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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angerichtet, wenn sie getroffen hätten. Die Entfernung zwischen den beiden Raumschiffen war zu groß, und sie wuchs im Augenblick noch zugunsten des Beibootes an. Rhodan wußte jedoch, daß sich das sehr schnell ändern würde, denn das Flaggschiff verfügte über die größeren Beschleunigungsreserven.
    „Tempo, Gayt-Coor", drängte er.
    „Ich hole alles heraus, was drin ist, Toraschtyn."
    „Noch nicht alles, Gayt-Coor."
    „Wir können das Triebwerk nicht noch mehr belasten."
    „Wir müssen."
    Der Petraczer blickte ihn kurz an. Dann schob seine Hand den Beschleunigungshebel noch weiter nach vorn. Alarmsirenen heulten augenblicklich auf, und Blinkleuchten warnten. Schnell wanderten die Zeiger der Instrumente auf die roten Felder zu.
    „Hören Sie auf", rief der Ingenieur. „Es reißt uns auseinander."
    Das Echsenwesen überhörte den Rat. Es achtete nur auf Toraschtyn. Erst als dieser ihm ein Zeichen gab, zog er den Hebel zurück, aber die Sirenen verstummten nicht.
    „Das war zuviel", sagte der Ingenieur stöhnend.
    „Umschalten auf Lineartriebwerk", befahl Rhodan.
    Wieder feuerte Heltamosch auf das Beiboot. Die Schutzschirme erhellten sich schlagartig. Mehrere Feldprojektoren fielen aus, und abermals zeigte die Schiffspositronik das nahe Ende an.
    Dann aber ging das Beiboot zum überlichtschnellen Flug über und entzog sich damit der ROTAP. Sofort fielen die Anzeigen auf Normal beziehungsweise Nullwerte zurück.
    „Sie haben das Beiboot ruiniert", stellte der Raytaner verbittert fest.
    Rhodan erhob sich.
    „Vielleicht", entgegnete er, „aber das soll uns nicht mehr interessieren. Wir benötigen nur noch das Lineartriebwerk und eine geringe Restleistung für die Verzögerung, wenn wir unser Ziel erreicht haben."
    „Meinst du nicht, daß Heltamosch errät, wohin wir uns wenden?
    °' fragte Zeno.
    „Das ist möglich", gab Rhodan zu. „Wir werden es sehr bald merken."
    Der Raytaner verließ die Zentrale. Er wollte sich duschen und erfrischen.
    Als er an den Ausrüstungsschränken vorbeikam, vernahm er ein leises Stöhnen. Verdutzt blieb er stehen und sah sich suchend um. Dann begriff er. Eilig öffnete er einen Schrank. Vor ihm hing der Kommandant, der geblendet die Augen zusammenkniff.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte er betroffen.
    „Frage nicht lange, sondern mach mich frei", befahl der Offizier.
    Der Ingenieur wollte dieser Order gerade nachkommen, als der Petraczer von hinten an ihn herantrat.
    „Du bist doch ein verdammt neugieriges Luder", sagte er.
    „Allmählich reicht es mir."
    Erschrocken stieß ihm der Raytaner den Fuß gegen das Schienbein, aber Gayt-Coor schüttelte den Kopf.
    „Jetzt muß ich mich nicht verstellen, Freundchen", erklärte er unbeeindruckt. „Wenn du mir weh tun willst, dann mußt du schon kräftiger zuschlagen. Etwa so!"
    Seine Faust fuhr dem Ingenieur gegen das Kinn und erzielte volle Wirkung. Ächzend sank der Raytaner zusammen.
    Gayt-Coor nahm ihn und verstaute ihn in einem Raumanzug, wobei er darauf verzichtete, die Funkeinrichtung zu zerstören.
    Das war nicht mehr notwendig.
     
    *
     
    Die letzten Minuten liefen ab.
    Rhodan, Zeno und der Petraczer befanden sich in der Zentrale.
    Der Terraner überprüfte die Funkeinrichtungen des Beiboots, während Gayt-Coor damit beschäftigt war, alle Vorbereitungen für den unterlichtschnellen Flug zu treffen.
    „Jetzt wird sich ja zeigen, ob Heltamosch den gleichen Gedanken gehabt hat", sagte Zeno. „Und ob er es geschafft hat, die ROTAP schneller hierher zu bringen, als wir das Beiboot."
    Weder Rhodan noch das Echsenwesen antworteten.
    Sie warteten schweigend, bis das Beiboot in das Normal-Kontinuum zurückkehrte, und das „Mord-System" vor ihnen lag.
    Als sie die gelblichweiße Sonne mit den zehn Planeten sahen, begannen sie sofort damit, den Raum vor dem Sonnensystem nach Raumschiffen zu durchforschen. Sekunden später wußte Rhodan, daß seine geheimen Befürchtungen sich nicht bewahrheitet hatten. Er kannte Heltamosch als einen klugen und weit vorausdenkenden Mann. So wäre es nicht ausgeschlossen gewesen, daß der Raytaner ihm hier mit dem Großteil seiner Flotte eine Falle gestellt hätte.
    Das Beiboot ortete jedoch kein einziges Raumschiff.
    Es raste mit einer Geschwindigkeit, die nur wenig unter der des Lichtes lag, auf den Hypertransschirm zu.
    Rhodan schaltete die Funkgeräte ein und wandte sich an das gigantische Robotgehirn auf dem vierten Planeten.
    „Hier spricht Perry Rhodan, der Großadministrator

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