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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorzufahren, eingehüllt in Staubwolken.
    Trotz ihrer schlimmen Situation gewöhnten sich die Frauen an die Schaukelei und schafften es auch, sich dem Rhythmus der Tiere anzupassen. Sie sprachen nicht miteinander. Das getrunkene Wasser war auch nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Jetzt brannten die Strahlen der Sonne, sie fühlten sich wieder leer, ausgedörrt und hätten viel Geld für einen weiteren Schluck gegeben.
    Irgendwann nahmen sie nichts mehr wahr. Der vorgefahrene Jeep stand im Schatten. Die beiden hatten bereits das Ende der Schlucht erreicht und schauten hinein in den weiten, von kantigen Bergen und Feldwänden umgebenen Talkessel, wo es tatsächlich so aussah wie in einem Paradies. Eine grüne Oase, mit Wasser, mit herrlichen Bäumen, wo sich die Wedel der Palmen im leichten Wind bewegten und die Umgebung durch Teiche, Springbrunnen und kleine Bäche aufgelockert wurde.
    Ein Garten Eden!
    Halef verließ den Wagen und schritt den Frauen entgegen. Er griff dem Kamel in die Seilzügel und zwang das Tier, seinen schaukelnden Gang zu stoppen. Jane und Glenda wurden wach.
    »Da! Habe ich euch zu viel versprochen?«
    Glenda und Jane bekamen große Augen. Sie glaubten jetzt an die berühmte Fata Morgana, aber Halef machte ihnen klar, dass dieses Bild Realität war.
    »Wahnsinn!«, keuchte Glenda. »Das - das sieht aus wie eine Filmkulisse.«
    »Ist es aber nicht.«
    Sie sahen den Palast, das größte Bauwerk mit einem breiten Turm, auf dessen Kuppeldach sich das Licht der Sonne spiegelte. Es war nicht nur dieses eine Gebäude vorhanden. Innerhalb der großen Grünanlage verteilten sich noch andere helle Bauten mit schattigen Innenhöfen und wunderschönen kleinen Gärten.
    Arkadengänge, schmale Wege, üppig wuchernde Pflanzen und Hecken. Die Teiche, die rosafarbenen Flamingos, die am Wasser standen, passten dazu.
    Weniger die Männer, die über die Wege liefen und allesamt bewaffnet waren. Sie gehörten zur Garde des Sultans, der selbst nicht zu sehen war, und bewachten das kleine Paradies.
    »Nun?«
    Beide Frauen waren angesprochen worden, doch keine von ihnen gab eine Antwort.
    Halef lachte nur, dann schlug er dem Kamel auf die Flanke. »Jetzt werdet ihr die letzte Strecke zurücklegen müssen und irgendwann einmal dem Sultan gegenüberstehen.«
    Darauf konnten sie verzichten, doch beide wussten, dass sie nicht daran vorbeikamen.
    Mit jedem Schritt, dem sie sich dem Paradies näherten, fühlten sie sich mehr umklammert. Inmitten der Hitze spürten sie den Eisring, der ihre Herzen zusammenpresste…
    ***
    Später war alles anders. Einfach wunderbar, herrlich. Nie waren Gegensätze größer.
    Der Albtraum Hitze, Wüste und Berge lag hinter ihnen, und sie umfing eine andere Welt.
    Luxus, Schönheit, wunderbare Gerüche, Dämpfe und lauwarmes Wasser, in dem sie sich entspannen konnten. Den Sultan hatten sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Nach ihrer Ankunft waren in helle Gewänder gekleidete Frauen zu ihnen gekommen, hatten sie weggeführt in ein Nebenhaus, sie dort entkleidet, sie unter eine Dusche geschickt und dann in den prächtigen Baderaum geführt, dessen Wände aus kostbarem Marmor bestanden, wo Sofas mit weichen Kissen und bestickte Kissen an den Rändern des großen Pools standen. Das Wasser war ziemlich warm. Schwaden wundersamer Essenzen, die sich im Wasser aufgelöst hatten, stiegen auf.
    Die Dämpfe ließen die Konturen verschwimmen, sie machten sie sehr weich, ebenso weich wie die Haut der beiden Frauen, der man die Strapazen der langen Reise nicht mehr anmerkte, denn auf fast zauberhafte Art und Weise waren all die kleinen Wehwehchen verschwunden durch das Wasser mit der heilenden Wirkung.
    Glenda und Jane lagen nebeneinander, die Beine ausgestreckt, sie wurden vom Wasser getragen.
    Ihre Hinterköpfe drückten gegen Kissen. Sie waren innen an den Rändern des Beckens angebracht.
    »Kneif mich mal«, flüsterte Jane und ließ warmes Wasser aus dem Handteller über ihr Gesicht träufeln.
    »Warum?«
    »Weil ich wissen will, ob ich träume.«
    »Bestimmt nicht.«
    Jane lächelte. »Es ist alles so seltsam, so traumhaft. Sind wir wirklich durch die Wüste geritten?«
    »Wir sind es, Jane. Was wir hier erleben, ist ein Teil des goldenen Käfigs.«
    Jane schaute gegen die Decke. Sie zeigte ein Mosaik aus bunten Steinen, die sich zu Motiven aus Tausendundeiner Nacht zusammensetzten. Da waren die schönen Jungfrauen ebenso vertreten wie die Kalifen und Emire. Aber auch

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