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0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Unbeteiligten wie den jungen Pagen vor ihm traf. Das kam bei gezielten Beschwörungen zwar nur selten vor, aber man konnte das Risiko nicht ausschließen.
    So schnell wie sich das grüne Schutzfeld aufgebaut hatte, verschwand es auch wieder.
    Nicole seufzte. »Also haben sie doch was Persönliches von dir gefunden«, sagte sie und kam damit zu der gleichen Schlußfolgerung wie Zamorra.
    Der nickte. »Scheint so. Nur begreife ich nicht, was von dem oder den Angreifern damit bezweckt wird. Wir sind doch nicht hier, um jemanden zu jagen, also, was soll das Ganze? Wieso machen sie auf sich aufmerksam?«
    »Und wir haben immer noch keine Ahnung, woher sie überhaupt wissen, daß wir hier sind«, erinnerte ihn Nicole.
    »Vielleicht ist es ein abgekartetes Spiel«, überlegte der Parapsychologe. »Unsere ›Freunde‹ aus der Hölle überwachen uns, folgen uns bis hierhin und setzen jemanden ein, um uns ans Leder zu gehen. Wir waren selten so angreifbar wie jetzt, Nici. Mein Einsatzkoffer und dein Blaster liegen zu Hause im Château. Bis auf das Amulett sind wir wehrlos.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Das wäre eine Möglichkeit, aber ich glaube nicht daran. Wer sollte das sein? Die Corr? Lucifuge Rofocale? Die würden doch ganz anders vorgehen.«
    Da hatte sie recht. Zamorra war mit seiner Theorie selbst nicht sehr zufrieden, aber es wäre zumindest eine Erklärung gewesen.
    »Aber woher wissen die dann, wer wir sind?« fragte er frustriert.
    »Ich glaub’, das kann ich euch sagen.«
    Zamorra und Nicole warfen einen überraschten Blick auf William. In der Hitze der Diskussion hatten sie beide vorübergehend vergessen, daß sie nicht allein in dem kleinen Zimmer waren.
    Der Page setzte sich auf und sah beide nacheinander an. »Ich hab' zwar kaum ein Wort von dem verstanden, was ihr geredet habt, aber ich hab' dieses…« Er suchte nach Worten, »… dieses grüne Leuchten gesehen, und… das war doch Magie, oder?«
    Zamorra nickte und holte das Amulett unter seinem Hemd hervor. »Dieses Amulett ist eine magische Waffe, die stark genug ist, auch Voodoo abzuwehren. Das grüne Leuchten war ein Schutzfeld, das sich aufbaute, als das Amulett den Angriff erkannte.«
    »Alles klar«, sagte William und nickte. An seinem Gesichtsausdruck konnten Zamorra und Nicole jedoch erkennen, daß er gerade an seinem Verstand zweifelte. Aber auch, daß er eine Idee hatte.
    »Wenn ich euch jetzt ein paar Sachen erzähle«, fuhr der Page nervös fort, »könnt ihr dann versprechen, daß ihr Marie und Vincent beschützt?«
    Die beiden Dämonenjäger sahen sich an. Ein solches Versprechen war keine Kleinigkeit. William legte ihnen damit eine große Verantwortung in den Schoß, über die sie beide erst einmal nachdenken mußten. Schließlich sah Zamorra an Nicoles Blick, daß sie die gleiche Entscheidung wie er getroffen hatte.
    »Das können wir versprechen«, sagte er, an den Pagen gewandt.
    Der atmete auf. »Danke, Mann. Okay, wo soll ich anfangen?«
    Er überlegte einen Moment. Zamorra drängte ihn nicht. Es war seine Geschichte, und er sollte sie so erzählen, wie er wollte.
    »Also gut«, sagte der Page schließlich. »Der Typ, der mich zu dem Einbruch gezwungen hat, heißt Fagan Tomas. Er lebt auch in Bartes. Fagan ist die rechte Hand von einem Typen namens Le Roi Sinistre. Ich glaube ñicht, daß der wirklich so heißt, aber dieser Sinistre ist ein echter Voodoo-Man, ein Houngan, ein Priester. Und der hat Fagan geschickt, weil er eine neue Magie hier auf der Insel gespürt hat. Und das seid ihr. Fagan hatte so einen Talisman dabei, mit dem er euch aufspüren konnte und…«
    »Moment«, unterbrach ihn Nicole. »Dieser Sinistre konnte uns spüren?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein. Wir sind keine magischen Wesen.«
    Er sah auf das Amulett, mit dem er die ganze Zeit über unbewußt gespielt hatte. Auf einmal fielen die Puzzlestücke zu einem fertigen Bild zusammen.
    »Er hat das Amulett gespürt,« sagte er langsam.
    ***
    Le Roi Sinistre tobte vor Wut. Der magische Angriff war ins Leere gegangen, die Energie verschwendet. Er suchte nach einem Bild, um das zu beschreiben, was sein Geist gesehen hatte. Es war so, dachte er, als habe er einen Feuersturm auf einen Mann im Asbestanzug geschickt. Der Sturm war einfach um ihn herum verpufft.
    Langsam begann der dunkle König, sich Sorgen zu machen. Eine so starke Magie war eine Bedrohung für seine Pläne und mußte bekämpft werden. Aber dafür brauchte er Energie, mehr

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