner ganzen Größe überblicken konnten. Direkt unter ihnen färbten sich die Wolken feuerrot. Ein Vulkanausbruch von unvorstellbaren Ausmaßen erschütterte die Welt. Ein ovaler Fleck von etwa zweihundert Kilometern Durchmesser entstand.
    „Sobald wir beschleunigen, werden wir von der ROTAP erfaßt", sagte Rhodan. „Jetzt kommt es also darauf an. Sind Sie sicher, daß die Positronik uns nicht abermals im Stich läßt?"
    „Ganz sicher", antwortete der Raytaner. „Ich wußte schon vorher, als wir noch an Bord der ROTAP waren, wo der Fehler lag. Ich wollte ihn beheben, als ich von dem Echsenmann überrascht und niedergeschlagen wurde. Wäre das nicht geschehen, dann wäre alles nicht passiert."
    „Ich verlasse mich auf Sie", sagte Rhodan.
    Gayt-Coor setzte sich in den Sessel des Kommandanten. Seine sechsfingerigen Hände glitten wie suchend über die Tastatur des Instrumentenpultes. Der Antrieb des Schiffes erwachte. Das Notlicht erlosch, und das Hauptlicht flammte auf. Überall auf den Instrumententafeln begannen die Lämpchen wieder zu leuchten.
    Das Schiff erwachte zu neuem Leben.
    Vorsichtig manövrierte der Petraczer es aus den Trümmern heraus. Obwohl er wußte, daß in diesen Sekunden die Alarmsirenen an Bord der ROTAP aufheulten, ließ er sich Zeit, denn sie konnten sich jetzt keinen Fehler mehr leisten.
    Dann endlich war das Beiboot frei.
    Gayt-Coor beschleunigte sofort mit Höchstwerten und zog den Raumer in einer weiten Kurve aus der Umlaufbahn und dem Anziehungsbereich des Planeten heraus.
    „Da ist die ROTAP", rief Zeno. Er deutete auf die Bildschirme.
    Das Flaggschiff stand jenseits der roten Sonne. Die Instrumente zeigten eindeutig an, daß sie bereits geortet worden waren.
    Unmittelbar darauf blitzte es bei der ROTAP auf, und sonnenhelle Energiestrahlen zuckten an dem Beiboot vorbei.
    Aber sie hätten selbst dann wenig Schaden

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