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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fieberhaft arbeitete.
    Wir waren auch realistisch genug, um einzusehen, dass alles seine Zeit brauchte. Etwas übers Knie zu brechen hatte keinen Sinn.
    Zwischendurch verließ ich das Büro, um uns mit Kaffee zu versorgen. Leider war Glenda nicht da, ich zog die Pappbecher aus dem Automaten. Wie immer waren sie schlecht zu halten, und ich verbrühte mir die Fingerspitzen.
    Wir schlürften die Brühe trotzdem.
    Ich rauchte auch eine zweite und dritte Zigarette. Die Sorge um die entführten Frauen fraß wie Säure. Je mehr Zeit verstrich, um so besser wurden die Chancen der anderen Seite.
    Der erlösende Anruf kam nach Mitternacht. Wieder notierte Sir James, wieder saßen wir gespannt auf den Stühlen und schauten in das Gesicht des Superintendenten. Sir James hatte sein Jackett abgelegt, auch ihm war mittlerweile warm geworden.
    Als er den Hörer auflegte, lächelte er und nickte uns dabei zu. »Es wird klappen«, erklärte er. »Sie nehmen die Morgenmaschine in Richtung Gibraltar. Dort werden Sie erwartet.«
    Drei Linienmaschinen aus England landen täglich auf der Piste neben dem Affenfelsen. Einem seit Jahrhunderten britischen Gebiet an der Südspitze Spaniens.
    Aufatmend lehnte ich mich zurück, aber Suko hatte noch eine Frage: »Und wie soll es von dort weitergehen?«
    »Mit einem Schiff. Wenn Sie Marokko erreichen wollen, dann auf dem Seeweg. Alles andere wäre einfach zu riskant für Sie. Die Informationen bekommen Sie von Eric Donati. Das jedenfalls wurde mir versprochen.«
    »Können wir mit einer weiteren Rückendeckung rechnen, Sir?«, fragte ich leise.
    Unser Chef runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich nicht«, gab er leise zur Antwort. »Wie gesagt, dieses Sultanat gibt es offiziell nicht. Man würde es abstreiten, wenn Sie danach fragen. Marokko ist ein Königreich und damit basta. Sie werden sich wahrscheinlich auch abseits der Touristenrouten bewegen. Städte wie Rabat oder Marrakesch können Sie vergessen. Auch die Busstraßen durch das Gebirge werden Sie kaum zu sehen bekommen. Ehrlich gesagt, um diesen Auftrag beneide ich Sie nicht. Aber wer kann Sie schon beneiden?«
    »Stimmt, Sir.« Ich stand auf. »Wenn möglich, werde ich mich noch aufs Ohr legen.«
    Der nächste Satz galt uns beiden. »Holen Sie Jane und Glenda zurück!«
    Wir reichten unserem Chef die Hand. »Sir, wir werden alles versuchen, wirklich alles.«
    »Und herausfinden«, fuhr Suko fort, »was tatsächlich hinter dem Kidnapper steckt…«
    Nach diesem Satz gingen wir.
    Unsere Gefühle? Sie waren kaum zu beschreiben. Spannung und Druck, aber auch etwas Furcht mischten sich zu einem Brei zusammen…
    ***
    Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, da hatten sie überhaupt nicht mehr gemerkt, dass sie auf dem Rücken eines Kamels saßen. Da war ihnen alles egal geworden. Sie übergaben sich auch nicht mehr, die Schaukelei war vielmehr zu einschläfernden Bewegungen geworden, und die beiden Frauen sanken hinein in einen Zustand der Lethargie und des Dahindämmerns.
    Die Sonne knallte auf ihre Körper. Zum Schutz hatte man ihnen feuchte Tücher über die Köpfe gelegt, über die immer wieder Wasser gegossen wurde, damit sie nicht austrockneten.
    Von der Landschaft sahen sie kaum etwas. Nichts von den grauweißen Bergriesen, von den tiefen Schluchten, den engen Tälern und den steilen Wänden.
    Auch nichts von der weiten Bläue des Himmels, in dem die Sonne stand wie ein blendender Kreis, der alles ausdörren und verbrennen wollte.
    Auch die Stricke spürten sie kaum noch. Sie sorgten unter anderem dafür, dass beide Frauen auf dem Rücken des Wüstenschiffs blieben. Die Tiere fanden ihren Weg mit einer unendlichen Geduld.
    Ihre Hufe klimperten manchmal hell über den Boden, dann wieder verwandelten sich die Geräusche in dumpfe Aufschläge, wenn die Beine durch Staubschüsseln bewegt wurden.
    Dass sie irgendwann anhielten, merkten Glenda und Jane erst, als sich kräftige Hände um ihre Körper spannten. Sie wurden vom Rücken des Kamels gehoben und in den Schatten getragen, den eine relativ große Felsnase auf den Boden warf.
    Dort sanken sie nieder, befreit von den Fesseln, die nicht mehr nötig waren.
    Obwohl sie sich manchmal gewünscht hatten, bewusstlos zu werden, war ihnen dieser Gefallen nicht getan worden. So bekamen sie akustisch alles mit, was sich um sie herum abspielte.
    Sie hörten die Stimmen der Männer, das Gluckern von Wasser, das aus dicken Ziegenlederschläuchen in Becher floss, und sie hörten das Mampfen der Tiere, die

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