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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gestimmt. Der als Fischer getarnte Mitarbeiter hatte uns über das Wasser gebracht, nachdem wir von einem Hubschrauber auf einem kleinen Eiland weit vor Marokkos Küste abgesetzt worden waren.
    Danach war es glatt weiter gegangen. Ein einsamer Strandabschnitt in einer Bucht gelegen, der versteckte Geländewagen, bei dem wir nur die Plane hatten entfernen müssen, die Rüttelfahrt bis zu diesem Kaff mit den wenigen Häusern, die wegen der dort herrschenden Hitze natürlich ganz anders gebaut waren als bei uns. Die wenigen und vor allem kleinen Fenster fielen sofort auf.
    Trotzdem herrschte auf dem Marktplatz Betrieb, wo sich die buntesten Gestalten versammelt hatten und ihre Waren anboten. Aus den Bergen waren die Berber gekommen, um Felle zu verkaufen. Sie erwarben für das Geld Lebensmittel oder andere Dinge des täglichen Bedarfs.
    Die Frauen fielen auf, weil sie verschleiert waren. Zumeist trugen sie schwarze Kleidung, sehr weit geschnitten. Von ihren Gesichtern waren nur die Augenpaare zu sehen. An den fremden Männern gingen sie in der Regel mit abgewandten Gesichtern vorbei, um nur nicht aufzufallen und in einen schlechten Ruf zu gelangen.
    Das Dorf lag wie in einem Backofen. Die Sonne kannte keine Gnade. Sie strahlte erbarmungslos vom Himmel und trocknete den Boden aus.
    Ich kannte die Märkte aus Marrakesch. Damit war dieser nicht zu vergleichen, obwohl ich sogar zwei Schlangenbeschwörer sah, die im Schatten einer Hauswand hockten, auf ihren Instrumenten spielten und diesen Tönen entlockten, nach denen sich die Schlangen bewegten. Vielleicht folgten sie auch nur den Bewegungen der Flöte. So genau wusste ich das nicht. Aber die Kinder hatten ihren Spaß. Sie umstanden die Schlangenbeschwörer und freuten sich über die Abwechslung.
    Ich hätte mich trotz der Hitze gern auf dem Marktplatz umgeschaut, aber mich zog der barackenähnliche Bau an, in dem ein Lokal oder was auch immer untergebracht war.
    Weiße Mauern von außen, weiße auch von innen, aber es herrschte eine angenehm kühle Atmosphäre.
    Man hockte auf Sitzkissen, aß von niedrigen Tischen. Im Hintergrund entdeckte ich ein offenes Loch in der Wand, einfach ein Durchgang, wo es wahrscheinlich zur Küche ging, denn die zischenden Geräusche, verbunden mit Dampfschwaden und Geruch, ließen darauf schließen.
    Gut besucht war das Lokal nicht. Links von mir hockten an einem Tisch vier Männer zusammen.
    Zwischen ihnen stand eine Schale, gefüllt mit Reis, Fleischstücken, Gemüse und Gewürzen. Wahrscheinlich das marokkanische Nationalgericht Couscous.
    Eine Theke war natürlich nicht vorhanden. Der Wirt hantierte hinter einem Aufbau, der mich an einen riesigen Teekessel erinnerte. Die Männer tranken zu ihrem Essen keinen Tee. Sie schluckten Cola aus der Dose und freuten sich bei jedem Zug. Auch hier hatte die »Zivilisation«
    Einzug gehalten.
    Mein Eintritt störte die Esser nicht. Sie holten auch weiterhin mit ihren Fingern das Essen aus der Metallschale, wobei sie nur eine Hand benutzten, die Rechte, denn die linke galt als unrein, damit wischte man sich irgendwas ab.
    Ich konnte mir den Platz aussuchen und ließ mich auf eine gepolsterte Bank fallen, etwas höher als ein Sitzkissen. Die Wand befand sich in meinem Rücken, an sie konnte ich mich anlehnen.
    Vor Suko erschien noch der Wirt. Er trug ein Gewand, das mich an einen schmutzigen Kittel erinnerte. Auf dem Kopf saß ein grauer Fes. Der Schnurrbart bedeckte seine Oberlippe wie eine Sichel, die rechts und links überhing.
    Er sprach mich auf arabisch an.
    Ich grinste und hob die Schultern, aber ich hatte Durst und zeigte auf die vier Männer und sagte:
    »Cola.«
    Der Wirt grinste schief, verschwand und kam mit einer Dose wieder, die tatsächlich leicht gekühlt war. Woher er sie geholt hatte, mochte der Teufel wissen. Vielleicht hatte er ein tiefes Loch in den Boden gebohrt und die Dosen da hineingehängt.
    Als ich die Lasche aufriss, zischte es.
    Rasch trank ich einen großen Schluck, der mich einigermaßen erfrischte.
    Wo blieb nur Suko?
    Er hätte längst bei mir sein müssen. Möglicherweise schaute er sich auf dem Markt um. Na ja, er würde schon kommen, ebenso wie dieser Eric Donati.
    Auf ihn war ich gespannt. Zu den heurigen Hasen gehörte ich nicht mehr. Im Laufe der Jahre hatte ich die unterschiedlichsten Typen Mensch kennen gelernt. Zu den besonderen Spezies gehörten die Typen, die von den Geheimdiensten engagiert und bezahlt wurden, um für sie Informationen zu beschaffen und

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