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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unüberwindlichen Hypertransschirm.
    Mit keinem Mittel konnte er diesen Schutzschirm durchbrechen.
    Es wäre absolut sinnlos gewesen, mit Waffengewalt auf ihn einzudringen. Keine Bombe und kein Energiestrahl hätten den vierten Planeten erreicht.
    Heltamosch wußte nicht, was er tun sollte.
    Er war darüber informiert, daß auf Penorok 140.000 robotgesteuerte Großkampfraumschiffe standen, die jederzeit einsatzbereit waren. Seit Jahrzehntausenden wurden sie von einer Millionenschar von Robotern gewartet und startklar gehalten.
    Plante Toraschtyn, diese 140.000 Raumschiffe an sich zu bringen?
    Heltamosch konnte es sich nicht vorstellen, denn damit hätte das Ceynach-Gehirn seiner Meinung nach nichts gewonnen. Er brauchte nicht zu fürchten, von ihm angegriffen zu werden, denn Toraschtyns Absicht war es doch, ihn und die von ihm regierten Völker zu retten.
    Der Raytscha ließ sich grübelnd in seinen Sessel sinken.
    Toraschtyns Handlungsweise blieb ihm absolut unverständlich.
    Flüchtig kam ihm der Gedanke, es könne ihm ausschließlich darum gegangen sein, sein eigenes Leben zu retten, aber er verwarf ihn sofort wieder. Es war niemals die Rede davon gewesen, daß Toraschtyn sich dem freiwilligen Massensterben anschließen sollte. Ihm hätte es freigestanden, die Galaxis Naupaum zu verlassen.
    Warum hatte er davon nicht ein einziges Mal gesprochen?
    Es lag doch in seiner Mentalität, bestehende Probleme offen anzugeben und auf keinerlei Tabus Rücksicht zu nehmen.
    Heltamosch sprang auf. Er hielt es nicht im Sessel aus.
    Noch niemals zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt: Irgendwie war es ihm immer gelungen, die Pläne seiner Gegner zu erraten oder zu erahnen. Jetzt aber wußte er nichts.
    Plötzlich blieb er stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen.
    Sein Kopf fuhr herum, und seine Augen richteten sich auf den schimmernden Punkt auf dem Hauptbildschirm, auf den Planeten Penorok.
    War es nicht möglich, daß Toraschtyn wirklich nur die 140 000 Großkampfschiffe für sich gewinnen wollte, um mit ihnen nach Naupaum zurückzukehren und mit ihrer Hilfe die Macht über die Galaxis an sich zu reißen, nachdem er, Heltamosch, mit seiner Expeditionsflotte freiwillig in den Tod gegangen war?
    „Nein", sagte er so laut, daß seine Offiziere ihn hören konnten.
    Sie wandten sich ihm überrascht zu. „Nein, das wäre völlig unlogisch. Was hätte er davon? Er will ja gar nicht in Naupaum bleiben, sondern in seine Milchstraße zurückkehren."
    Dabei aber konnte ihm politische Macht über ein Riesenreich wie das Naupaumsche Raytschat nur wenig helfen.
    Heltamosch verließ die Hauptleitzentrale.
    Er wollte allein sein. Niemand brauchte zu sehen, in welche Krise ihn das Verhalten des Ceynach-Gehirns gebracht hatte.
     
    *
     
    Das Beiboot sank in die Lufthülle des vierten Planeten. Die drei Freunde hatten diese Welt schon einmal besucht. Nur knapp vier Wochen waren seitdem verstrichen. Nichts hatte sich verändert.
    Das war auch nicht zu erwarten gewesen.
    Rhodan beobachtete die Bildschirme, als das Schiff einen Raumhafen überquerte, der sich einige hundert Kilometer nördlich der Äquatorlinie befand. Etwa zweihundert Großkampfschiffe standen darauf. Sie wurden von einem Heer von Spezialrobotern gepflegt und gewartet.
    „Nun könnte der Herr dieser Welt sich endlich melden", sagte Gayt-Coor.
    „Vielleicht schläft er gerade", bemerkte Zeno.
    „Schlafen Roboter?" fragte der Petraczer. „He, Accalaurie, du willst mich auf den Arm nehmen."
    Zeno antwortete nicht. Er wußte, daß Gayt-Coor das auch gar nicht erwartete. Auch er wendete seine Blicke nicht von den Bildschirmen ab. Das Echsenwesen, das im Sessel des Kommandanten saß und das Beiboot flog, sah Rhodan an.
    „Wo landen wir, Toraschtyn?"
    Der Terraner zuckte mit den Schultern. Er konnte Gayt-Coor nicht sagen, wohin sie sich wenden sollten. Sie mußten sich mit dem Beiboot treiben lassen, bis das Robotgehirn wieder von sich hören ließ und ihnen neue Anweisungen gab.
    Eine weitgehend verfallene Großstadt tauchte am Horizont auf.
    Sie lag mitten in einer steppenartigen Landschaft, in der es nur wenige Vegetationsinseln gab. Sie wurde durch hoch aufragende Berge begrenzt, die stark verwittert waren, aber kaum Pflanzenbewuchs zeigten.
    Gayt-Coor ließ das Beiboot noch tiefer abfallen, so daß sie die Bauten der Stadt besser erkennen konnten. Viele schienen aus einem weißlichen Metall oder einem metallähnlichen Material hergestellt worden zu sein. Eine klare

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