0643 - Planet der stillen Wächter
Rechenschaft gezogen."
„Aber könnte es nicht sein, daß die anderen Naupaumer eine neue Revolte planen?"
„Ich habe die Situation fest in der Hand."
„Wie können Sie- dessen so sicher sein?"
„Weil mir die Naupaumer, die mir nach Catron folgten, treu ergeben sind. Aber auch sie sind, wie der Erwachende, nicht damit fertig geworden, daß wir in Catron auf solche Schwierigkeiten stoßen."
„Und deshalb haben Ihre Getreuen eine Rebellion angezettelt?"
„Die Rädelsführer haben ihre verdiente Strafe erhalten. Ich betone nochmals, daß mir die anderen Naupaumer der Flotte treu ergeben sind!"
„Sie gehorchen Ihnen bedingungslos, Perry Rhodan?"
„Jawohl!"
Die Fragen waren in schneller Folge auf mich herniedergeprasselt und wurden immer von einem anderen Gehirn gestellt, so daß ich mich im Kreise drehen mußte, um mich dem jeweiligen Sprecher zuzuwenden.
Jetzt wurde mir das zu bunt, und ich blieb einfach stehen und sprach das mir am nächsten stehende Gehirn an.
„Wieso haben Sie dann das Steuergehirn von Penorok veranlaßt, eine falsche Programmierung zu speichern?"
Die Frage wurde hinter mir gestellt, aber ich drehte mich nicht wieder um, sondern blieb dem Pehrtus-Gehirn vor mir zugewandt.
„Von welcher Programmierung ist die Rede?" fragte ich zurück, um Zeit zu gewinnen.
„Sie haben das Steuergehirn gezwungen, ein Bio-Programm in sich zu speichern, wonach der Paarungszyklus der Naupaumer alle acht Tage durchzuführen sei!"
„Ich habe den Roboter nicht dazu gezwungen", erwiderte ich.
„Aber 'Sie haben dieses Bio-Programm verlangt, Perry Rhodan?"
„Das stimmt", gab ich zu. „Ich erklärte dem Steuergehirn meine Situation. Es erkannte, daß ich Schwierigkeiten mit den Naupaumern hatte, und speicherte dieses falsche Bio-Programm in sich, um die Naupaumer zu täuschen. Das Manöver gelang, und die Naupaumer beruhigten sich daraufhin."
Jetzt konnte ich offen darüber reden, denn Heltamosch war nicht in der Nähe.
„Ihre Aussage weist darauf hin, daß die Völker von Naupaum sich ständig gegen Sie auflehnen, Perry Rhodan", sagte das Pehrtus-Gehirn vor mir. „Das läßt Ihre Position äußerst gefährdet erscheinen."
„Daraus mache ich kein Hehl", erwiderte ich. „Ich habe die Expedition nach Catron überhaupt nur unternommen, weil ich mir hier Unterstützung erwartete. Aber statt dessen wurden mir ständig nur Schwierigkeiten gemacht. Das steinerne Gehirn von Penorok hatte mir vor seinem Tode alle Vollmachten zugesichert.
Aber als ich dann nach Plimt kam, lehnte sich das dortige Steuergehirn gegen mich auf."
„Und deshalb zerstörten Sie es einfach?". „Ich bin doch kein Barbar!" wehrte ich ab. „Das Steuergehirn von Plimt zerstörte sich selbst. Wahrscheinlich kam es in ein auswegloses Dilemma, weil seine Handlungen gegen mich sich nicht mit den Instruktionen des steinernen Gehirns vereinbarten. Die Folgen dieser Selbstzerstörung bekam ich nach meiner Rückkehr auf Penorok zu spüren. Das dortige Steuergehirn nahm mich gefangen, und es erkannte mich erst an, nachdem ich meine Loyalität zu den Pehrtus bewiesen hatte."
„Haben Sie das tatsächlich, Perry Rhodan?"
In der Stimme des Pehrtus-Gehirns schwangen leise Zweifel mit.
„Genügt es nicht, daß ich das Werk der Pehrtus weitergeführt habe und ganz in ihrem Sinn gegen die Völker von Naupaum vorgegangen bin?"
„Das spricht für Sie - aber", sagte das Pehrtus-Gehirn lauernd, „sind Sie auch bereit, das Werk 'zu vollenden, Perry Rhodan?"
Damit war natürlich die endgültige Vernichtung aller Naupaumer gemeint. Olive zu zögern, sagte ich: „Das ist der Grund, warum ich nach Catron gekommen bin."
Eine Weile herrschte Stille, dann sagten alle achtzehn Gehirne im Chor: „Das ist alles, Perry Rhodan. Sie sind entlassen!"
Ich atmete auf. In diesem Augenblick glaubte ich noch, die Pehrtus-Gehirne von meiner Loyalität überzeugt und für mich gewonnen zu haben.
Doch gleich darauf kamen mir die ersten Zweifel.
„Rhodan!" rief mir Heltamosch vom Tor mit der Lichtbarriere zu.
„Die AMPPIT hat einen Alarmruf abgegeben!"
*
Ich legte das letzte Stück laufend zurück. Als ich meine Kameraden erreichte, drang gerade Kommandant Meygkoschs verzweifelte Stimme aus dem Lautsprecher des Sprechfunkgerätes.
„... hat sich eine gigantische Strukturschleuse im Hypertransschirm aufgetan. Sie ist groß genug, daß die tausend Robotschiffe gleichzeitig hindurchstoßen konnten..."
Ich wechselte einen schnellen Blick mit
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