0643 - Planet der stillen Wächter
seiner eigenen Entdeckung überwältigt war. Er fuhr fort: „Diese Strahlung ist uns nicht unbekannt, Mato Raytscha.
Wir kennen sie von Yaanzar her, nur tritt sie dort in anderer Form auf. Aber es kann gar keinen Zweifel geben, daß diese sechsdimensionale Energiestrahlung haargenau mit jener Umweltkonstante identisch ist, die auf Yaanzar jene Bedingungen schafft, die es ermöglichen, daß dort Gehirne nach dem PGT-Verfahren verpflanzt werden."
Heltamosch starrte den Tuuhrt sprachlos an, dann wirbelte er zum Bildsprechgerät herum.
„Haben Sie Torytraes Behauptung mitgehört, Donktosch?"
fragte er ins Mikrophon.
„Jawohl, Mato Raytscha", antwor. tete der Wissenschaftler mit seltsam veränderter Stimme. „Wir sind soeben zu dem gleichen Ergebnis wie der Tuuhrt gekommen: Die Umweltkonstante von Yaanzär stimmt exakt mit der sechsdimensionalen Hyperstrahlung überein, die über dem Gromo-Moth-System in der trichterartigen Strukturschleuse verschwindet," Heltamosch sank kraftlos, in sich zusammen. Es war, als habe er soeben sein Todesurteil vernommen.
7.
Heltamosch war wie in Trance, als er in meine Richtung blickte und sagte: „Ich wage gar nicht daran zu denken, was das zu bedeuten hat, Rhodan. Aber ich kann mich den Tatsachen 'nicht verschließen!
Die bisher erhaltenen Auswertungsergebnisse lassen nur einen Schluß zu."
„Du kannst über deine Vermutungen sprechen, wenn es dich erleichtert, Mato Raytscha", forderte ich ihn auf.
„Es ist keine bloße Vermutung, Rhodan", sagte er, „sondern ich habe hundertprozentige Gewißheit. Ich weiß, daß ich recht habe." 'Er schaltete die Konferenzschaltung mit den Wissenschaftlern ein. und fuhr fort: „Ich rekapituliere. Falls ich mich in einem Punkt irre, so bitte ich um Berichtigung.
Es ist eine unumstößliche Tatsache, daß die angemessene Hyperstrahlung mit jener Umweltkonstante von Yaanzar identisch ist, die es auf diesem Planeten - als einzigem in der ganzen Galaxis Naupaum - ermöglicht, Gehirnverpflanzungen nach dem PGT-Verfahren durchzuführen.
Weiter hat die Bordpositronik nun einwandfrei berechnet, daß die Strahlung durch den Strukturtrichter in den Hyperraum fließt und somit aus unserem Kontinuum verschwindet. Auf die Frage, wohin, die sechsdimensionalen Energien geleitet werden, gibt es also nur eine Antwort: nach Yaanzar. Damit ist erklärt, wieso Yaanzar der einzige Planet unserer Galaxis ist, auf dem Parareguläre-Gleichheits-Transplantationen möglich sind. Es ist das Werk der Pehrtus!"
Es hatte keinen Sinn, Heltamoschs Schlußfolgerung zu, widersprechen, denn sie war logisch und fundiert. Eine andere Möglichkeit als die von ihm erwähnte gab es überhaupt nicht.
Dennoch sagte ich: „Das beweist - noch überhaupt nichts, Heltamosch."
Er verzog das Gesicht abfällig.
„Ein ziemlich lahmer Versuch, meinen Verdacht zu zerstreuen, Rhodan, findest du nicht auch? Aber woher solltest du auch Gegenargumente hernehmen?"
„Ich widerspreche dir überhauptnicht", entgegnete ich. „Aber wurde das PGT-Verfahren bisher nicht allgemein als Segen für die naupaumschen Völker angesehen? Wieso stellst du es jetzt plötzlich als verderblich hin, daß es die Möglichkeit gibt, auf Yaanzar sein Leben durch Gehirntransplantation zu verlängern?
Nur weil es die Pehrtus waren, die dies ermöglicht haben?"
„Selbstverständlich aus diesem Grund", antwortete Heltamosch.
„Die Pehrtus wollten Naupaum ins Verderben stürzen.
Sie versuchten es mit der Bioinfizierung, bedienten sich aber gleichzeitig einer zweiten Geheimwaffe, der PGT-fördernden Hyperstrahlung. Mit ihr wollten sie unseren Untergang beschleunigen. Oder bist du so naiv anzunehmen, daß sie die Umweltkonstante, auf Yaanzar zu unserem Wohl veränderten?"
„Ich könnte mir vorstellen, daß es den Pehrtus gar nicht gelang, ihre ursprünglichen Absichten zu verwirklichen", sagte ich, weil ich hier eine winzige Möglichkeit sah, Heltamosch in seinem eigenen Interesse zu täuschen. „Mit der Bioinfizierung wollten die Pehrtus auch erreichen, daß sich alle Völker Naupaums, die von den Yulocs abstammten, alle acht Tage paarten. Doch das gelang ihnen nicht. Ebenso muß es sich mit der PGT-Strahlung verhalten. Wir werden wohl nie erfahren, welche Wirkung diese Strahlung ursprünglich haben sollte. Aber ich glaube, daß die Pehrtus damit einen falschen Zweck erreichten. Statt den naupaumschen Völkern zu schaden, erwies sich die PGT-Strahlung als Segen für sie, denn sie ermöglichte
Weitere Kostenlose Bücher